Kein Leben ohne Fussball – Eine Doku über Tamara Fini

Fussball ist ihr Leben. Fussball ist ihr Jetzt. Fussball ist ihr Gestern. Fussball ist ihr Morgen. Tamara Fini: Eine aussergewöhnliche Fussballerin mit einer aussergewöhnlichen Karriere. Mit 14 Jahren spielte die heute 30-Jährige schon in der höchsten Frauenliga der Schweiz in der Startaufstellung.

Seit sie vier ist, spielt sie leidenschaftlich Fussball. Angefangen hat sie beim Fc Oftringen, dort, wo dann auch ihr Talent entdeckt wurde. So wechselte sie mit 14 Jahren zum Fc Zuchwil in die höchste Frauenliga der Schweiz und erkämpfte sich einen Stammplatz. Bei Zuchwil erhielt sie dann auch ein Aufgebot der U-17 Frauen-Nationalmannschaft. Ihre Technik und ihr taktisches Know-how waren aussergewöhnlich. Das fiel auch dem Sc LuWin auf, der damals erfolgreichsten Frauenmannschaft der Schweiz. So wechselte Tamara nochmals den Verein und feierte dort viele Titel. Ihre Karriere war aber leider nicht nur geprägt von Glücksmomenten und Erfolgen. Tamara hatte auch mit einer schweren Verletzung und einem harten Schicksalsschlag zu kämpfen. Ich habe mit ihr Ihre Fussballkarriere Revue passieren lassen. Schau dir die ganzen Folgen hier an.

 

(bae)

Kritik
von Aya Baalbaki

Idee

Im Sommer 2018 bin ich vom Fc Aarau zum Fc Baden gewechselt. Dort habe ich eine sehr spannende Persönlichkeit kennengelernt: Tamara Fini. Sie ist aktuell Captain und Spielertrainerin.
Ihr Einfluss auf die Mannschaft ist enorm.
Wenn sie fehlt wirkt sich das extrem auf die Teamleistung aus.
Nachdem ich sie besser kennengelernt hatte merkte ich, dass sie eine brisante Fussballkarriere hinter sich hat. Von Erfolgen bis hin zu Misserfolgen erlebte die Aargauerin alles.
Zuerst überlegte ich mir, einen kompletten Dokumentarfilm zu drehen. Nach einigen Treffen mit Tamara habe ich mein Konzept ausgearbeitet. Ich entschied mich für eine 3-teilige Dokumentation.

Teil 1: Wie alles begann
(Der Weg vom FC Oftringen zum SC LuWin)

Teil 2: Die Hürden und Rückschläge
(Kreuzbandriss, Tod der Grossmutter, U-17 Nationalmannschaft)

Teil 3: Zukunft
(Wie soll es weitergehen? Was sind ihre Gedanken dazu?)

Zu all diesen Teilen wollte ich auch knackige Trailers produzieren. Das war ein hochgestecktes Ziel, denn ich wollte dieses Projekt alleine meistern. Regie, Ton und Licht lagen also in meiner Hand.

Planung

Ich begann damit zu überlegen, wen ich interviewen wollte. Ihre Eltern und ihr Bruder waren schnell klar und auch essenziell. Dann habe ich mich noch für Martina Moser entschieden. Sie ist die beste Freundin von Tamara, und hat mit ihr zusammen beim SC LuWin gespielt. Martina ist Profifussballerin, hat lange in Deutschland gespielt und ist nun Stammspielerin beim Fc Zürich. Als nächstes wollte ich noch Evelyne Fuentes vor die Kamera bringen. Sie ist aktuelle Mitspielerin beim Fc Baden, und hat auch lange in der höchsten Liga gespielt und kennt Tamara als Gegnerin. Zu guter Letzt plante ich mit Blerim, dem aktuellen Trainer. Somit standen meine Interviewpartner fest.

Interview

Für die drei Teile mit Tamara bereitete ich die wichtigsten Interviewfragen vor. Mein Ziel war es, ein natürliches Gespräch mit ihr zu führen. Denn so bekomme ich auch die besten und ehrlichsten Antworten. Beim ersten Teil ging es um ihre Karriere, wo sie begonnen hat, ihre schönsten Erinnerungen etc. Das war ein sehr langes Interview mit spannenden Antworten. Beim Teil 2 behandelte ich die Rückschläge. Sie hat sich zum einen im jungen Alter schon das Kreuzband gerissen und fiel daraufhin knapp ein Jahr aus. Zudem wurde sie in der U17 Schweizer Nationalmannschaft auf Pikett gesetzt, weil sie aufgrund ihrer Ausbildung bei einem Zusammenzug nicht teilnehmen konnte. Das war ein emotionales Interview. Ich versuchte kritisch zu bleiben und alles zu hinterfragen.

Nach diesen drei Interviews habe ich die Antworten ausgewertet und mir so die Fragen für die Anderen Personen überlegt. Mein Ziel war es, dass sie auf Tamaras Antworten eingingen und ihre Meinung miteinbrachten über die wichtigsten Aspekte, die im Film angesprochen werden.

Den Ton habe ich mit einem Lavalier aufgenommen. Beim Licht nutze ich das Available Light.
Die Kamera war die Sony PXW-70.

Drehorte

Ich ging mit Tamara nach Oftringen, wo sie begonnen hat, nach Zuchwil, wo sie ihre ersten Erfahrungen im Frauenfussball in der Natiionallige A gemacht hat, und zu LuWin, wo sie ihre erfolgreichste Zeit erlebte. Zudem habe ich sie viel spontan begleitet und gefilmt: Zuhause, beim Einkaufen, mit Freunden, beim Fussball spielen. Auch ein Training beim FC Baden habe ich gefilmt.
Die Eltern, der Bruder, und Martina sind in ihrer Wohnung aufgenommen worden.
Auch dort war Tamara stets dabei, um gemeinsame Schnittbilder aufzunehmen.
Blerim und Evelyne nahm ich mir nach einem Training vor.

Schnitt

Ich habe ein Storyboard erstellt, um einen roten Faden in der Geschichte zu erkennen.
Da ich extrem viel Videomaterial hatte, musste ich mich auf das Wichtigste beschränken.
Zudem habe ich alle Interviews transkribiert, damit ich nicht immer nach den Aussagen suchen musste. Das ersparte mir viel Zeit und Nerven. Ich begann damit, die wichtigsten Aussagen von Tamara rauszuschneiden. Danach suchte ich nach passenden Antworten der Familie oder Freunde. Meistens musste ich die Antworten kürzen, und nur das Wichtigste rausschneiden.
Die Schnittbilder versuchte ich passend zu den Aussagen einzufügen.

Trailer

Die Trailer sollten so kurz wie möglich sein, mit den spannendsten Aussagen. Es fühlte sich so an, als hätte ich länger an den Trailern produziert wie an den ganzen Folgen. Da hatte ich nämlich noch den Off-Text und die Musik im Hintergrund. Der Off-Text diente zur Erklärung, die Musik zur Spannung.

Fotos

Um meine Webseite zu vervielfältigen, und Tamara von ihrer fussballerischen Seite zu zeigen, knipste ich einige Fotos auf dem Fussballplatz. Tamara machte das, was sie liebte: Sie spielte Fussball.

Webseite

Als schlechte Programmiererin fasste ich all meinen Mut zusammen und probierte eine Webseite zu gestalten mit den Videos und Bildern darauf. Ein Programmierprofi würde behaupten, das sei kinderleicht. Für mich gab es aber einige Herausforderungen zu meistern wie z.B das Headerbild oder der Abstand zwischen den Videos. Mit viel Googlen und Youtube-Turorials konnte ich auch dieses Problem bewältigen.

Fazit / Learnings

So eine Dokumentation alleine zu drehen ist herausfordernd aber möglich. Ich hatte den Vorteil alles alleine zu lernen, vom Filmen bis zum Schnitt, übers Color Grading. Das war eine wertvolle Erfahrung. Zu Beginn hatte ich extrem mühe mit den Kameraeinstellungen. Die ersten Interviews waren alle unscharf, da ich den Autofokus aktiviert hatte. Somit stellte es immer auf ein anderes Objekt scharf, anstatt auf die zu interviewende Person. Beim nächste Mal, wenn ich mit neuen Geräten arbeite muss ich diese unbedingt testen vorher.Bei den drei Teilen fand ich es am schwierigsten zu einem Ende zu kommen. Ich finde nicht, dass mir das gut gelungen ist. Auch bei den Interviewsituationen mit Tamara hätte die Kamera auf Augenhöhe stehen sollen, und nicht unter ihr. Der Ton bei Martina Moser ist viel zu laut. Da waren meine Kopfhörer zu leiste eingestellt. Ansonsten bin ich aber auch stolz auf das, was ich geleistet habe. Für meine erste Doku kann ich durchaus zufrieden sein. Beim nächsten Mal möchte ich auch in den ganzen Folgen eine Off-Stimme aufnehmen. Es machte mir auch spass, eine eigene Mini-Webseite zu programmieren. Auch wenn es nichts grosses ist: vor einigen Monaten hätte ich mir das niemals zugetraut.

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