Lego goes Hollywood

Die allzeit beliebten Helden unserer Kindheit sind zurück und sie erobern Hollywood. In unseren nicht ganz so ernst gemeinten Blockbuster-Produktionen können die Legomännli ihr schauspielerisches Talent unter Beweis stellen.

«Psycho», «Titanic» oder «Forrest Gump», alles berühmte Klassiker, die bestimmt jeder Filmliebhaber schon einmal gesehen hat. In rund 1500 Bildern, und nach vielen Stunden Lego-Spielen, sind diese drei Stop Motion Videos entstanden.

Sieh dir an, wie Lego Jack seine Rose auf der Titanic zum fliegen bringt, wie Lego Forrest über Pralinen philosophiert oder wie Lego Marion Crane in der Dusche überrascht wird.

(lhu)

Kritik
von Nathalie Aerne und Isabelle Helbling

Die Idee

Angefangen hat alles mit der Idee, dass wir ein Filmquizz mit einigen bekannten Filmszenen machen wollten. Damit es nicht zu einfach ist, haben wir uns verschieden Varianten überlegt, wie wir die Szenen darstellen wollten. Zur Auswahl standen Animation oder Stop Motion. Da wir beide noch nie einen Stop Motion Film gemacht haben und wir das gerne ausprobieren wollten, war uns schnell klar: wir machen Stop Motion. Da Lego für die Darstellung von Filmszene unserer Meinung nach am Besten geeignet ist, haben wir uns dafür entschieden.

Nach dem ersten Brainstorming wurde uns klar, dass wir daraus nicht unbedingt ein Quizz machen müssen. Wie wir in diversen Youtube Videos gesehen haben, haben Lego Stop Motion Filme von Natur aus etwa Witziges an sich. Wir dachten uns also: Warum nehmen wir nicht den Originalton der Szene und stellen sie eins zu eins mit Lego nach. Das haben wir dann auch getan und herausgekommen sind drei Parodien auf drei ikonische Szenen der Filmgeschichte.

Auswahl der Szenen

Wir haben das Internet nach legendären Filmszenen durchsucht, die jeder Filmliebhaber schon mindestens einmal in seinem Leben gesehen haben muss. Nach intensiver Recherche haben wir uns folgende sechs Filme ausgesucht:

  • Dity Dancing
  • Psycho
  • Forrest Gump
  • Spiel mir das Lied vom Tod
  • Matrix
  • Titanic

Begonnen haben wir mit unseren Favoriten Titanic, Forrest Gump und Psycho. Im Verlauf des Projekts mussten wir feststellen, dass es sehr viel Zeit braucht, eine Stop Motion Szene zu produzieren. Daher haben wir uns auf diese beschränkt und die anderen von der Liste gestrichen.

 

Vorbereitung

Wie macht man Stop Motion?

Wie bei allen Projekten mussten wir uns zuerst informieren. Zum Thema Stop Motion gibt es unzählige Tutorials mit nützlichen Tipps und Tricks. Wir haben uns also zum Thema Licht, Bewegung und Equipment informiert.

Licht: Es ist wichtig, dass das Licht auf allen Bildern gleich ist, also haben wir uns entschieden ohne natürliches Licht zu fotografieren. Wir haben das Zimmer komplett abgedunkelt und mit Lampen gearbeitet.

Bewegung: Es gibt viele Szenen, in denen sich das Legomännli nicht gross bewegt. Damit das nicht unnatürlich wirkt, haben wir nur ganz kleine Bewegungen hin und her oder vor und zurück gemacht. Damit es nicht einfach nur unbewegt dasteht.

Equipment: Wichtig ist, dass die Kamera fix auf einem Stativ steht und nicht bewegt wird. Aus diesem Grund haben wir eine Canon 5D mit einem Selbstauslöser genommen. So mussten wir die Kamera kaum anfassen und die Bilder haben sich nicht verschoben. Da alles ziemlich klein ist, haben wir ein 100mm Makro Objektiv benutzt. Ausser bei Forrest Gump, da haben wir ein 24-105mm Zoom-Objektiv verwendet.

Set Gestaltung

Um die Szenen möglichst originalgetreu nachzustellen, brauchten wir neben den passenden Legomännli auch das richtige Set. Wir fühlten uns gleich in unsere Kindheit zurückversetzt als wir unsere grossen Legokisten auf den Boden ausgeleert haben. Mit viel Liebe zum Detail haben wir jedes Set inklusive Hintergrund zusammengebaut.

Unser bester Freund war dabei UHU Patafix. Damit konnten wir das Set fixieren, sodass wir beim Bewegen der Legomännli den Bildausschnitt nicht verschoben. Ebenfalls konnten wir durch das Platzieren von Patafix unten am Legomännli, die Inflexibilität der Legos etwas umgehen.

 

Produktion

1500 Bilder schiessen

Die Produktion gestaltet sich aufwendiger als gedacht. Damit der Film einigermassen flüssig ist, wollten wir jedes zweite Frame nachstellen und fotografieren. Das bedeutet 12 Bilder pro Sekunde. Bei unseren drei Clips kamen wir so auf etwa 1500 Bilder. Für jedes Bild mussten wir genau schauen wie es im Film aussieht und die Legomännli so genau wie möglich danach ausrichten. Zudem mussten wir darauf achten, dass es nach flüssigen Bewegungen aussieht.

Besondere Herausforderungen

Psycho: Bei Psycho gibt es den einen Ausschnitt, bei dem man einen Schatten hinter dem Duschvorhang sieht. Wir haben und lange überlegt was für Material der Duschvorhang haben soll und wie wir den Schatten hinbekommen. Funktioniert hat es mit einem dünnen Papier und der Handytaschenlampe, die von Hinten auf den Duschvorhang zündet.

Forrest Gump: Die ausgewählte Szene besteht aus eine Zoom auf die Bank wo Forrest sitzt. Da wir die Kamera nicht anfassen und mit dem Makro Objektiv nicht zoomen konnten mussten wir uns etwas einfallen lassen. Den Zoom haben wir nachträglich in Adobe Premiere Pro gemacht.

Titanic: Hier war vor allem die Bewegung des Wassers eine Herausforderung. In einem Ausschnitt sieht man von oben das Schiff fahren. Das haben wir gelöst, in dem wir das Schiff so bewegt haben als würde es fahren und der Hintergrund blieb statisch. Auch hier hatten wir einige Zooms, die wir in der Post eingefügt haben.

 

Postproduction

Falsches Bildformat

Nachdem wir alle Bilder gemacht hatten und sie ins Premiere importieren wollten. Haben wir festgestellt, dass die Bilder nicht das richtige Format hatten. Mit der Canon 5D kann man keine 16:9 Bilder aufnehmen. Es dauerte eine Weile bis wir herausgefunden hatten, wie wir die 1500 Bilder einigermassen schnell auf die gleiche Grösse und den gleichen Bildausschnitt zuschneiden konnten. In Adobe Lightroom haben wir es dann geschafft mehrere Bilder gleichzeitig richtig zuzuschneiden.

Bilder zusammenführen

Aus den bearbeiteten Bildern einen Film zu machen war dann nicht mehr all zu schwierig. Wir mussten sie nur in der richtigen Reihenfolge aneinanderreihen und das Colorgrading machen.

 

Fazit

Einen Lego Stop Motion Film zu machen braucht sehr viel Geduld und Zeit. Jedes einzelne Bild zu schiessen und die Legomännli immer nur um Millimeter zu bewegen ist manchmal ziemlich mühsam. Wenn man dann aber den fertigen Film sieht, weiss man, dass es sich gelohnt hat. Bei einem nächsten Mal würden wir noch mehr auf das Licht, resp. die Schatten achten. Im Hitze der Stop Motion Produktion bemerkten wir auf dem kleinen Bildschirmchen nicht, dass wir manchmal im Licht standen und Schatten auf das Set warfen.

Alles in Allem sind wir sehr zufrieden mit dem Endprodukt, besonders stolz sind wir auf die Psycho Parodie.

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