Es ist Mittag und du hast kein Mittagessen dabei. Ab in den Supermarkt! Ein Sandwich, Hüttenkäse und eine Flasche «Shorley». Was bleibt von deinem Mittagessen übrig? Ein Haufen Plastikabfall.

Ein heisser Sommertag – das lockt dich und deine Freunde an den See zum Grillieren. Ihr packt euer Fleisch, Gemüse und Brot aus – aus Plastikverpackungen. Ihr trinkt aus Plastikbechern und esst mit praktischem Einweggeschirr – wieder aus Plastik! Um dein Gewissen zu beruhigen, bringst du es wenigstens zu dem sowieso schon überfüllten Abfalleimer. Wer kennt das nicht?

Doch hast du dir mal Gedanken darüber gemacht, was mit dem ganzen Plastikabfall geschieht? Wenn du jetzt denkst, dass wir ja in der Schweiz leben, wo eh alles recycelt wird, liegst du gewaltig falsch!  Wenn du in der Zeitung von einem verendeten Wal mit 80 Plastiksäcken im Magen liest, dann kannst auch du dich angesprochen fühlen! Obwohl die Schweiz Vorbild im Recyceln ist, landen auch von uns noch immer tonnenweise nicht recycelbares Plastik im Ausland und im Meer. Dass wir damit den Lebensraum der Tiere und Pflanzen im Meer und somit auch unseren zerstören, ist uns oft nicht bewusst. Wie würde dein Zimmer auf einem Sportplatz, im Wald, in der Stadt, in den Bergen und im Pool aussehen, wenn es jeder als Abfalleimer benutzen würde? Würdest du in einem solchen Lebensraum leben wollen?

Mit unserem Projekt möchten wir auf eine künstlerische Art darauf aufmerksam machen und die Leute zum Nachdenken anregen, welchen Beitrag sie zum Erhalt der Schönheit der Natur leisten können. Besuche unsere Website und erfahre mehr über das Projekt «kunstOFF».

Kritik
von Muriel Bigler, Jeannine Oberli, Jennifer Pitton, Nadine Schulthess und Anna-Maria Ullrich

Idee

Die erste Idee für ein Digezzprojekt war ein Unterwasser – Fotoshooting. Ein Model und bunte Kleider, die elegant im Wasser schweben, das wäre ein tolles Projekt und eine Herausforderung. Doch dann stellte sich uns die Frage, was  wir ausser tollen Bildern und Effekten an Inhalt übermitteln können. Unsere Suche ging also weiter, über ein Projekt zu den 4 Elementen Wasser, Feuer, Erde und Luft, wieso wir Menschen nicht ohne sie können bis hin zum Thema Plastik. Wichtig war uns aber noch immer, ein Shooting oder einen Dreh unter Wasser mit einzubauen. Wir entschlossen uns also für ein Projekt zum Thema Plastik, was uns auch persönlich beschäftigte. Fasziniert hat uns bereits «it’s a plastic World», ebenfalls ein Digezzprojekt eines ehemaligen MMP Studenten. Es inspirierte uns zu unserer finalen Idee: Ein Kurzfilm über ein Zimmer, dass in der Natur, auf einem Sportplatz, in der Stadt, im Wald und in einem Pool steht und mit Plastik zugemüllt wird. Ergänzt wird es von einer Homepage, auf der zusätzlich Infos über Plastik und Tipps zu finden sind, wie man auf Plastik verzichten kann.

 

Vorbereitungen

Unser nächster Schritt war zu überlegen, was wir mit dem Film vermitteln möchten, was der konkrete Inhalt ist und wie dieser aufgebaut wird.

Folgende Aufgaben teilten wir untereinander auf:

-       Nachhaltige Möbel & Material organisieren

-       Technisches Equipment organisieren

-       Jede Menge Plastikabfall sammeln (Migros – Sammelstelle)

-       Geeignete Drehorte finden und besichtigen

-       Drehbewilligungen einholen

-       Drehplan

Eine besondere Herausforderung war für uns die Organisation der  Unterwasserlocation. Wir entschlossen uns für einen Pool im Garten. Damit ein Teammitglied die Möbel unter Wasser platzieren konnte, haben wir einen Neoprenanzug organisiert. Für das Beschweren der Möbel wollten wir Steine verwenden. Die Möbel wiederum mussten wassertauglich sein. Ebenfalls als schwierig erwies sich das Organisieren eines Unterwassercases für die Kamera. Aufgrund dessen mussten wir für die Szene unter Wasser eine Spiegelreflexkamera verwenden. Die grösste Schwierigkeit war jedoch, dass wir für den Unterwasserdreh keinen Vorversuch starten konnten und an dem einen Drehtag mit unterschiedlichen Komplikationen rechnen mussten.

 

Dreharbeiten

Die Dreharbeiten und besonders der Möbel- und Plastiktransport waren wie erwartet sehr aufwendig. Wir berechneten daher für Aufbau, Aufnahmen und Abbau jeweils einen halben bis ganzen Tag ein. Jeder Drehort brachte neue Herausforderungen mit sich und forderte Flexibilität von uns. So machte uns beispielsweise auf dem Sportplatz der Wind zu schaffen, der das Plastik mitfliegen liess. Einige Szenen mussten wir zudem zweimal oder dreimal drehen. Der Dreh unter Wasser begann mit der Herausforderung, die Möbel unter Wasser zu platzieren und mit Steinen zu beschweren. Mit jeder Bewegung im Wasser wurde mehr Dreck aufgewirbelt. Auf den Bildern der Kamera war somit kaum etwas zu erkennen und das Case war undicht. Nach etlichen Versuchen das Case wasserdicht zu machen, mussten wir schweren Herzens unsere Unterwasseridee begraben. Wir disponierten also um und stellten die Möbel lediglich halb unter Wasser.

 

Nach dem Dreh

Ein Nachteil, der uns in erst der Postproduktion bewusst wurde, war,  dass wir keinen Ton aufgenommen hatten und somit keine Hintergrundgeräusche verwenden konnten. Die Schwierigkeit war also, dem Film mehr Wirkung zu verleihen, weswegen schliesslich mit vielen Bildwechseln und Musik gearbeitet wurde. Das Grafikteam erstellte ein Logo sowie eine CD und setzte sich damit auseinander, welche Infos wichtig sind und das Zielpublikum anregen. Daraus entstanden eine Infografik und einfache Tipps, die jeder im Alltag einfach umsetzen kann. Dies alles wird in der Website, einem einfachen Onepager, zusammengeführt.

 

Fazit

Zurückblickend sind wir sehr zufrieden mit unserem Projekt und können einmal mehr sagen, dass wir eine eigene Idee mithilfe dem Gelernten aus den Modulen Interaktive Medien, Konvergent Arbeiten und Visualisieren umsetzen konnten. Zwar hat der Unterwasserdreh nicht so geklappt wie wir es uns gewünscht haben, doch haben wir einiges daraus lernen können. Beim nächsten Mal würden wir sicher einen Probeversuch Unterwasser einplanen und einen Plan B aufstellen. Wer weiss, vielleicht gibt es einen weiteren Versuch im neuen Semester? Dass das Projekt für uns ein Erfolg ist, zeigt sich darin, dass auch wir unser Handeln überdenken und vermehrt auf den Verzicht von Plastik im Alltag achten.

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