- Ausschnitt aus Jared Letos öffentlichem Instagram-Profil.
Spindeldürr, gewachste Augenbrauen und in “sexy” Posen – so präsentierst du dich vor Starfotograf Terry Richardsons Linse. Dass eine wilde Diskussion rund um das Thema entstehen würde, war abzusehen. Meine Frage ist: Was hast du mit dieser Aktion beabsichtigt? Schon klar, du und dein Schauspieler-Ich gehen gemeinsam durch dick und dünn. Das Filmbusiness ist hart. Wie ein aidskranker Transsexueller musst du zurzeit aussehen – jap, Jared, das ist dir wirklich hervorragend gelungen. Respekt! Dieser Rolle in The Dallas Buyer’s Club wirst du ganz klar gerecht. Weitere Filmkollegen wie Matthew McConaughey mussten für denselben Streifen ebenfalls abnehmen. Ein “cooles” Fotoshooting blieb jedoch bisher aus.
Laut der Vulture hast du im letzten Monat fast überhaupt nichts mehr gegessen, um auch den körperlichen Verfall deiner neuen Figur glaubhaft verkörpern zu können. Weiter hast du in einem Interview mitgeteilt, du würdest hart arbeiten, um dich sowohl körperlich als auch mental auf deine neue Rolle vorzubereiten. Du sollst gar gesagt haben: ‘Ich möchte die transsexuelle Frau, die ich spiele, besser verstehen. Es war nicht leicht, aber es ist es wert.’
Und verstehst du sie jetzt wirklich? Stop kidding me! Was war es denn genau wert? Die transsexuellen Aidskranken auf dieser Welt schütteln zurzeit wahrscheinlich den Kopf über eine solch absurde Aussage. Du wirst sie nie verstehen können, denn du bist nicht todkrank. Oder hab ich was verpasst?
Dazu fällt mir dein Songtext von “The Mission” ein:
“I open up my head inside
And find another person’s mind
I’m gonna take this chance I’ve got
[…]
Hiding my face among the weak”
Wer bist du? Ich bewege mich im Moment in einem Dreieck von Begriffen für dein aktuelles Verhalten: professionell, krank oder seit neuestem skandalgeil.
Ist es okay, sich in einer solch körperlichen Verfassung ablichten zu lassen? Ja, vielleicht. Würdest du doch mindestens ein Zeichen setzen wollen. Allerdings scheint es – wenn man deine Statements dazu beachtet – nicht der Fall zu sein. Du posierst vor der Kamera, als wäre es das Beste überhaupt. Ich bin echt enttäuscht. Für viele bist du ein Vorbild. Wäre es in der heutigen Gesellschaft nicht angebracht gewesen, kurz zu erwähnen, dass du nicht stolz auf deine aktuelle Figur bist? Es ist okay, für eine Filmrolle an Gewicht zu verlieren. Doch war es wirklich nötig, solch hässliche Bilder ins Netz zu stellen? Du hättest sie dir sonst wo hinstecken können.
Mir fehlt irgendwie ein Statement wie: “Ich sehne mich nach Fastfood. Sobald die Dreharbeiten vorbei sind, werde ich im McDonald’s etwas richtig Fettiges in mich hineinstopfen.” Nur so aus Prinzip. Klar, dass du zurzeit wahrscheinlich nicht mal mehr einen Cheeseburger verzehren könntest. Wir wissen alle, dass das Zeit braucht.
Viele Schauspieler haben für irgendwelche Rollen an Körpermasse zu- oder abgenommen. Allerdings ohne es an die grosse Glocke hängen zu müssen. Vielleicht musstest du deiner Karriere mal wieder eine Bekanntheitsinfusion verpassen. Immerhin veröffentlichst du bald dein neues Album. Ich gratuliere, den Film werde ich mir ganz bestimmt ansehen. Du hast in meinen Augen zwar dein Gesicht verloren, doch deine aidskranke, transsexuelle Rolle hat ganz klar an Ruhm gewonnen.
Etwas betrübte Grüsse,
Jenny
PS: Durchtrainiert wie in “Fight Club” mochte ich dich am liebsten. Ein sexy Fotoshooting mit der damaligen Figur hätte mir mehr imponiert.
Die meisten Bilder zum Thema sind auf Jared Leto’s Instagram-Profil zu sehen. Zu den Bildern.