Kaboom!

Jeder MMP-Student weiss, wie wichtig Sound zu Video ist. Mit Musik in einem Video und gutem Sound Design ist das beste aus Filmen herauszuholen. In der Postproduktion wird einerseits an der Gestaltung von Akustischen Elementen gearbeitet, d.h an Dialogen, atmosphärischen Geräuschen und Effekten gearbeitet. Andererseits wird die richtige Musik gewählt, um die Stimmung im Film zu untermalen oder um Spannungselemente aufzubauen.

Ja, der Ton ist wichtig, denn ohne den guten Ton ist der Zuschauer nicht zu beeindrucken. Man kann auf die gleiche Szene unterschiedliche Musik anwenden und das Ergebnis wird ein ganz anderes sein. Zudem ist unterstützt natürlich das Sound Design die Glaubwürdigkeit eines Films. Der richtige Ton gibt widerspiegelt das Geschehen und gibt dem Zuschauer das Gefühl dabei zu sein. Auch nicht gezeigte Elemente die vertont werden, können damit erahnt werden. Zum Beispiel, findet eine Szene in einer Bar statt und man hört im Hintergrund Durchsagen eines Flughafens, ist dem Zuschauer sofort klar, die Bar ist in einem Flughafen. Also dient der Sound nicht nur der Untermalung der Stimmung sonder auch der Informationsvermittlung.

Um die Notwendigkeit des Sounds darzustellen habe ich hier zwei Animationen im After Effects kreiert. Ohne Ton hinterlassen sie klar weniger Eindruck.

Die erste Animation stellt eine galaktische Explosion dar. Natürlich würde jeder Physiker  aufschreien, da im All kein Schall, aufgrund der fehlenden Atmosphäre, übertragen werden kann. Aber das ist doch langweilig wenn alles Still wäre! So untermale ich die Explosion doch mit einem heftigen “Kaboom” und Musik! Gleich viel besser!

Die Zweite Animation entspring meiner Fantasie. Sie könnte für ein Intro fungieren oder einen mystischen Zauber darstellen. Naja da überlasse ich den Lesern für was Sie die Animation halten. Fliegende und Leuchtende Partikel entstehen in einem schwarzen Raum. Auch hier ist die Stille nicht von Vorteil. Ein mystische Musik gibt dem ganzen einen magischen Touch und macht die Animation gleich viel spannender!

Seht den Unterschied und lasst Ihn auf euch wirken!

Kritik
von Lisa Müller

Wo ich Inspiration fand für meine vertonten Animationen:

Als ich den Film Interstellar gesehen habe, ist mir aufgefallen, dass Szenen die ausserhalb des Raumschiffs im All ohne Ton versehen waren. Die Düsen und andere Maschinen machten kein Geräusch. Das irritierte mich, da es zwar physikalisch korrekt ist, aber irgendwie gefiel meinem Auge das Bild das ich sehe nicht mehr. Ich sprach mit Freunden darüber wie komisch das auf die Zuschauer wirkt, wenn etwas in einem Film passiert, aber das Geräusch dazu fehlt. Ich wurde auch darauf hingewiesen, dass wenn in einem Film Blut fliesst und etwas brutales passiert, der Ton meistens das ist, was einem Aufschreckt. Da konnte ich nur zustimmen und mein Interesse war geweckt!

Wieso beschäftigte mich das Sound Design:

Schon im ersten Semester wurde das Sound Design für mich zu einem Problem. Der erste Film den ich an der HTW produzierte wurde zur Tontechnischen Herausforderung. während des ganzen Drehs vergassen wir das Mikro einzuschalten. Ein Anfänger-Albtraum! Wir mussten im Nachhinein den ganzen Film vertonen. zum Glück hatten wir damals keinen Dialog oder ähnliches. Jedoch mussten wir Schlüsselgeräusche, Kochgeräusche, Schritte und alle weiteren möglichen Klänge Aufnehmen und bestmöglich in der Postproduktion einfügen. Dies war gar nicht so einfach und wir merkten, wie schwer das ganze war. Nun im Laufe der weiteren Semester ist mir das natürlich nicht mehr passiert. Begeht man einmal diesen Fehler, passiert der kein zweites mal. Im Verlauf weiterer Produktionen merkte ich, wie wichtig Musik und Effekte für ein gutes Video sind. Die Wahl der Musik ist nicht einfach und den Schnitt zur Musik zu schneiden macht einen gewaltigen Unterschied. Besonders wenn man sich mit Animation beschäftigt ist das Sound Design wichtig. Eine Animation ohne Ton wirkt nicht halb so echt, wie wenn sie mit gutem Sound untermalt wird. Der Ton macht sie erst lebendig. Da ich mich in diesem Semester viel mit Animation beschäftigt habe, musste ich mich mit zwangsläufig auch mit deren Vertonung beschäftigen. Timing und Stimmung sind hier wichtige Punkte die man nicht aussen vor lassen darf.

Wie habe ich meine Animationen vertont:

Ich denke es gäbe hier verschiedene Vorgehensweisen. Ich habe einmal ohne Rücksicht auf den Sound meine Animationen im After Effects gemacht. Mir fiel es leichter, einmal bloss meine Aufmerksamkeit dem visuellen zu widmen. Hat man natürlich schon einen Song, oder Effekte die ein bestimmtes Timing verlangen, sollte man den Ton ins Programm ziehen und seine Animation gleich von Anfang an danach ausrichten. Da ich hier lediglich Atmosphärische Musik und kurze Sound Effekte einsetzte, habe ich dies in diesem Fall nicht getan.

Nachdem ich meine Animationen fertig hatte, habe ich sie im Premiere mit Sound unterlegt. Ich empfehle für Sound Effekte die Website Soundbible.com. Sie enthält eine sehr grosse Bibliothek von Sound Effekten die Lizenzfrei herunter zu laden sind. Die Suchfunktion ist leider ein Bisschen mühselig, also muss man sich geduldig durch alle möglichen und unmöglichen Klänge klicken.

Die Anpassung des Sounds in Lautstärke und Fadeout habe ich ebenso im Premiere gemacht. Dies ist nicht ganz professionell, da man Ton sicher besser im Adobe Audition bearbeiten kann. Dies ist jedoch bloss notwendig, müsste man Feinheiten bearbeiten oder Rauschen aus O-Ton herausnehmen. Das was bei mir auch schon der Fall und auch dies, kann ein Video sehr aufwerten, wenn man es richtig macht.

Herausforderungen:

Natürlich war einerseits das Animieren eine Herausforderung. Ich habe mittlerweile ein wenig Übung im After Effects, jedoch birgt es seine Schwierigkeiten. Andererseits war für mich der Ton, sei es auf einem Set oder in der Abmischung in der Postproduktion immer eine Herausforderung. Die Schwierigkeit besteht darin, Timing und Lautstärke gut anzupassen. Ich habe mit Kopfhörern gearbeitet, die garantieren eine ungestörte Atmosphäre und helfen, Feinheiten und Fehler herauszuhören. Natürlich ist das Endprodukt keine tontechnische Meisterleistung aber ich bin zufrieden mit dem Ergebnis.

Lessons Learned:

Nichts ist so wichtig wie Ton. Lange nachdem ich meine Animationen fertig hatte, verfolgte mich noch immer das Gefühl der Unvollständigkeit. Ich bastelte immer weiter daran herum und war nicht zufrieden. Bis mir eingefallen ist, dass wenn ich sie vertone, dass sie dann erst richtig wirken. Man kann sich sicherlich Zeitsparen, wenn man früher einmal versucht einen Clip mit Sound zu unterlegen, dass man seine Wirkung entdeckt, anstatt weiter daran zu schrauben und das Video vielleicht zu verschlimmbessern.

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar