Jahresausblick 2015

Immer nach vorn schauen: Dieser Jahresausblick zeigt, was 2015 auf uns zu kommen könnte.

2014 war kein lustiges Jahr. Rafael Beutl als Langweiler-Bachelor, Markus Lanz als Wetten-dass-Sterbehelfer und Helene Fischer als gehörmisshandelnde Dauernervenräuberin gaben wenig zu lachen, der mässige Sommer sowie die allgemein gelinde gesagt schwierige politische Lage taten ihr Übriges für die allgemeinen Missstimmung auf dem Planeten. Umso wichtiger ist es, mit einem Lachen im Gesicht den Widrigkeiten des neuen Jahres zu trotzen!

Und wie ginge das besser als mit einem vollkommen ernst gemeinten Ausblick auf einige Highlights des kommenden Jahres? Ich kann mir auch nichts vorstellen. Deshalb: Ironiebrillen an und Film ab!

Kritik
von Tamara Oess

Der Beitrag

Der Schwerpunkt des Projekts liegt ganz klar auf der textlichen Ebene - die richtigen Themen auszuwählen und dann die richtigen Worte zu finden, war gar nicht so eifach. Daher habe ich lange nach passenden Themen gesucht, ausprobiert wie weit man sie spinnen kann und an den Texten gefeilt. Erschwerend kommt hinzu, dass sich etwas oft gut liest, gesprochen aber viel zu verschaltelt und kompliziert klingt. Mit den Tracks, so wie sie sind, bin ich technisch gesehen bis auf einige Kleinigkeiten grundsätzlich zufrieden. Mit etwas mehr Liebe zum Detail wären sie aber noch besser geworden.

Leider hat das ausgeliehene FlashMic nicht funktioniert, weshalb ich gezwungen war, mit dem Smartphone aufzunehmen.

Satire - Ich bin nicht Charlie

Als grösste Herausforderung des Projekts sehe ich jedoch nicht die technischen Finessen, sondern das Dilemma der Satire: Man wird falsch oder gar nicht verstanden. So habe ich eine Sequenz über Putins Machtspiel in der Ukraine letzten Endes nicht in den Final Cut aufgenommen, nachdem mein Testpublikum die Inhalte für ein Studentenprojekt nicht angemessen fand. Da mag etwas dran sein, trotzdem erscheint mir die Anwort zu einfach. Eher sehe ich das Problem in der Durchmischung von sehr ernsten und sehr banalen Themen. In einem nächsten Projekt würde ich mir daher nur relevantere Themen aussuchen und diese behandeln.

Wenige Stunden nachdem ich dies entschieden hatte, bezahlten in Paris 12 Menschen ihre Liebe zur Satire mit dem Leben.

Ursprünglich wollte ich im Text zum Video optimistisch für das neue Jahrs stimmen. Nach den Ereignissen von Paris erscheint mir jedoch jeglicher Optimismus für das neue Jahr absurd und ignorant. Daher ist der Text auch kürzer geworden als angedacht. Ich habe mit dem Gedanken gespielt, das Projekt zu kippen und stattdessen etwas über die Attentate zu schreiben, aber es gibt eigentlich nichts zu sagen, was nicht schon von besseren Vertretern des Fachs gesagt wurde.

In einem gewissen Sinne kann auch diese Lehre aus dem Projekt gezogen werden: Man weiss nie, was passiert.

Kommentar (1)

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