Wie alles begann
Unsere Geschichte mit «Leonardo Multimedial» nahm seinen Anfang im ersten Semester, als wir uns auf eine Jobausschreibung bei Ruedi Müller meldeten. Es handelte sich um «The Future Lab 2017: Urban Mobility» in Berlin und Düsseldorf. In Begleitung von Thomas Weibel, Andrin Egger, Peter Indergand und Marcel Näf erlernten wir die Kunst des Filmens und des Interviewens, führten einen Videoblog und arbeiteten während mehrerer Tage unter Zeitdruck. Auf das Ergebnis waren wir mehr als stolz. Mit 90 Kilo Kameraequipment produzierten wir 0,2 Terabyte Rohdaten und realisierten daraus 74 Fotos und 33 Videos, die innert weniger Stunden publiziert wurden.
Aufgrund des Erfolgs dieses Projektes wurden wir wenige Zeit später von Thomas Weibel für die Realisierung eines ähnlichen Auftrages angefragt: «Leonardo Multimedial». Dabei handelte es sich um ein Forschungsprojekt, bei dem unser Dozent Matthias Künzler mit dabei ist. Im Rahmen dessen wurden Workshops durchgeführt, in welchen wissenschaftsaffinen Jugendlichen beigebracht wurde, wie sie mit möglichst einfachen Mitteln, wirkungsvolle Videos zu eigenen Projekten für ihr jeweiliges Fachgebiet produzieren können. Als Tutoren und Tutorinnen erarbeiteten wir Unterrichtsmaterialien, testeten verschiedene Film- und Schnittprogramme und führten semesterübergreifend mehrere Workshops erfolgreich durch.
Wir sammelten verschiedene Unterlagen aus unseren bisherigen Vorlesungen und pickten das Wichtigste und Spannendste heraus. Zusätzlich versuchten wir Zusammenhänge, Tipps und Tricks beim Filmen einfacher zu visualisieren. Anstelle den Achsensprung an einer komplexen Grafik zu erklären, bereiteten wir Übungen zu zweit vor, damit die Teilnehmer spielerisch die Problematik verstehen.
Die Workshops
Testdurchlauf Bern
Der erste Workshop war ein Testdurchlauf in Bern, bei dem nicht nur Jugendliche dabei waren. Wir teilten die Gruppe in zwei kleinere Teams auf und besuchten jeweils das Naturkundemuseum oder das Einstein Museum. Die Teilnehmer filmten die Ausstellung und mussten danach aus den Clips ein Video zusammenschneiden. Die Teilnehmenden wurden dabei mit Inputs zu den verschiedenen Themen von uns unterstützt.
Durch das Feedback überarbeiteten wir unsere Präsentation. Einige Themen konnten gelöscht werden, andere mussten wir neu aufnehmen. Der Tag war ein Erfolg und alle waren mit dem Ergebnis zufrieden.
BFH Architektur Biel
Danach ging es an die BFH Architektur Biel. Studenten, die für ein Modul ein Video selbst produzieren mussten, nahmen am Workshop teil. Nach unserem Theorieinput legten die Teilnehmenden gleich los und verschwanden in den Gängen des Schulgebäudes. Sie hatten Spass, probierten Neues aus und stellten Fragen. Einige Wochen nach diesem Tag erhielten wir eine Nachricht von einem Mitorganisator der BFH mit einem tollen Feedback. Die Studenten waren vom Workshop begeistert und hatten beim Produzieren ihrer Videos viel Freude. Ein gelungener Tag!
Thuner Ferienpass – JuRep 2.0
Im Sommer konnten wir das Projekt im Rahmen des Thuner Ferienpasses weiterführen. In «JuRep 2.0» ging es darum, Jugendlichen den multimedialen Journalismus näherzubringen. Ein Teil davon war auch das Filmen mit dem Smartphone. Während vier Wochen haben zwei weitere Studenten und jemand aus unserem Team, Jugendliche beim Filmen gecoacht. Während des Sommers hat sich gezeigt, wie die Präsentation bei Jüngeren ankommt und was noch verbessert werden muss. So haben wir beispielsweise gelernt, dass es wichtig ist, mehr Pausen zwischen den Inputs zu machen und mehr Zeit für das Filmen einzuräumen. Ausserdem haben wir gemerkt, dass wir in der Präsentation künftig mehr auf den Journalismus eingehen müssen, da viele der Videos technisch zwar ganz gut, aber inhaltlich weniger stimmig waren. Durch «JuRep 2.0» konnte die Qualität der Präsentation verbessert werden.
ETH
Weiter ging es in den eindrücklichen Räumlichkeiten der ETH. Dort präsentierten wir unser Wissen Studentinnen in unserem Alter. Bereits während des Tages erkannten wir, dass da einige interessante Produkte entstehen werden. Ein fertiges Video wurde uns nach einigen Tagen zugestellt und bestätigte unsere Annahme. Das von uns Übermittelte haben die Studenten angenommen und umgesetzt.
Stockhorn Arena
Die nächste Location war die Stockhorn Arena. Ein interessanter Ort für unseren Workshop. Gerade für Jan: Er gilt als eingefleischter Supporter der Berner Young Boys. Die Jugendlichen waren alles Teilnehmer des «JuRep» Sommerspasses. Dadurch entschieden wir uns, die Präsentation als Recap aufzubauen. Die Teilnehmenden hörten bereits vor einem halben Jahr die Inhalte, so konnten wir unsere Präsentation kürzen. In einem halben Tag erklärten wir noch einmal die wichtigsten Inputs. Bei jüngeren Jugendlichen ist es wichtig, die Präsentationen möglichst kurz zu halten und viel durch das eigene Erleben zu erlernen. So dienten wir als Coaches und halfen ihnen beim Filmen.
Frachtraum Thun
Ein letzter eintägiger Workshop fand im Frachtraum Thun statt. Es war ein Refreshkurs, denn auch diese Schülerinnen und Schüler nahmen im vergangenen Sommer am «JuRep 2.0» teil. Sie wollten das Gelernte auffrischen. Bei kleinen Kontrollfragen unsererseits überraschten sie uns positiv, denn sie wussten noch fast alles. Dies bestätigte uns, dass wir die Materie richtig und nachhaltig übermitteln. Mit zwei der Schüler nahmen wir den Text für das Promovideo auf.
Mittlerweile haben wir die Präsentation bereits 14 Mal überarbeitet. Es gibt zwei Versionen: Eine, welche mehr für eine jüngere Zielgruppe geeignet ist und eine andere, welche auch Ältere ansprechen soll.
Ein letztes Mal findet das Projekt im Sommer statt.
Promovideo
Während des zweitletzten Workshops bekamen wir die Anfrage, ein Promovideo für «JuRep 2.0» zu erstellen. Das Bildmaterial selbst wurde ebenfalls mit Smartphones aufgenommen. Die Off-Stimme im Video wurde von zwei Teilnehmern des Kurses gesprochen. Durch ihre Stimmen fühlen sich andere Jugendliche in ihrem Alter angesprochen. Das Ziel ist es, mit dem Video neue Teilnehmer zu gewinnen, die sich ebenfalls für «JuRep» anmelden. Zusätzlich zum Video kreierten wir ein Intro und ein Outro. Im Outro werden die Daten gezeigt, an denen noch freie Plätze verfügbar sind. Anders als unsere Teilnehmer, haben wir das Video nicht auf dem Mobile Device geschnitten. Wir verwendeten Adobe Premiere Pro und After Effects.
(bae)