Jasskarten 2.0

Die ersten Deutschschweizer Jasskarten stammen aus dem 15. Jahrhundert und sehen noch heute nicht wirklich moderner aus. Doch diese Ära geht nun zu Ende mit den Jasskarten 2.0.

Je älter wir werden, desto höher steigt der Coolheitsgrad von Gesellschaftsspielen. Die Deutschschweizer Jasskarten sind enorm vielseitig und fast jeder kennt sie. Nur ist mir aufgefallen, dass sie nicht mehr unserem Zeitgeist entsprechen und dem nun entgegengewirkt werden muss.

Ich präsentiere voller Stolz ein neues Set, 36 Karten, Deutschschweizer Jasskarten. Die Kartenfarben Rosen, Schellen, Eichel und Schilten habe ich beibehalten und ihnen jeweils eine Farbe zugewiesen. Auch die Kartenwerte sind gleichgeblieben. Besonders verändert haben sich Under, Ober und König. Bei denen habe ich jeweils zwischen weiblicher und männlicher Person abgewechselt. Die Under sehen jung aus, die Ober etwas älter und die Könige sind nicht wie bei den herkömmlichen Karten gespiegelt, sondern nehmen eine ganze Karte ein.

Hier geht’s zu meinem dynamischen PDF.

(nsc)

Kritik
von Isabelle Helbling

Die Idee

Eines Abends als ich mit meinen Freunden Tschau-Sepp gespielte und die Jasskarten genauer ansah, fragte ich mich, weshalb die immer noch so alt aussehen.
Also beschloss ich, die Jasskarten zu modernisieren und zu emanzipieren.

Vorgehen

Farben:
Angefangen habe ich mit dem Gestalten der Farben. Zuerst hatte ich den Gedanken diese ganz neu anzulegen, doch diese Idee habe ich dann verworfen, da sie sonst zu weit weg von den herkömmlichen sein würden. Also habe ich Rosen, Eicheln, Schellen und Schilten als Motive ganz schlicht, in jeweils einem Farbton gezeichnet. Dafür habe ich mein Wacom und Adobe Illustrator verwendet.

6 bis 9:
Als ich dann die vier Farben hatte, habe ich eine Spielkarte ausgemessen und 36 Artboards in der Grösse 56 x 87 mm erstellt. Dann habe ich mich auf eine Schriftart festgelegt und die Karten angeschrieben. Nachher verteilte die Motive auf die Karten 6 bis 9.

Banner:
Am Entwurf für das Banner hatte ich wohl am Längsten. Ich konnte mich kaum entscheiden wie abstrakt ich es gestalten wollte. Auch da habe ich mich für eine schlichte Variante mit wenig Farbe entschieden.

Under, Ober und König:
Bei diesen drei Karten wusste ich schnell, dass sie ein Umstyling bitter nötig hatten. Ich wechselte dann immer zwischen weiblich und männlich ab, ganz dem Zeitgeist entsprechend.
Die Under gestaltete ich eher jung , die Ober etwas älter. Den Königen gönnte ich entgegen den herkömmlichen Karten, eine ganze Karte. Heisst also ich spiegelte sie nicht wie Under und Ober an einer Schrägen.

Ass:
Auch hier musste ich etliche Versionen gestalten, bis ich mit einem Stil zufrieden war. Doch schlussendlich sind es diese Karten, welche mir am Besten gefallen. Besonders das Schilten Ass, an dem hatte ich am längsten, gefällt mir super!

Darstellung

Zuerst wollte ich die Karten nur digital gestalten und dann mit Hilfe von Indesign schön anordnen und präsentieren. Doch irgendwann war die Freude an den Karten so gross, dass ich mich schlau machte über das Drucken der Karten. Es gibt etliche Webseiten die den Druck von Werbung auf herkömmlichen Jasskarten anbieten und es gibt einen deutschen Versandhandel bei dem man individuelle Spielkarten vorne und hinten bedrucken kann, nur haben die das falsche Format. Also habe ich mich bei einer lokalen Druckerei in Rapperswil informiert und 10 A3 Blätter (das sind 5 Kartensets) ausdrucken lassen. Die Karten habe ich dann zuhause, ultra mühsam ausgeschnitten (das habe ich total unterschätzt, da hätte es sich gelohnt etwas mehr zu zahlen).
Ich schoss dann mit dem einen ausgeschnittenen Set einige Fotos und nahm ein paar Videos für mein dynamisches PDF auf. Dieses erstellte ich im Indesign. Auf der letzten Seite erklärte ich wie es mit diesem Projekt für mich persönlich weiter geht.

Fazit

Obwohl ich schlussendlich länger als gedacht an diesem Projekt arbeitete, bereitete es mir enorm viel Spass. Und die Karten am Schluss in der Hand zu halten und sie analog zeigen zu können, hat sich gelohnt. Nicht nur mein Umfeld ist begeistert, sondern auch ich. Solche Karten eignen sich für mich super als Geschenk und deshalb werde ich mich noch länger mit dem professionellen Druck beschäftigen. Ich könnte mir auch vorstellen ein weiteres Set zu einem bestimmten Thema, wie einer bestimmten Stadt, Weihnachten oder einer Hochzeit zu erstellen.

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