LEGO-Piraten

Ob verzaubernde Reisen ins letzte Jahrtausend oder einem spektakulären Piratenkampf im Wohnzimmer – mit der Filmtechnik Stop Motion ist einfach alles möglich. Mit den LEGO-Figuren kannst du deiner Kreativität freien lauf lassen.

Stop Motion erkennt man an den leicht abgehakten Bewegungen, sie sind typisch für solche Filme. Grund für diesen Effekt ist die verringerte Bildwiederholfrequenz.

Ein normaler Film muss 20-25 Bilder pro Sekunde haben, um vom Menschen als wirklich flüssig wahrgenommen zu werden. Während im Fernsehen 25 oder 30 Bilder pro Sekunde übertragen werden, reicht bei Stop Motion-Filmen auch die Hälfte. Dadurch wird der Aufwand für einen Film verringert, die Arbeit für ein Stop Motion-Film ist dennoch nicht zu unterschätzen.

Eine sehr beliebte Möglichkeit zum Erstellen von Stop Motion-Filmen ist der Gebrauch von LEGO-Figuren. Sie sind klein und relativ billig, lassen sich unbegrenzt erweitern und besitzen das Mindestmass an Beweglichkeit, das für die Nachbildung menschenähnlicher Charaktere nötig ist.

Kritik
von Flavio Deflorin

Idee

Mich hat LEGO schon immer fasziniert, als Kind konnte ich stundenlang mit den farbigen Bauklötzen spielen. Als ich meine alten Spielsachen durchstöberte, entdeckte ich meine LEGO's wieder, da kam ich auf die Idee ein Stop Motion-Film zu drehen.

Vorbereitung

Bevor ich mit dem Projekt loslegen konnte, musste natürlich die ganze Piratenburg zusammengebaut werden. Zum Glück hatte ich noch all meine Baupläne sorgfältig in einer Mappe aufbewahrt. Das Suchen der richtigen Legoteile stellte sich jedoch als mühsame Arbeit heraus, da die Legos nicht nach Farbe oder Grösse sortiert waren.

Am Set

Die Burg platzierte ich in einer Ecke auf einem Tisch. Als Hintergrund und Boden nahm ich ein blaues Tuch. Wieso blau? Weil das für Meer und Himmel stehen kann. Die Burg musste ich mit doppeltem Klebeband am Tuch befestigen, da ansonsten die Burg bei jeder neuen Bewegung verrutschte. Für die Ausleuchtung des Sets benutzte ich zwei Tischlampen. Für die Aufnahmen hatte ich eine Canon 70D sowie eine Canon 6D zur Verfügung, mit ein Makroobjektiv und einem Standartobjektiv. Die Nahaufnahmen machte ich mit einem Tischstativ und die Totalen konnte ich vom normalen Stativ aus machen.

Postproduktion

Für die Postproduktion machte ich von den Programen After Effects und Premiere von Adobe gebrauch. Die Bilder konnte ich alle in After Effects als Komposition zusammenfügen, ich musste nur angeben wie viel Bilder pro Sekunde ich haben will. Ich entschied mich für 15 Bilder pro Sekunde, weil dies bei Stop Motion-Filmen am Üblichsten ist. Der Titel, Colorgrading und die Musik machte ich alles in Premiere.

Fazit

Ein Stop Motion-Film zu kreieren ist eine sehr aufwendige Arbeit. Man braucht viel Nerven und ein Auge fürs Detail. Etwas dass man bei meinem Set verbessern könnte sind die Lampen, ich hatte zwei unterschiedliche Lampen die einen leicht unterschiedlichen Kelvinwert hatten. Somit hatten die Bilder verschiedene Lichttöne.

Was mir ebenfalls vorher nicht bewusst war, ist die Tatsache wie schnell sich etwas verschiebt. Ich musste etliche Bilder neu schiessen, da ich irgendwo irgendetwas unbewusst bewegt hatte, und die Komposition nun nicht mehr ganz stimmte.

Ein weiteres Problem war, dass ich mein Zimmer nicht ganz abdunkelte, so dass Tageslicht ebenfalls eine kleine Lichtquelle war. An den 2 Tagen die ich für den dreh brauchte, hatte ich einmal dunkles und einmal helles Wetter.

Alles in allem ist es ein gelungener erster Stop Motion-Film. Man könnte jedoch noch mehr ins Detail gehen die Burg vor einem Greenscreen platzieren, den kann man dann beliebig mit einer Kulisse füllen. Die Bewegungen könnte man auch noch minimieren, damit man noch flüssigere Bewegungen hinkriegt.

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