Kochly: Das interaktive Kochbuch

Kochly ist das interaktive Kochbuch für jede Hosentasche. Die feinen Gerichte, das responsive Design und die Illustrationen sollen für ein tolles Kocherlebnis sorgen!

Sommergenüsse, Betty Bossi und der Tiptopf: Kochbücher gibt es eigentlich wie Sand am Meer. Man findet in ihnen viele unterschiedliche Rezepte zum Nachkochen, für den grossen und den kleinen Hunger. Doch ein Kochbuch ist auch schwer und nimmt einiges an Platz weg. Zudem sind die bereits gekochten Rezepte meistens durch grosszügige Flecken und klebende Seiten markiert. Es müsste ein digitales Kochbuch geben: Bühne frei für Kochly!

Das interaktive Kochbuch mit den gezeichneten Illustrationen zeigt euch leckere und einfache Gerichte, die etwas hergeben – auch fürs Studentenbudget!

Ebenfalls toll: Kochly ist responsive! Die Rezepte mit den Illustrationen werden zudem auf dem Handy oder auf dem PC in einem ansprechenden und simplen Layout dargestellt.

Das interaktive Kochbuch Kochly findest du hier.

(fms)

Kritik
von Pascal Hanimann und Meret Kaufmann

Meret: Einmal etwas zu illustrieren hat mich immer schon gereizt. Das Erstellen der Zeichnungen hat mir also Spass gemacht, doch wurde ich schnell mit verschiedenen Problemen konfrontiert. Durch das Projekt lernte ich viel über den Umgang mit dem Wacom, aber auch über das Zeichnen selbst. Ich denke ein besseres Verständnis für Form und Farbe bekommen zu haben, welches ich in Zukunft nicht nur im digitalen Zeichnen anwenden kann. Die Zeichnungen habe ich mit dem Wacom und Photoshop gezeichnet, während die Icons im Illustrator erstellt wurden.

Ich hatte mir zu Beginn zu wenig Gedanken über den Stil gemacht. Ich begann fast schon wissenschaftlich an zu zeichnen. Dies führte nebst dem enormen Zeitaufwand auch zu einem Layout Problem. Wir hatten uns für Mobile first entschieden, was bedeutet, dass nebst dem Text nur wenig Platz für Grafiken bleibt. Dabei gehen feine Details der Zeichnungen, wie zum Beispiel die Faserung oder Poren verloren. Das war etwas frustrierend, doch konnte ich den Stil nicht mehr ändern, wenn ich ein einheitliches Bild wollte. Eigentlich wollte ich alle Zutaten plus jeden einzelnen Schritt illustrieren, doch durch mein Zeichnungsstil wurde das zeitlich unmöglich. Wir entschieden uns also, dass wir einfach meine Zutaten nehmen um die einzelnen Schritte zu illustrieren. Dies führte dazu, dass wir einzelne Illustrationen gar nicht brauchten, ich also die Arbeit um sonst gemacht hatte. Die nicht verwendeten und natürlich auch die verwendeten Bilder, sind in der Galerie zu sehen.

Gegen den Schluss des Illustrierens erwartete mich eine neue Schwierigkeit. Ein gekochtes Gericht so zu zeichnen, so dass es appetitlich aussieht, ist unglaublich schwer. Vor allem beim gebratenen Hühnchen brauchte ich mehrere Anläufe. Jedoch wollten wir nicht auf eine Grafik des Gerichtes verzichten. Leider bin ich nicht wirklich zufrieden mit dieser Zeichnung, aber so wie bei allen anderen, könnte man an solchen Bildern ewig weiterzeichen.

Nun stellt sich die Frage welchen Mehrwert diese wissenschaftlichen Zeichnungen zu Fotografien haben. Der Aufwand war bei weitem grösser gewesen, als hätte ich Fotos von den Zutaten und den Gerichten gemacht. Trotzdem ähneln die Ergebnisse einer Fotografie. Ein anderer Grafikstil hätte mir mehr gestalterische Freiheiten gegeben und hätte mehr Experimente mit dem Layout zugelassen.

Wieder einmal hat es sich gezeigt, dass ein gut ausgearbeitetes, gut durchdachtes Konzept viele Probleme hätte verhindern können.

Pascal: Grundsätzlich haben wir dieses Projekt auf dem richtigen Weg angefangen, aber dann immer mehr das Ziel aus den Augen verloren. Weil die Webseite responsive ist, mussten wir von Anfang an zweigleisig fahren. Der erste Stolperstein war deshalb bereits die Erstellung eines grafischen Entwurfs, wie die Webseite später aussehen sollte. Auf einem Desktop kann man alle nötigen Informationen gut utnerbringen, weil genug Platz da ist. Auf der mobilen Version ist das schon etwas schwieriger, weil der Anwender während des Kochens nicht unbedingt scrollen will. Wir mussten also alle Texte auf das Nötigste reduzieren. Eine weitere Schwierigkeit war auch, aus dem gleichen HTML zwei Versionen einer Webseite zu generieren, welche sich nur durch CSS unterscheiden.

Vielleicht sind wir auch etwas naiv in dieses Projekt gestartet. Durch meine Ausbildung zum Informatiker habe ich schon einige Webseiten umgesetzt, aber alle ausnahmslos entweder mit CMS-Systemen wie WordPress oder zumindest mit Frameworks wie jQuery oder Bootstrap. Im Kochbuch läuft relativ viel mit Javascript, und mich da richtig einzuarbeiten, war gar nicht so leicht. So blieb uns leider nichts anderes übrig, als uns von einigen schönen Ideen (wie zum Beispiel das Abspielen von Geräuschen beim Öffnen der einzelnen Steps) zu trennen.

Auch sehe ich Frameworks nun mit anderen Augen. Ich habe selbst erlebt, wieviel Arbeit da dahintersteckt und dass man an den einfachsten Sachen stundenlang Zeit verbraten kann. Ein Beispiel war die Eigenschaft der Rezeptseite, dass immer nur 1 Step offen ist. Plötzlich kommen auch noch Rekursionen ins Spiel, die man eigentlich gar nicht haben will. Alles selbst zu programmieren war eine harte Challenge, aber ich bin überzeugt, dass wir sie gut gemeistert haben.

Für ein nächstes Projekt würde ich das, was wir gut gemacht haben, definitiv auch wieder so machen. Wir hatten am Anfang ein klares Ziel vor Augen und sind mit grafischen Entwürfen und handfesten Vorstellungen gestartet. Die Aufgabenplanung würde ich aber anders machen. Wir hatten von Anfang zu hohe Anforderungen an die Webseite und mussten diese irgendwann herunterschrauben, um rechtzeitig fertig zu werden. Beim nächsten Mal gibt es zwei Listen mit Muss- und Kann-Kriterien. Die Muss-Kriterien werden auf ein Minimum reduziert, während sich die Erfüllung der Kann-Kriterien an der noch zur Verfügung stehenden Zeit orientiert. So muss man nicht alles auf einmal machen, sondern kann auf dem Bestehenden aufbauen. Wieder was gelernt!

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