Kimi Nickerson – One and the Same

«One and the Same» heisst der Song, den Kimi Nickerson für ihre Schwester Nicole geschrieben hat. Kimi hat mir verraten, dass sie noch nie gut darin war, ihre Gefühle in gesprochene Worte zu packen. Aber Songs darüberschreiben – das kann sie.

Im Song geht es darum, dass ohne ihre Schwester Nicole alles nicht so toll ist. Gemeinsam überwinden die Schwestern einfach jede Hürde: Die eine ist immer da, wenn die andere eine Leere in sich spürt. Zusammen füllen sie die Leere.

Die Beziehung zwischen Geschwistern ist ganz besonders. Von Beginn an sind sie Freund und Feind zugleich. Sie klauen deine Süssigkeiten, ziehen dir an den Haaren und sind nie schuld daran, wenn etwas kaputt geht. Aber sie geben dir auch viel Liebe, Zuneigung und Vertrauen. Eigentlich sind Geschwister doch gerade die Menschen, über welche wir uns pausenlos aufregen – und doch lieben wir sie grenzenlos. Für viele von uns sind unsere Geschwister wohl so etwas wie beste Freunde, die man sich nicht selbst ausgesucht hat. Denn sie sind einfach da. Und man würde alles für sie tun. Und ohne sie ist es einfach nicht dasselbe wie mit ihnen. Denn auch wenn man grundverschieden ist, im tiefsten Inneren ist man «One and the Same».

Über Kimi

Kimi hat Musik quasi im Blut: Beide ihre Eltern sind von Beruf Musiker und so hat sich für sie bereits im Kindesalter eine enorme Leidenschaft für das Singen und Musizieren entwickelt. Mit viel Talent und Taktgefühl schreibt und komponiert Kimi seit vielen Jahren ihre eigenen Songs. Heute steht sie kurz davor, diese Leidenschaft zu ihrem Beruf zu machen. Geboren und Aufgewachsen in der Schweiz ist Kimi dennoch eng mit ihren amerikanischen Wurzeln verbunden. Englisch ist ihre Muttersprache, in welcher sie auch ihre Songtexte schreibt.

Die Facebookpage von Kimi Nickerson findest du hier.

(fms)

Kritik
von Aline Sloksnath

Kritik Musikvideo zu «One and the Same» von Kimi Nickerson

Seit einer halben Ewigkeit ist Kimi einer meiner aller besten Freundinnen. Und ihre Stimme, ihr Talent und ihre Songs berühren mich schon, seit ich sie das erste Mal singen gehört habe. Daher war für mich zu Beginn des zweiten Semesters sofort klar: Ich drehe mit ihr ein Musikvideo! Das wird easy und macht immer sehr viel Spass habe ich mir gedacht. Naja, immer war das dann doch nicht der Fall. Aber beginnen wir von vorne:

Kimi war Feuer und Flamme für die Idee mit mir ein Musikvideo zu drehen. Versteht mich nicht falsch, das war ich auch. Aber natürlich verspürte ich auch einen unglaublichen Druck auf meinen Schultern. Ich wollte ja meine beste Freundin nicht enttäuschen. Der Song stand schnell fest. Es sollte ein Video zu Kimis «One and the Same» werden. Da der Song von der Beziehung zwischen ihr und ihrer Schwester Nicole handelt, sollte selbstverständlich das Musikvideo auch um dies gehen. Die beiden Schwestern sind die besten Freundinnen und kommen eigentlich nicht ohne einander aus. Genau diese Stimmung wollte ich in dem Video vermitteln. Ich wollte zeigen, dass egal wo Kimi ist die Verbundenheit zu Nicole immer spürbar und da ist.

In einem unbedeutenden Moment kam mir plötzlich die Idee, dass ich eine Dia-Show mit Bildern von den Beiden auf Kimi projizieren könnte. Die Idee gefiel mir und ich hielt an ihr fest. Aber wo könnte man das filmen?  Zuerst dachte ich, dass es in einem Raum, der voll mit weissen Tücher ist, noch toll aussehen könnte. Aber nach einem Brainstorming mit meiner Familie kam die Idee auf, ich könnte es ja in einem leeren Zimmer, vorzugsweise einer leeren Wohnung filmen. Mein Bauchgefühl sagte mir, dass genau dies das Set für dieses Musikvideo sein sollte. Somit machte ich mich auf die Suche nach einer leeren Wohnung. Zu meinem Glück arbeitet eine Freundin von mir in der Immobilien Branche. Dank ihr und ihrem Vater bekam ich innerhalb von wenigen Tagen eine Wohnung in der ich drehen konnte. Ich bin wirklich froh darüber, dass dies so einfach abgelaufen ist. Denn ich glaube ich war mir im vorherein nicht bewusst wie viel Arbeit es bedeutet eine Location zu finden.

Vorbereitung für den Dreh:

Vor dem Dreh galt es für mich die Fotos, welche ich von Kimi erhalten hatten, in eine Dia-Show zu packen. Da der Song einen klar erkennbaren Takt hat, war es nicht eine grosse Herausforderung die Fotos der Musik anzupassen.

Storyboard habe ich keines gemacht. Ich wollte wirklich einfach drauf los filmen und dann zusammenschneiden was zusammenpasst. (Habe ich mich beim Schneiden selbst für diese Entscheidung verflucht.) Lediglich eine kleine Shotliste habe ich gemacht, dass ich nicht etwas vergesse was ich vielleicht brauchen werde.

Bewaffnet mit Kamera, Schulterstatif, Beamer und jeglichem anderen «Gschmois» ging es dann los an den Drehort.

Am Dreh:

Schon auf der Hinreise zum Drehort waren wir extrem guter Laune. Wir besprachen wie wir vor Ort vorgehen wollen und konnten es kaum abwarten bis wir endlich ankommen. An unserem Zielort angelangt sahen wir beide zum ersten Mal die Wohnung. Ich war positiv überrascht, denn da ich nicht wusste was mich erwartet hatte ich kein Bild vom Ort. Wir machten uns ans Aufbauen des Sets. Gemeinsam gingen wir nochmals die Dia-Show durch, änderten noch das eine oder andere Detail und suchten für Kimi ein Outfit aus. Und dann ging es los mit dem ersten Shot.

Nach der Sichtung der ersten Shots die Erkenntnis: das Bild flimmert! Oh man! Und ich sass da und hatte keine Ahnung wie ich das richten soll. (Anmerkung an mich: «GOOGLE IT!») Nach gefühlten 30 Mal durchs Beamermenü scrollen gab ich auf. Kreativ und munter wie ich war dachte ich mir, dass ich es dann schon irgendwie in der Postproduction flicken könnte. Ach war ich naiv in diesem Augenblick.

Das schöne wenn man mit einer seiner besten Freundinnen dreht ist, dass man einfach mal ausprobieren kann. Und auch ehrlich und laut sagen kann, wenn man keine Ahnung hat was man gerade tut oder wie man jetzt dieses Problem genau lösen könnte. Und man kann sich kreativ wirklich austoben.

Wir probierten jegliche Arten von Shots aus. Der Aufregendste war wahrscheinlich der in der Küche. Denn das Küchenfester hatte keinen Rollladen. Also verkleideten wird es mit den von mir mitgebrachten Badetücher und Vorhängen. Mit viel Geduld und tonnenweise Malerklebeband konnten wir den Raum verdunkeln.

Müde aber glücklich machten wir uns nach ca. 6 Stunden wieder auf den Heimweg.

Nach dem Dreh:

Gerade zu Hause angekommen lud ich das Material auf meinen Computer und meine Festplatte und liess es ein paar Tage unberührt. Als ich es dann endlich sichtete war ich enttäuscht und überrascht zu gleich. Einerseits ärgerte ich mich sehr fest über das flimmern im Bild und den vielen Kamerabewegungen aber anderseits war ich überrascht darüber, wie einige Shots viel besser aussahen als ich dachte. Vor allem über die Nahaufnahmen freute ich mich.

Das Schneiden stellte sich als Tortur raus! Ich verfluchte mich selbst ca. alle 5 Minuten dafür, dass ich mir kein Storyboard zurechtgemacht habe. Denn nun sass ich da, mit gefühlten 3 Stunden Bildmaterial und wusste nicht wo beginnen. Ich war komplett überfordert und hatte einen Nervenzusammenbruch nach dem anderen. Und dann war auch das Bild noch zu dunkel. Und dieses Flimmern die ganze Zeit! Ich war mir sicher ich würde nie was Tolles hinbekommen, ich müsste Kimi enttäuschen und ich solle vielleicht lieber in die Baumschule gehen als Multimedia Productions zu studieren.

Mehr aus Jux probierte ich aus, wie es wohl aussähe, wenn ich zwei verschieden Shots mit einer geringen Deckkraft übereinanderlegte. Ich bastelte also etwas Kleines zusammen und schaute mir das Werk an. Und siehe da: es gefiel mir. Die ganze Grübelei und die Aufreger über mich selbst haben also schlussendlich doch zu Etwas geführt, wo ich gerne meinen Namen drunter setze.

Nach viel gebastel und der wohl unübersichtlichsten Timeline der Geschichte des Filmschneidens ist das Musik Video nun fertig. Und trotz vielen Zweifel an mir und meinen Fähigkeiten bin ich stolz auf das Endprodukt. Und das Beste ist: Kimi gefällt es auch! Auftrag erledigt!

Was ich nächstes Mal besser machen könnte:

Was ich nächstes Mal besser machen könnte? Eine ganze Menge!

Angefangen damit, dass ich mir einen Plan aufstellen soll. Und zwar einen detaillierten und nicht nur einfach einen der irgendwo in meinen Kopf rum schwirrt. Und ein Storyboard. Ich glaube ich schneide nie mehr ein Video ohne Storyboard. Denn ich war beim Schneiden wirklich und wahrhaftig überfordert.

Auch würde ich die Wohnung (also den Drehort) vor dem eigentlichen Dreh besichtigen gehen. Denn so viel Glück wie ich diese Mal hatte, hat man garantiert nicht immer.

Auch könnte ich mich manchmal auf den Mond schiessen dafür, dass ich alles von mich hinschiebe.

Und das Wichtigste ist: ich würde mich das nächste Mal genauer informieren wie man genau vorgehen muss, wenn man Bilder von einem Beamer abfilmt. Auch wenn man es nicht mehr wirklich bemerkt, das Flimmern, mich stört es extrem. Und mit etwas mehr Vorwissen und Vorbereitung in dieser Hinsicht hätte sich dies eventuell vermeiden lassen können.

Ich denke ich habe viel über mich und das Arbeiten an einem Musikvideo gelernt. Und ich würde jeder Zeit wieder mit Kimi ein Video drehen.

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