Leben im freien Fall

Fliegen wie ein Vogel, dies ist wohl der Traum eines jeden Menschen. Seine Flügel auszubreiten und vom Wind fortgetragen zu werden.

Marcel ist 30 Jahre alt und kommt dem Traum zu fliegen ziemlich nahe. Er ist seit vier Jahren Basejumper.  Bei diesem Extremsport springt man mit einem Fallschirm auf dem Rücken von Brücken, Antennen, Felswänden und Gebäuden. So fliegt man je nach Equipment und Absprunghöhe zwischen zehn Sekunden und drei Minuten mit einem rasanten Tempo durch die Luft, bevor man kurz vor dem Boden den Fallschirm zieht.

Wir haben mit Marcel über seine Leidenschaft gesprochen und fanden heraus, was ihn am Basejumpen fasziniert.

(fms)

Kritik
von Nicola Hasler, Alexander Mazzone, Yanis Wälti und Jan Leibacher

Idee

Bereits im ersten Semester wollten wir diesen Porträtfilm produzieren, doch damals spielte das Wetter nicht mit und der Winter nahte. Deshalb entschieden wir uns, eine andere Person zu porträtieren. Nach dem Motto: Aufgeschoben ist nicht gleich aufgehoben, machten wir uns im Frühling erneut an die Planung für den Film. Den Protagonisten hatten wir bereits im ersten Semester kennengelernt und ihn für unser Projekt gewinnen können.

Vorbereitung

Nach mehreren Vorgesprächen mit Marcel wussten wir, wie unser Film aussehen sollte und welche Geschichte wir erzählen wollten.

Wir zeichneten ein detailliertes Storyboard und fixten die Drehtermine. Passende Daten zu finden war eine grosse Herausforderung. Zum einen musste das ganze Filmteam und die zwei Basejumper einen ganzen Tag Zeit haben. Und zum anderen mussten aber auch Wetter und Wind passen. Denn fürs Basejumpen darf es nicht regnen und bei starken Windböen wird es zu gefährlich um zu springen.

Einen Monat vor dem geplanten Drehtag fuhren wir nach Lauterbrunnen, um uns die Locations anzusehen. Um zur Absprungstelle zu gelangen, mussten wir 20 Minuten auf befestigten Strassen gehen und ungefähr 20 weitere Minuten durch einen Waldweg gehen, welcher fast nicht passierbar war. Es ging sehr steil den Wald hinab, der Boden war rutschig und voll mit Wurzeln und anderen Stolperfallen bedeckt.Dank diesem Locationscouting haben wir uns entschieden, das Filmequipment auf ein Minimum zu reduzieren. Trotzdem hatten wir am Drehtag grosse Mühe, das Equipment zur Absprungstelle und wieder zurückzutragen.

Im Storyboard hatten wir einige Drohnenshots geplant. Da aber in Lauterbrunnen ein Heliport der Air-Glacier ist, bekamen wir keine Flugerlaubnis und wir mussten die Einstellungen streichen.

Kurz vor dem Drehtag mussten wir auf Wunsch des Protagonisten unsere Story ändern. Dies führte zu Stress, da wir eine andere Geschichte suchen und ein neues Storyboard zeichnen mussten.

Da es an der Absprungstelle direkt 700 Meter in die Tiefe geht, war es sehr wichtig, dass wir uns dort sichern konnten. Wir organisierten Klettergurte und Seile, um uns am Drehtag an einen Baum zu sichern. So konnten wir uns beruhigt und sicher voll aufs Filmen konzentrieren, auch wenn einem beim Anblick der Klippe die Knie weich wurden.

Umsetzung

Der Drehtag begann ziemlich früh.

Da wir trotzdem ziemlich viel Material brauchten, fuhr ein Teil des Teams mit dem Auto nach Lauterbrunnen und der andere Teil mit dem Zug. Dank dem Storyboard filmten wir die geplanten Szenen ohne grosse Probleme. Unterschätzt hatten wir den Rückweg von der Absprungstelle. Wir mussten den ganzen Weg durch den Wald wieder zurückklettern. Dies kostete mehr Zeit und Kraft, als wir bei der Planung dachten.

Ebenso unterschätzten wir den Lärm des Staubbach-Wasserfalls, welcher direkt im Dorf ist. Dies war für den Interviewton eine grosse Herausforderung, denn in der ganzen Gegend war das Rauschen des Wasserfalles zu hören und darum auch auf unseren Aufnahmen.  Das Wetter war sehr wechselhaft, so dass die Kameras bei jeder Aufnahme wieder an die Lichtverhältnisse angepasst werden mussten. Störend war dies vor allem beim Interview, als sich die Sonne regelmässig hinter den Wolken versteckte und dann einige Sekunden später schon wieder grell geleuchtet hat. Die Post-Production verlief ohne grosse Hindernisse. Die Aufnahmen der Hauptkamera haben wir in SLOG3 aufgenommen, so hatten wir alle Freiheiten in der Nachbearbeitung und konnten einen gesättigten aber natürlichen Look herstellen. Den Interviewton haben wir mit Hilfe von Adobe Audition versucht zu verbessern, jedoch ist das Rauschen des Wasserfalls zwischen 2kHz und 15kHz zu stark, um es vollständig zu entfernen. Denn dieses Spektrum ist sehr wichtig für die menschliche Stimme und zu viel Nachbearbeitung lässt diese sehr künstlich ertönen.

Equipment

Sony PXW-FS5

Sony PXW-X70 + Rode VideoMic

Schulterstativ Genus Gen-X

Manfrotto Videostativ

Tonangel + Rode NTG 1

Fazit/Schwierigkeiten

Die ganze Planung und der Dreh nahmen ziemlich viel Zeit in Anspruch. Wir mussten sehr viel bedenken und auf Details achten.

Der Dreh war körperlich und psychisch eine grosse Herausforderung und wir waren froh, als alle wieder sicher auf dem Rückweg waren.

Es war sehr imposant und aufregend zu sehen, wie Basejumper in die Tiefe springen. Auch als Zuschauer bekommt man ein komisches Gefühl und es stockt einem der Atem.

Trotz einigen Schwierigkeiten und dem neuen Storyboard, sind wir mit dem Film zufrieden und wir danken den beiden Basejumper für die coole Zusammenarbeit.

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