What day is to-däi?

James Bond – Isolation Edition

Ein James-Bond-Film – mit Klopapierrollen. Und was hat die Isolation mit dir so gemacht?

«No Time To Die» lässt auf sich warten. Der Streifen, der im Frühling dieses Jahres in den Kinos hätte anlaufen sollen, wird Corona-bedingt bis zum Herbst zurückgehalten. Aber Hilfe naht: «What day ist to-däi?» ist der James-Bond-Film, nach dem niemand gefragt hat!

Mach dich gefasst auf Abenteuer, Action und die ganz grosse Lovestory – in weiteren Folgen. Vorerst erlebst du hautnah, wie sich James Bond verliebt, verguckt, verhaspelt.

Wenn dir danach immer noch nach mehr zu Mute ist, dann bleib gespannt auf Teil 2 – Denn ein wahrer 007 darf seine grosse Liebe nur selten behalten und der Bösewicht «The Hamster» plant Schreckliches!

Doch alles der Reihe nach. Vorhang auf:

Du willst wissen, wie das Meisterwerk entstanden ist? Im Making-of erhältst du exklusive Einblicke in die Rolls Rule Studios:

Der ‘Soundtrack’ beruht auf der Theorie, dass, was Billie Eilish kann, jeder andere innert fünf Minuten auch könnte – und ist nicht ganz ernst zu nehmen.

(spu)

Kritik
von Michelle Blatter

Bond ist mehr als nur ein Film. Bond ist Therapie. Bond ist eine Party in Venedig, während jedes Konzertlokal geschlossen hat. Bond ist Action in New York, während sich mein Leben in zwei Zimmern abspielt. Und Bond ist die ganz grosse Lovestory in einer Zeit sozialer Distanz.

Ob jemals jemand anderes darüber schmunzeln kann oder nicht: Der Streifen hat sich gelohnt.

Fehler? Welche Fehler?

License to self-isolate ist aber nicht nur ein komödiantisches Meisterstück zum runterspülen, sondern auch der Film der tausend Fehler. Wer einen Film zuerst ohne Skript, dann ohne Licht und schlussendlich eine ganze Szene dreht, ohne einmal auf den Bildschirm zu schauen, macht sich viel unnötige Arbeit. Kurz ausgedrückt: Ich hätte auch lieber nicht alles zweimal gedreht... Tja, jetzt weiss ich es. Wer sagt denn, low-budget müsse schnell gehen.

Finster wars...

Viele Mängel sind aber auch einfach der Situation geschuldet: Als Aufnahmegerät stand mir einzig mein Handy (Jahrgang 2017) zur Verfügung. Ein Stativ gab es keines - mehr als zwei Hände leider auch nicht. Der Datentransfer via WhatsApp Web hat vermutlich auch nicht gerade zur Qualität der einzelnen Clips beigetragen.

  • Ja, der Kühlschrank surrt im Hintergrund.
  • Ja, Tornero geht einem gewaltig auf den Keks (mir auch!!) und das ‘Studio’ fällt schon in der ersten (und bisher einzigen) Szene beinahe zusammen.
  • Und ja, der Film lässt auch sonst an vielen Ecken und Kanten und Enden und Mitten so einiges an Qualität zu wünschen übrig.

Aber er hat Spass gemacht.

(Wie) geht es weiter?

Schlussendlich habe ich wirklich Gefallen gefunden and dieser langfädig & dirty (im Gegensatz zu quick & dirty) Produktion und freue mich enorm auf Part 2, 3, 4,... und wer weiss wie lange es noch dauern wird, bis der liebe Mr.Bond seine Bounty wieder gefunden hat, die schon kurz nach der Party in Venedig verschwinden wird.

Treue Zuschauer können sich freuen auf Q's Labor (in meinem Backofen), einen Bösewicht namens «The Hamster» und einen Showdown in den Subway-Tunneln New Yorks (nicht in meinem Backofen, aber auch in einer coolen Location). Einige Szenen sind schon abgedreht, aber noch nicht verarbeitet. Andere existieren bisher nur auf Papier.

Audio

Ich habe den Film unter anderem genutzt, um mich ein wenig mit der Audio-Postproduktion im Premiere Pro vertraut zu machen. Bisher habe ich Ton nur im Audition bearbeitet. Da ich aber auch nach Stunden mit Bond, Bounty und Eros noch immer meine liebe Müh habe, mit der Audiobearbeitung im Premiere klar zu kommen, werde ich vermutlich in Zukunft auch Film-Töne im Audition bearbeiten.

Das Cover von «No time to die» entstand mithilfe eines zweckentfremdeten Radio-Mikrofons und meiner Badezimmerakustik. Ich war das Pfeifen leid und habe dann das Stück mehr spasseshalber einmal Karaoke gesungen. Doch meine Mutter sollte Recht behalten: Was Billie Eilish kann, kann tatsächlich jeder (mehr oder weniger)... Und so kam auch mein – buchstäblich – verstaubtes Keyboard/Piano mal wieder zum Einsatz.

Nur habe ich dummerweise Stimme und Keys separat aufgenommen. Das Resultat waren zwei komplett unterschiedliche Tempi. Da ich mich jedoch weigerte, die eine oder andere Spur noch einmal aufzunehmen (ich wollte unbedingt das erste Take verwenden), habe ich in stundenlanger Schnipselarbeit die Spuren so zusammengeschnitten, dass mehr oder weniger der Eindruck entsteht, sie wären koordiniert aufgenommen worden.

Making Of Bond Soundtrack

Der Working Title «No toiletpaper to-däi» hat sich mit anhaltendem Lockdown in «What day ist to-däi?» verwandelt. Die Welt wurde eigenartig und mein Projekt wurde es auch.

Dass der Blödsinn ein Eigenleben entwickelt hat, zeigt sich wohl am deutlichsten an der Sprache. Einen Grund dafür, dass der Film auf Englisch ist, gibt es nämlich nicht.

Abschliessend lässt sich sagen: Ich wünsche es keinem, dass er oder sie je fünf Minuten am Stück Eros Ramazotti oder Tornero pfeifen muss...

 

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