Experimentelles Arbeiten
Maya
Maya ist älter, und teilweise etwas präziser in der Verarbeitung als Blender. Dafür aber ist es für Anfänger weniger Benutzerfreundlich und teilweise langsam, da altersbedingt mit primitiveren Programmiersprachen gearbeitet wird.
Maya hat eine ähnliche Benutzeroberfläche wie Blender, und ist, bis auf seine Bedienung mit Maus und Keyboard in der praktischen Anwendung, fast nicht zu unterscheiden. Erst wenn man mit anspruchsvolleren Programmfunktionen umgeht, erkennt man wo vergleichsweise Vorteile und Nachteile liegen; Aber Diese sind meistens, mitunter der jeweiligen Benutzervorlieben, sehr subjektiv zu betrachten.
Für alle die, die einmal Maya ausprobieren wollten, ladet es euch als Studentenversion herunter und übt euch in der Benutzeroberfläche. Es ist m.E. in der Navigation etwas schwieriger als Blender, aber nach einer kurzen Eingewöhnungsphase ein würdiger Gegner.
Maya mag, ich spreche hier ja aus eigener Erfahrung, einem erst einmal sehr umständlich sein. Es ist aber keinesfalls „rock science“. Um z.Bsp. ein Grundmuster auf die Objekte anzuwenden muss ermittelt werden, wo überall und auf welche Weise ich Muster finden und einbauen kann. Eine Möglichkeit ist in der oberen Taskleiste die vorgefertigten Texturen zu gebrauchen. Sie können direkt auf die Objekte angewandt werden. Texturen und Muster lassen sich aber auch sehr leicht importieren. Damit ihr nicht vergebens Arbeitet werden wir zuerst lernen ein Objekt zu importieren, um es dann anschliessend zu kolorieren.
Es gibt bereits kostenlos und frei zur Verfügung gestellte Objekte in einer hohen Varietät. Ihr findet sie ganz leicht im Internet (s.a. angegebene Links). Für das folgende Beispiel habe ich eine Palme im Dateiformat .obj importiert. Zuerst wird nur die Palme in Weiss angezeigt. Damit sie auch realistisch und nicht wie ein Architekturmodell wirkt, kann die mitgelieferte Textur ebenfalls importiert werden. Ach ja bevor’s mir entfällt.. Für alle die, die sich bereits mit Blender abgefunden haben. Das Selbe kann dort auch gemacht werden.
(Veranschaulichung der Tabs anhand des Beispiels in Maya)
Um Texturen und Farbe in Maya zu importieren müsst ihr in der rechten Spalte auf das letzte (rechte) Tab navigieren. Die Tabs sind alle Bestandteile des jeweiligen Objektes. In diesem Beispiel handelt es sich also um die einer Palme. Klickt nun einfach auf das rechteckige Symbol, das aussieht wie ein Schachbrett, und neben dem Wert bzw. dem Fader mit dem Namen „Color“ steht. Es wird euch dann ein Fenster aufgerufen, wo ihr individuell Alles laden könnt. E voila!
Hier mein Video, wie gewohnt mit fliessend Wasser:
Eine ähnliche Variante Wasser zu modellieren bietet Maya seit der Version 2015 mit der neuen Einbettung von Bifrost. Bifrost macht es möglich Flüssigkeiten realitätsgetreu zu rendern (nicht wie in meinem Beispiel). Leider funktionieren fast alle 3D-Programme allgemein nur auf den schnellen Betriebssystemen (64-bit) und sind, wenn auf dem neusten Stand, für Benutzer von Mountain Lion bereits nicht mehr erhältlich (nur OSX Version 10.8.5 oder jünger). Auf allen anderen Rechnern werden sie, und auch das neue Plugin Bifrost ab Windows 7 unterstützt. Da es aus Diesen und Anderen Gründen für mich nicht in Frage kommt es zu testen, würde ich mich sehr darüber freuen, wenn ihr es womöglich ausprobiert und dann hier eure Kommentare dazu schreibt.
Tipps:
(1) Solltet ihr auch mal eure Ergebnisse als eine Art Preview begutachten wollen, geht das in Maya ganz einfach. Dafür gibt es extra im oberen Teil (rechts neben den Magneten) die Videovorschau. So habt ihr eine gewisse Vorstellung wie es später aussehen wird. Ausserdem ist es eine gute Kontrolle, denn manchmal ist es schwierig die Elemente aufeinander anzuordnen, ohne das kleinere Fehler entstehen.
(2) Wenn Etwas nicht rund läuft oder einmal schief geht und ihr euch nicht erklären könnt wesswegen, solltet ihr euch über die Programmiersprache MEL (Maya Embedded Language) schlau machen, und manuell im ScriptEditor den Fehler korrigieren. Auf dieser Seite findet ihr Hilfe zum Trobleshooting.
(3) Der Export von Videodateien aus Maya ist keine einfache Sache. Zunächst gibt es diese Funktion erst gar nicht. Es können bloss Frames (.iff) exportiert werden. Die Programme, die einzelne Frames ohne grösseren Zeitaufwand aneinander reihen würden, sind komischerweise sehr rar. Für mich hat Photoshop am besten funktioniert.
Für Interessierte
Die Codierung: 3D-Programme generieren Code, wenn eine Umgebung, ein Objekt oder die Perspektive geändert wird. Grundlegende Programmiersprachen sind Python, Perl, C++, und ähnliche. Teilweise kann direkt in den Code eingegriffen werden. Diese Funktion steht für alle zur Verfügung, sollte aber nur bei guten Programmierkenntnissen verwendet werden. Dafür Abhilfe schafft meistens das grafische Interface. Es stehen aber auch, wie bereits im Beitrag angedeutet, unterschiedliche Instrumente zur Verfügung. Es ist äusserst wichtig sich mit den Ansichtsmöglichkeiten und differenzierten Lösungsansätzen auseinander zu setzten. Sollte einmal ein Problem aufkommen ist es aber generell schwieriger es manuell zu lösen.
In der nächsten Serie geht es um die Programme Cinema 4D und Realflow. Ausserdem werdet ihr wichtige Formate von 3D-Objekten kennenlernen und wissen wofür sie in Zukunft sonst noch gebraucht werden können. Bis dahin ein frohes Fest!
Quellen
models
texturing
lynda
learn_splitting_vid
troubleshooting
mel
autodesk