Jungunternehmer-Forum: Solovivo

Das Jungunternehmerforum ist eine Plattform für Gründer, Jungunternehmer, KMU-Nachfolger und junge Führungspersönlichkeiten. Dieses Start-Up Duell findet jedes Jahr im Oktober statt, wobei in diesem Zusammenhang auch der jeweilige Jungunternehmer oder die jeweilige Jungunternehmerin des Jahres gekürt wird.

Der Schritt in die Selbstständigkeit braucht viel Mut – den Mut in eine unsichere Zukunft zu starten, den Willen, für seine Ziele mit harter Arbeit und viel Fleiss zu kämpfen. Und: ein Startkapital – denn ohne Geld ist es heutzutage fast nicht möglich, etwas eigenes auf die Beine zu stellen.

Viele junge Erwachsene wollen unabhängig sein und etwas eigenes wagen – ganz nach dem Vorbild von Bill Gates, Steve Jobs oder Mark Zuckerberg. Doch wie haben die grossen Leader so etwas geschafft? Gibt es ein Geheimrezept?

Besonders im ersten Jahr müssen viele Startup-Gründer kämpfen, um über die Runden zu kommen. Und oftmals ist diese Phase enorm wichtig, denn erst dann merkt man, ob die eigene Idee als Geschäft im Markt funktioniert und ob man auf dem richtigen Weg ist.

Wie man den Schritt in die Selbständigkeit wagt, verriet uns Rico Castelberg, Gründer von solovivo.ch, in einem kurzen Portrait.

(fms)

Kritik
von Silvy Kohler und Simona De Roni

Idee
Kaum hatte das neue Semester angefangen, flatterten bereits neue Jobausschreibungen der HTW Chur in unsere Postfächer. Eines der Mails war eine Ausschreibung, die das Jungunternehmerforum 2018 betraf – genauer gesagt sollte das Institut für Multimedia Production (IMP) für das Jungunternehmerforum Graubünden 2018 drei kurze Filme über die Finalisten erstellen. Die Videoclips sollen als kurze Portraits dienen und je einen der drei Finalisten des Wettbewerbs und ihr Unternehmen vorstellen. In zirka zwei bis drei Minuten sollte ersichtlich sein, welche Geschäftsidee bzw. welche Philosophie hinter den Unternehmungen stecken. Der Abgabetermin war auf den 16. Oktober festgesetzt, damit die Filme an der Prämierung des Jungunternehmer des Jahres am 23. Oktober gezeigt werden konnten.

Vorbereitung
Sobald wir von Marcel Näf, Mitarbeiter der HTW Chur, den Finalisten zugeteilt bekamen, nahmen wir mit Rico Castelberg Kontakt auf und klärten ab, wann und wo gefilmt werden soll. Als das Datum festgelegt war, organisierten wir die geeigneten Gegenstände für den Dreh aus. Wir entschieden uns für ein Setup mit einer Kamera, Funkmikrofon und Gimbal. Natürlich ist das Equipment nicht alles, denn man muss sich auch noch über Shotlist etc. Gedanken machen. Wir überlegten uns also im Voraus, was wir filmen wollen, und welches Equipment wo eingesetzt werden kann und soll.
Ebenfalls erstellten wir Fragen für das gesetzte Interview, welches den Off-Text des Filmes liefern sollte. Natürlich hatten wir unter den Gruppen immer einen starken Austausch – beispielsweise das alle dasselbe Logo am Anfang verwenden.

Dreh
Der Tagesablauf war uns vorgegeben. Ab Chur begaben wir uns mit unserem Protagonisten zu seinem Logistik-Partner im Aargau. Dort konnten wir den Ablauf des Anlieferns, Lagerns und Weiterverladen der Möbel filmen, was ein wichtiger Punkt im Angebot der Möbelplattform ist. Kurz waren wir auch am Sitzungsgespräch dabei, um die Interaktion der Geschäftspartner abzulichten. Nach dem Mittag ging es zu einem Möbelgeschäft in Aarau, wo wir Aufnahmen des Ladens und der Möbel machen konnten.
Geplant war, das Interview dort im szenischen Setting inmitten der Möbel zu machen.
Im Laden war es aber gerade durchaus belebt und Kunden kamen und gingen. Wir konnten daher keine ruhige Tonaufnahme machen und entschieden uns, nach Chur zurückzukehren.
Auf Grund des straffen Zeitplanes bis zur Abgabe wollten wir den Dreh des Interviews an diesem Tag aber noch abschliessen. Wir wählten also ein Wohnzimmer in Chur um das Interview zu führen.
Für die Abbildung der Online-Plattform benutzen wir ein Screen-Recording-Tool.

Postproduction
Für den Dreh und den Schnitt hatten wir insgesamt nur drei Wochen Zeit – denn der Termin für die Kürung des Gewinners vom Jungunternehmerforum 2018 stand.
Da wir unseren Dreh anfangs der drei Wochen einteilten, konnten wir uns genügend Zeit nehmen für die Postproduction.
Wir sortierten erst die Aussagen aus dem Interview in eine sinnvolle Reihenfolge, um die Geschichte von Rico Castelberg und Solovivo zu erzählen. Dabei mussten wir schon bedenken, zu welchen Aussagen wir welche B-Roll-Bilder zur Verfügung hatten. Zusätzlich zu den Bildern vom Drehtag verwendeten wir Screencasts der Webseite. Szenen liessen sich aus unseren zusammengewürfelten Bildern aus dem Laden leider nur wenige kreieren. Deshalb war es schwierig, einen bildlichen roten Faden in den Film zu kriegen. Gerade weil wir sehr viele Schnitte im Interview hatten, die wir mit anderen Aufnahmen zu kaschieren hatten. Wir pröbelten auch viel herum, wie viel und wie lange Pausen es zwischen den Aussagen brauchte, damit der Zuschauer nicht gelangweilt und nicht überhäuft wird.
Am meisten Zeit mussten wir aber in den Ton investieren – da wir die Aufnahme zu leise eingepegelt hatten, war ein konstantes Rauschen zu hören. Das war sehr ärgerlich, denn uns wurde ja bereits von Anfang an eingetrichtert: Shit in, Shit out.
So bearbeiteten wir die Tonspur in Adobe Audition und nahmen diverse Korrekturen mit Rauschunterdrückungstools und Korrektur-Instrumenten vor. Die perfekte Lösung bot leider keines. Wir konnten die Clips nur einzeln bearbeiten, weil wir die Tonkorrektur für den Schluss der Produktion angedacht hatten und daher das Interview schon geschnitten war.

Probleme
Die Herausforderung am Film über eine Online Plattform ist, dass man nicht ständig einen Bildschirm abfilmen kann. Wir machten uns daher viele Gedanken über mögliche Moodbilder, die wir für die Vermittlung des Wohnzimmer- und Shopping-Gefühl verwenden könnten. Leider kannten wir die Dreh-Locations nicht im Vorhinein und mussten uns überraschen lassen. Der Showroom, in dem wir verschiedene Möbelansichten drehen wollten, sah dann auch gar nicht so aus, wie wir uns einen Möbel-Showroom vorgestellt hatten. Da fing das Improvisieren an. Es ging weiter, als wir die angedachte und bereits eingerichtete Interviewsituation im Laden abbrechen mussten, weil die Störgeräusche überwogen. Und schliesslich hatten wir eher knappes B-Roll aus dem Showroom, was einen wenig zusammenhängenden Bild-Eindruck ergab.

Fazit
Beim nächsten Mal werden wir mit Sicherheit darauf achten, zuerst das Interview zu führen und erst dann die B-Roll Aufnahmen zu machen – denn so weiss man genau, was der Interviewte gesagt hat und kann die B-Roll Aufnahmen perfekt darauf abstimmen. Bei uns war das ein Fehler – so haben wir ohne seine Aussagen zu kennen, einfach darauf los gefilmt. Was zur Folge hatte, dass wir von seinem Lieferanten viel zu viele Aufnahmen gemacht hatten, und von anderen Szenen zu wenig Aufnahmen hatten. Wir würden bei einem solchen Dreh nun auch immer Fotos von den Locations verlangen, dass wir vor Ort nicht mehr Zeit mit Überraschungen und Improvisationen verlieren. Die Zusammenarbeit mit Rico Castelberg war sehr angenehm, da er sich genügend Zeit für uns nahm. Wir verstanden uns alle sehr gut, so dass es zu keinen Reibungen untereinander kam. Zusammenfassend war es ein lehrreiches Projekt und eine tolle Erfahrung.

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