Journalistische Audiobeiträge und geteilte Aufmerksamkeit

Putzen, kochen, aufräumen und joggen sind so langweilige Aktivitäten, da muss man nebenher einen Audiobeitrag hören. Tun jedenfalls viele. Wenn da nicht die ständige Ablenkung wäre und man Wichtiges verpasst.

Die Bachelorarbeit mit dem Titel «Journalistische Audiobeiträge und geteilte Aufmerksamkeit» beschreibt die Notwendigkeit, auf die Konzentration Rezipierender Rücksicht zu nehmen.

Die Forschungsfrage lautet: «Welche wahrnehmungspsychologischen Aspekte müssen in einer Audioreportage erfüllt sein, wenn man davon ausgeht, dass Second Screens/Second Activities während des Zuhörens hinzugezogen/getätigt werden?» Vorerst werden verschiedene Begriffe, darunter Second Screen und Reportage definiert. Da sich der Begriff «Second Screen» vor allem im Bezug aufs Fernsehen etabliert hat und geteilte Aufmerksamkeit meist im Zusammenhang mit Werbung untersucht wurde, wurde eine nicht repräsentative Umfrage via Instagram durchgeführt. Diese zeigt: Zwei Drittel führen währenddessen eine weitere Tätigkeit aus und in den Antworten der nächsten Frage zeigte sich, dass während Audiobeiträgen oft ein Bildschirm genutzt wird. Diese Umfrage dient der Untermauerung der Wichtig- und Richtigkeit der Forschungsfrage.

Informationsverarbeitung und Konzentration während Multitasking sowie der Einfluss der Sprecherstimme wird beschrieben. Diese beeinflussen die Rezeption eines Audiobeitrags enorm.

Als wichtige Aspekte im Zusammenhang mit Wahrnehmungspsychologie sind definiert: Dauer des Beitrags, Konzentration, Sprecherstimme, Zusammenfassungen (wenn Zuhörende unaufmerksam waren, kann dadurch das Verständnis gesichert werden) sowie Hintergrundgeräusche und Musik. Diese Aspekte sind im Lehrprojekt, einer Audioreportage mit dem Titel «Struktureller Rassismus in der Schweiz», eingebaut oder werden berücksichtigt. In einer Gruppendiskussion wurde die Audioreportage besprochen und es zeigt sich: Musik, Hintergrundgeräusche, Dauer, Stimme und Zusammenfassungen sind essentiell.