Katerfrühstück, die DIY T-Shirts

Trends beeinflussen unsere Wünsche. Unsere Identität geht in der Masse unter. Werbeplakate schreien Wünsche in die Nacht, die sich nie erfüllen lassen. Die Scheinwelt strahlt hell über der Stadt. Wir sind gefangen in der Selbstinszenierung.
Uns werden kapitalistische Werte vermittelt, die wir so nicht alle unterstützen sollten. Doch wie kann man seine eigene Identität in dieser Massenhaltung bewahren? Indem man seine Identität und seine Ideen selber in die Hand nimmt und diese umsetzt. Wir haben uns die Frage gestellt: Wie aufwendig ist es eigentlich, ein T-Shirt herzustellen? Vom Material, über den Druck, bis hin zur Kommunikation. Wir wollten es herausfinden. Und daraus ist Katerfrühstück entstanden.

Kleider machen Leute, sagt man. Irgendwie hat dieser Spruch doch auch seine Wahrheit. Der erste Eindruck, auch wenn sich dies sehr oberflächlich anhört, wird durch das Erscheinungsbild generiert. Deshalb haben wir uns entschlossen, unsere eigene Kleidung herzustellen. Und unsere eigene Marke mit Werten zu kreieren, die wir unterstützen können. Daraus ist Katerfrühstück entstanden, ein Name der eckig und kantig ist, genau wie wir Menschen. Niemand strahlt Perfektion aus, auch wenn uns dies oft suggeriert wird. Doch genau hier wollen wir ein Zeichen setzten. Alles ist DIY. Die Models entsprechen keinem Schönheitsideal. Die Kommunikation unserer Marke folgt unseren eigenen Ideen und versucht niemanden zu manipulieren. Wir wollen echt und roh sein, wie das Leben selbst. Lebendig und zu seinen Fehlern stehend. Das ist Katerfrühstück.

www.katerfruhstuck.ch
stay verkatert

(nsc)

Kritik
von Joshua Longhouse und Janik Schäfli

Ausgangslage
Trends beeinflussen unsere Wünsche, unsere Identität geht in der Masse unter. Werbeplakate schreien Wünsche in die Nacht, die sich nie erfüllen können. Die Scheinwelt strahlt hell über der Stadt, wir sind gefangen in der Selbstinszenierung.
Uns werden kapitalistische Werte vermittelt, die wir so nicht alle unterstützen sollten. Doch wie kann man seine eigene Identität in dieser Massenhaltung bewahren? Indem man seine Identität und seine Ideen selber in die Hand nimmt und diese umsetzt. Wir haben uns die Frage gestellt: Wie aufwendig ist es eigentlich, ein T-Shirt herzustellen? Vom Material über den Druck zur Kommunikation, dies wollten wir herausfinden und daraus ist Katerfrühstück entstanden.

Ziel
Das primäre Ziel war es, ein T-Shirt herzustellen, das unserem Geschmack und moralischen Vorstellungen gerecht wird. Dazu, um die Marke abzurunden, haben wir uns vorgenommen, eine Kommunikation zu kreieren, die nach unseren Vorstellungen umgesetzt wird. Deshalb haben wir zu der Marke Katerfrühstück ein T-Shirt kreiert, um diesem T-Shirt eine gerechte Kommunikation zu ermöglichen, haben wir ein Video produziert und eine Bilderwelt erstellt. Beides ist abrufbar auf unserer Website mit integriertem Shop, auf welchem die T-Shirts erhältlich sind. 

Vorgehen
Ganz am Anfang der Idee war natürlich die Namensfindung unserer Marke. Da wir uns bereits im Februar über dieses Digezz-Projekt ausgetauscht haben, konnten wir uns mit der Namensfindung Zeit lassen und mussten nichts überstürzen. Wir hatten viele Ideen, haben uns aber endgültig für den Namen Katerfrühstück entschieden. Uns war es wichtig, dass der Name so kantig und roh wie das Leben selber ist. Denn mit dieser Marke haben wir unter anderem auch beabsichtigt etwas Kritik am Konsum sowie an der Gesellschaft zu äussern.

Schnell wurde klar, dass wir beide nicht über viel Vorwissen betreffend der T-Shirt-Produktion besitzen. Deshalb mussten wir uns erst in dieses Thema einlesen.

Dann haben wir angefangen, uns ein gesamtes Konzept zu überlegen. Welche Kommunikationsmittel wollen wir, was lassen wir bewusst weg, wofür wollen wir stehen, was halten wir von Werbung, wie wichtig ist uns ein faires Preis- Leistungsverhältnis etc.. Mit solchen Fragen haben wir angefangen uns zu positionieren. Schnell wurde uns hier klar, dass wir nicht alles ganz so umsetzen konnten, wie anfangs geplant, dennoch wollten wir uns auf keinen Fall zu Sachen verleiten lassen, für die wir nicht stehen. 

Danach haben wir angefangen, ein Logo zu designen. Da wir etwa dieselben Vorstellungen hatten, konnten wir uns nach ein paar Entwürfen auf ein Design einigen. Kurzdarauf haben wir uns eine URL gesichert und angefangen auf Wordpress ein geeignetes Theme zu suchen.
Parallel dazu, haben wir stetig T-Shirt-Proben bestellt, um den perfekten Schnitt sowie einen guten Stoff zu ergattern. 

Als wir uns für ein passendes T-Shirt entschieden haben (Retailer aus Deutschland), mussten wir uns für eine Menge entscheiden. Auch wie wir die Grössen in der zu bestellenden Menge aufteilen möchten. Dies sind alles Sachen, die nicht ganz einfach sind, wenn man auf diesem Gebiet noch keine Erfahrung hat. Als diese Knackpunkte ausdiskutiert und überdacht waren, mussten wir uns um den Druck kümmern. Wir wollten unbedingt eine Druckerei die kein Grossbetrieb ist und sich über unseren Auftrag freut. Schnell wurden wir fündig mit der Drucki Bern. Diese befindet sich in der Reithalle in Bern und bietet zu fairen Preisen einen hochwertigen Siebdruck an. Die Druckerei war begeistert von unserem Projekt und half uns stellenweise bei der Verbesserung des Logos, damit dies auch auf Siebdruck optimal zur Geltung kommen kann. 

Danach mussten wir uns um weitere Sachen kümmern. Wir wollten unbedingt Aufkleber zu den T-Shirts produzieren. Also haben wir einen Sticker designt und eine grosse Menge bestellt. Auch wollten wir unbedingt unser eigene Etikette in das T-Shirt einnähen. Diese haben wir ebenfalls bestellt und eingenäht. 

Dann ging es darum das Video zu produzieren. Passend zu unseren Werten und dem T-Shirtlook. Wir haben uns für zwei Personen entschieden, die optisch zu unserer Marke passen. Dies sind Freunde von uns und keine professionellen Models. Wir wollten den Kreis möglichst klein halten und mit Leuten zusammenarbeiten, die wir selber schon kannten.
Der Videodreh in Winterthur war aufwendig und wir haben viel Arbeit in ein gutes Endprodukt investiert. Die gesamte Bearbeitung des Videos war sehr zeitintensiv, dennoch war es uns wichtig, dass wir unsere Ideen genauso umsetzen konnten, wie wir uns dies vorgestellt haben. Auch haben wir mit den „Models“ eine Bilderwelt erstellt, damit optimal rüberkommt, wie die T-Shirts aussehen.

Parallel dazu haben immer weiter an der Website gearbeitet. Es war eine sehr auswendige Angelegenheit, den Shop in die Website zu integrieren. Dennoch haben wir dies gemeistert und nun kann man problemlos die 90 T-Shirts auf unserer Website bestellen.
(Verkaufsstart 25.06.2018)

Zudem haben wir uns entschieden, so wenig Werbung wie möglich zu machen. Wir wollen die Produkte für sich selber sprechen lassen. Deshalb haben wir zur der Website und den Stickern einzig noch ein Instagram Profil (katerfruhstuckkleider) angelegt.

Die gesamten Kosten für das Projekt haben wir selber getragen und haben uns so einem Risiko ausgesetzt. Deshalb mussten wir eine Geldkalkulation erstellen, um zu sehen, zu welchem Preis wir die T-Shirts verkaufen wollen, um am Ende nicht mit einem grossen Minus dazustehen. Wir haben uns für 25 Sfr. pro T-Shirt entschieden, um so für zukünftige Produkte, falls dies im Interesse unserer Käufer ist, bereits ein kleines Startkapital zu besitzen. Uns ging es nie ums Geld, wir verdienen nichts mit diesem Projekt, es ist eine Herzensangelegenheit. 

Der Vertrieb wird entweder per Post oder direkt über uns laufen. Zu jedem bestellten T-Shirt wird es einige Stickers geben, sowie ein kleines Dankeschön-Schreiben von uns.

Schwierigkeiten
Vor allem anfangs war es nicht einfach, den Überblick zu bewahren. Wir hatten viele Baustellen und wussten nicht immer, wo wir beginnen sollten. Auch mussten wir uns erst einmal in das Thema T-Shirt-Produktion einlesen und herausfinden, auf was es überhaupt genau ankommt. Zudem mussten wir uns für die richtigen Partner entscheiden, mit welchen wir dieses Projekt umsetzten wollten. Unsere Partner hatten auch jeweils unterschiedliche Lieferfristen und die Planung, damit alles reibungslos ablaufen kann, war eine schwierige Angelegenheit. Die finanziellen Kosten haben wir alleine getragen und dieser Fakt ist als Student natürlich nicht ganz einfach. Doch wir haben uns gut organisiert und haben es geschafft, einen reibungslosen Prozess zu kreieren von der Produktion bis zum Videodreh.
Schlussendlich kann man sagen, dass wir uns nicht verstellt haben und wir es geschafft haben ein Produkt ins Leben zu rufen hinter dem wir stehen können. 

Fazit
Abschliessend lässt sich sagen, dass wir stolz auf das entstandene Produkt sind. Auch sind wir froh über das positive Feedback, welches wir von unseren Freunden und Mitstudierenden erhalten haben. Dies war immer ein Ansporn weiter zu machen und viel Zeit zu investieren, damit sich dieses Projekt in genau diese Richtung entwickelt, in welche wir uns dies vorgestellt haben. Und wer weiss, vielleicht wird es demnächst ja ein neues Produkt von Katerfrühstück geben.

Weil die Welt dich auch ohne Alkohol verkatert. Stay verkatert

Joshua und Janik

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