Light PAIN ting

Im Scheinwerferlicht stehen stets die schönen Dinge des Lebens, Negatives soll keine Aufmerksamkeit geniessen dürfen. Denn was würde es uns bringen, den Fokus auf das Negative zu richten? Es würde uns doch nur «die Laune versauen». Vergessen bleibt hierbei, dass einige Probleme verkleinert – ja gar schon verhindert werden könnten – wenn man sich aktiv damit auseinandersetzen würde.

Light PAIN ting zeigt auf, dass unser vom Konsum bestimmtes Leben durchaus auch Schatten wirft. Bewusst wird das Licht deswegen einmal auf diese Schatten gehalten. Die «Welt des Konsums» soll nicht mehr von der «Welt der Tragödien» getrennt werden. Uns allen muss bewusst werden, dass unser Verhalten einen direkten Einfluss auf unsere Umwelt hat.

(sba)

Kritik
von Delia Schafer und Svenja Schafer

Konzeption

Lightpainting-Aufnahmen sind den meisten Leuten ein Begriff – die farbigen Linien im Himmel haben durchaus ihren Reiz. Auch an den unscheinbarsten Kulissen kann mithilfe dieser Fototechnik ein durchaus ästhetisches Foto erstellt werden. Da die Aufnahmen so allgemein-bekannt sind, machten wir es uns zur Aufgabe, eine Schippe oben drauf zu legen: Wir entschieden uns dazu, ein Video, welches das Zeichnen der einzelnen Elemente aufnimmt, mit den Langzeitaufnahmen verschmelzen zu lassen.

Da wir im Internet auf der Suche nach ähnlichen Projekten nicht fündig geworden sind (was uns eigentlich erfreute), waren wir umso gespannter auf das Endresultat. Am nächstliegendsten war es für uns, dass wir zwei Kamera verwenden werden: Die eine sollte für die Fotoaufnahme und die andere für die Videoaufnahme zuständig sein.

Kombiniert mit dem Überthema «Umweltschutz» stand uns ein spannendes Projekt bevor.

Probeshooting

Um uns mit der Langzeitbelichtungs-Fotografie vertraut zu machen, haben wir erstmals ein Probeshooting durchgeführt. Morgens um 05:00 Uhr sind wir aufgestanden, um auf dem höchsten Punkt von Ueberstorf in der Blue Hour Fotos zu machen. Mit dabei hatten wir bloss eine Kamera, ein Stativ und eine Taschenlampe. Für den ersten Versuch hat dies allemal gereicht. Es ging mehr darum herauszufinden, wie wir die Kamera einstellen müssen, damit unsere Idee umgesetzt werden konnte. Wie das funktioniert, hatten wir schnell herausgefunden. Wir haben verschiedene Sachen ausprobiert und gemerkt, dass dem Bild viel mehr Raum gegeben werden kann, wenn der Boden während der Aufnahme beleuchtet wird. Das grössere Problem war die Zeit. Die Blue Hour war schneller vorbei als gedacht und schon war es zu hell um weiterzumachen. Also wussten wir, dass wir das richtige Shooting am Abend durchführen werden. Die Blue Hour ist zwar schön um eine bestimmte Stimmung ins Bild zu bringen, jedoch nicht unbedingt nötig, um Lightpainting auszuüben.

Hauptshootings

An den Shootingabenden haben wir festgestellt, dass wenn von Zeit zu Zeit die Dunkelheit mit den ISO-Werten und der Verschlusszeit ausgeglichen wird, man sehr lange daran arbeiten kann und man nicht nur auf die Blue Hour beschränkt ist.

Die Kameras wurden so nahe wie möglich nebeneinander platziert, um die Perspektive nicht zu sehr zu verfälschen. Somit konnten wir im Nachhinein mit Hilfe von Masken in After Effects die Spur des Lichtes aufzeigen. Als wir die Zigaretten auf dem Kinderspielplatz am Zeichnen waren, haben wir festgestellt, dass wenn man mit Farbe arbeitet, die Motive auf den Bildern besser erkannt werden können. Dafür haben wir das Mobiltelefon verwendet. Es reicht, wenn ein beispielsweise rotes Bild den Bildschirm füllt und das Display des Smartphones während der Aufnahme in die Kamera leuchtet. Wichtig ist, dass die Helligkeit des Bildschirems auf der hellsten Stufe ist.
Die Umsetzung der vier Themen, welche wir geplant hatten, war nicht immer gleich einfach. Dasjenige, welches am einfachsten scheint, hat uns am meisten Mühe bereitet. «CO2» sind bloss drei einfache Zeichen, welche uns jedoch viele Stunden gekostet haben.

Equipment

2 x Canon EOS 5D Mark 3 Set
2x Videostativ Sachtler System Ace L MS

Postproduction

Das Maskieren mit AfterEffects klappte auf Anhieb. Leider haben wir bei zwei der vier Aufnahmen nicht so genau darauf geachtet, dass die beiden Kameras das Geschehen aus demselben Blickwinkel aufnehmen. Dies führte dazu, dass wir die Langzeitaufnahmen nicht 1-zu-1 auf die Videoaufnahmen legen konnten. Somit ist auch beim Endresultat zu sehen, dass wir nicht genau an dieser Stelle zeichnen, wo die Linie erscheint.

Die Umsetzung des Webauftrittes nahm noch einige Zeit in Anspruch. Wir machten uns Gedanken dazu, wie wir die Videos am besten zur Geltung bringen können und entschieden uns dann dazu, diese bei den Unterseiten stets in den Header einzubinden. Die nötigen Informationen zu den einzelnen Unterthemen wollten wir schlicht und einfach darstellen - dies gelang uns auch mithilfe von Bootrstrap. Unsere Website ist eine Spielerei. Mit dem Lichtcursor und den animierten GIFs wollen wir die Website-Besucher dazu animieren, möglichst einen (wenn auch nur kurzen) Blick in alle Themen zu werfen.

Fazit

Die Langzeitaufnahmen mit Videoaufnahmen zu kombinieren machte Spass und ergab ein spannendes Resultat. Falls wir es noch einmal machen, würden wir uns aber mehr darauf achten, dass die beiden Kameras auch wirklich bei allen Aufnahmen aus dem genau gleichen Winkel aufnehmen.

Beim Fotografieren selbst verloren wir gegen Schluss die Geduld, da man sich immer auf verschiedenste Faktoren wie z.B., dass man alles Gezeichnete immer im Bildausschnitt sehen kann, achten musste. Und nach 50 erfolglosen Versuchen, schwindet zunehmends die Lust daran, einen Fisch in den Himmel zu zeichnen. Lustigerweise kamen wir erst durch das Aufkommen unserer Ungeduld darauf, dass sich das Wort Pain in Lightpainting versteckt.

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