Kulturrating

Kultur ist wichtig, gerade jetzt in Corona-Zeiten merkt man das wieder. Ohne Kultur steht die Welt still. Genau deshalb müssen in den kantonalen Parlamenten Menschen sitzen, die sich für Kulturanliegen einsetzen. Genau das sollte das Kulturrating der IG Kultur Ost für die kantonalen Wahlen in St. Gallen und im Thurgau im Frühjahr 2020 erreichen.

Für die St. Galler Kampagnenagentur KampaKollektiv und im Auftrag der IG Kultur Ost habe ich für die kantonalen Wahlen in St. Gallen und im Thurgau ein Kulturrating umgesetzt.

Viele politikinteressierte Menschen kennen das Ecorating. Dort werden Kandidat*innen für politische Wahlen auf ihre umweltpolitischen Positionen geprüft und nachher eingestuft. Genau das selbe Prinzip, einfach im Bezug auf Kulturanliegen, verfolgte unser Rating. Es sollte zur Meinungsbildung der Wähler*innen beitragen, damit sie im Anschluss Kandidat*innen in die Parlamente wählen, die sich für eine lebendige und vielfältige Kultur einsetzen. Eine starke Kulturvertretung ist vor allem in den kantonalen Parlamenten wichtig, da diese Anliegen meist eben nicht national, sondern auf Stufe der Kantone geregelt werden.

Ziel der Ratings war es daher, alle Kandidat*innen für die Wahlen im Thurgau und in St. Gallen zu kulturpolitischen Anliegen zu befragen und diese Ergebnisse anschliessend interaktiv im Web auffindbar zu machen.

Entstanden sind zwei Plattformen, eine für St. Gallen:
https://wahlen-sg.ig-kultur-ost.ch
Und eine für den Thurgau:
https://wahlen-tg.ig-kultur-ost.ch

Das Projekt ist meiner Ansicht nach ziemlich erfolgreich verlaufen. Zwar haben nicht ganz so viele Kandidat*innen an der Befragung teilgenommen wie erwartet (v.a. Politiker*innen der FDP und SVP waren eher zurückhaltend mit dem Ausfüllen), dennoch hat es kantonal ein erstaunlich gutes Medienecho auf das Rating gegeben.

(bae)

Kritik
von Lea Moser

//Technische Konzeption

Zuerst musste klar definiert werde, wie das ganze Projekt technisch angegangen wird. Für die Erfassung der Daten, also sprich die Befragung der Kandidierenden zu kulturpolitischen Themen, gab es zwei Möglichkeiten:

  • direkt auf der Webseite (Formular mit PHP und direkte Eintragung in die Datebank)
  • über einen Drittanbieter (Typeform)

Wir haben und Schlussendlich für Typeform entschieden, da das schneller aufgesetzt ist und wir einerseits unter Zeit- als auch unter Budget-Druck standen. Ausserdem war es mit Typeform Möglich, dass nicht ich die eingetragenen Daten auf "Fake-Profile" untesuchen musste, sondern das einen Mitarbeiter abdelegieren konnte.

Der Technische Aufbau der Seite sollte mit einer MySQL-Datenbank im Hintergrund und mit PHP/JS/CSS/HTML umgesetzt werden. Dadurch, dass ich auch schon die Webseite für die IG Kultur Ost programmiert habe, konnte ich viel vom CSS von dort übernehmen.

//Datenbankerstellung

Nachdem alle Kandidierenden die wollten an der Befragung teilgenommen hatten, hab ich aus Typeform eine CSV-Datei exportiert. Diese konnte ich dann easy mit einem Tool in eine importierfähige SQL-Datei umwandeln. Ein Problem hier war, dass im Typeform die Spezifikationen für den Bildupload nicht genau genug definiert wurden. Deshalb haben viele Kandidat*innen Bilder in massiv zu hoher Auflösung hochgeladen. Diese mussten deshalb alle manuell verkleinert werden, was brutal mühsam war.

//Aufbau Webseite

Die technische Umsetzung hat dann nicht so viele Probleme gebracht. Nachdem die Datenbank stand hab ich mir per PHP die Daten geholt und ausgegeben. Das CSS konnte wie schon oben erwähnt zu einem grossen Teil übernommen werden. Herausfordernd war noch das Filtering, denn ich wolle dass sich der Text oben dynamisch anpasst, je nach gewähltem Filter. Aber auch das hat dann geklappt.

Ein weiterer wichtiger Punkt war ausserdem, dass die Kandidat*innen ihr Profil einfach auf den Sozialen Medien (Facebook und Twitter) teilen können. Damit das dann auch gut aussieht, musste ich mich stark in die Social Media Metatags einarbeiten (Open Graph Metatags und Plattformspezifische). Diese Plattform hat mir dabei massiv geholfen: https://metatags.io/

//Herausforderungen

Die grössten Herausforderungen waren 3 Dinge.

  1. Menschen ohne Bild
    Da musste dann ein Platzhalter definiert werden, immer wenn ein Mensch kommt der kein Bild hochgeladen hat.
  2. Visuelle Darstellung Fragebogen
    Zuerst wollte ich auf der Detailansicht der jeweiligen Personen alle antworten im Fragebogen einfach als einfache Antworten (z.B. Ja, Nein) ausgeben. Die Kunden wollten aber schlussendlich eine Visuelle Darstellung der gewählten option, deshalb musste ich dort noch mit JavaScript ein bisschen basteln.
  3. Filtering
    Da wollte ich eigentlich ursprünglich mal mit AJAX arbeiten, doch zu diesem Zeitpunkt im Semester konnte ich das leider noch nicht gut genug. Deshalb ist das Filtering rein PHP und die Seite wird bei jeder Filterabfrage neu geladen. Das ist usabilitytechnisch nicht ganz so toll, aber hat sich niemand beschwert :)

//Projektabgrenzung

Bei diesem Projekt habe nicht nur ich gearbeitet, sondern auch weitere Personen vom KampaKollektiv. Deshalb hier kurz ein Disclaimer von Dingen, die NICHT ich gemacht habe:

  • Konzeption des Fragebogen
  • Organisieren, dass alle Kandidierenden den Fragebogen bekommen und ausfüllen
  • Typeform aufsetzen
  • Medienarbeit nach der Veröffentlichung

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