Lights In The Dark – Skateboard-Experiment

Ein Lichtspiel in Kombination mit einer Freestyle-Sportart – genau das ist «Lights in the Dark». Es ist ein Experiment, welches Grenzen austestet und Details hervorhebt. Als Ergebnis dieses Experiments präsentieren wir nun hier einen Teaser – als kleinen Vorgeschmack. Ein umfassendes Skateboard-Videoprojekt folgt als nächstes. Also bleibt gespannt!

Die Idee geisterte schon lange im Kopf herum: Skateboards mit LED’s auszustatten und dann im Dunkeln ein visuelles Lichtspiel zu veranstalten. Aber geht so was überhaupt? Und welche Hilfsmittel werden benötigt, um solch ein Projekt zu realisieren? Alles Fragen, die wir uns gestellt haben und anhand dieses Projektes versuchten zu beantworten.

Die Ergebnisse seht ihr im Teaser. Aber Achtung! – der Teaser lässt sich am besten bei zugezogenen Vorhängen oder dunklen Räumen geniessen. Ansonsten werdet ihr nicht all zu viel sehen können. 😉

Zum Experiment gehörte aber nicht nur der Teaser sondern auch noch Fotos, die wir während dem Dreh gemacht haben. Die Lichtverhältnisse waren eher schwierig für Fotos, trotzdem sind einige spannende und einzigartige Bilder beim Dreh entstanden.

Na, haben wir euer Interesse geweckt? Oder traut ihr es euch zu, selber mit zu skaten? Dann drückt den «Like-Button» oder schreibt uns eine Nachricht auf unserer Facebook-Page, wo laufend Updates zum Projekt gepostet werden.

Skateboards mit LED’s auszustatten war übrigens zeitaufwendiger, als wir zu Beginn erwartet hatten. Besonders wichtig ist dabei, die ganze Verkabelung und Batteriehalterung so anzubringen, dass das Gewicht immer noch gleichmässig verteilt ist, damit der Skater keine Einschränkungen hat. Aber seht selbst:

(le)

Kritik
von Luca Toneatti, Kim Schläpfer, Fabio Follador und Jana Figliuolo

Motivation
Die Idee dieses Projekts geistert uns schon seit Studienbeginn in unseren Köpfen herum. Das Video Afterglow von Phillips hat uns dabei besonders inspiriert. Jedoch gibt es auch weitaus unbekanntere Publikationen wie Magic Flashlights, die uns eine Idee gaben, in welche Richtung wir gehen möchten. Wir haben uns entschieden in unserem Experiment ein Lichtspiel mit Skateboarder zu kombinieren.

Ist es mit unserem begrenzten Budget überhaupt möglich? Wir wollten es herausfinden und unser eigenes Experiment wagen.

Vorgehensweise
Da keiner von uns ein ausgebildeter Lichttechniker ist und wir uns über die Wirkung des Lichts und der Anzahl benötigten Lichtquellen für einen guten Look unsicher waren, haben wir beschlossen, das Projekt zuerst als Experiment aufzuziehen. Zu Beginn recherchierten wir im Internet was es alles an Lichtquellen gibt. Auf Amazon sowie Ebay wurden wir fündig und fanden dort LED-Strips mit Batteriehalterungen, die sich gut eigneten um an die Skates zu montieren. Hier stiessen wir bereits auf die erste Schwierigkeit. Die Lieferung der LED-Strips mit der Batteriehalterung verzögerte sich immer mehr. Irgendwann beschlossen wir weitere Modelle bei einem anderen Lieferanten zu bestellen, welche zum Glück schnell geliefert wurden.

In einem weiteren Schritt haben wir einen Feldversuch mit den gelieferten LED-Strips durchgeführt.

Die Montage dieser LED-Strips gestaltete sich als relativ zeitaufwendig, da wir mehrere Testläufe durchführen mussten, um sicherzugehen, dass die Strips halten und den Skatern nicht im Weg sind. Ein ganz wichtiger Indikator, der uns beim Feldversuch aufkam, war, ob die Batteriepackungen der LED-Strips das Gleichgewicht der Skates durcheinanderbringen könnten und somit Kickflips, Sprünge bei denen sich das Skateboard um die eigene Achse dreht und andere Trickarten verunmöglichen würden, da die Balance und das Gewicht durch die LED-Strips und die Batteriehalterungen verändert wurde.

Zur gleichen Zeit haben wir Skater, die Luca in Chur kennengelernt hatte, gefragt, ob sie Lust hätten an unserem Experiment teilzunehmen.

Location
Danach suchten wir nach einer passenden Location. Mit Skateboards bewaffnet fuhren wir in jede einzelne Tiefgarage, die es in Chur gibt, da wir zu Beginn mit dem Gedanken spielten, in solch einer zu filmen. Schwierig war in diesen Locations aber, dass viele der Tiefgaragen über Nacht offen hatten und deshalb ihr Licht nie löschten – für unser Projekt musste es aber unbedingt dunkel sein. Zusätzlich waren die meisten Tiefgaragen zu niedrig konstruiert.

Ganz zufällig fuhren wir an der Stadthalle Chur vorbei und wagten einen Blick hinein. Wir waren sofort begeistert. Die Halle hatte einen guten Belag und eine unglaubliche Weite, die sich perfekt zum filmen eignen würde. Wir kontaktierten die Expo Chur AG, welche die Stadthalle verwaltet und fragten ob es möglich wäre für ein Filmprojekt die Halle zu mieten. Zu unserer Überraschung willigten sie zu Studentenkonditionen ein und so vereinbarten wir einen Termin für Mitte Mai.

Stadthalle Chur
Stadthalle Chur

Je weiter wir bei der Planung des Projekts fortschritten, umso glücklicher wurden wir über den Entscheid, das ganze zuerst als Experiment durchzuführen. Es gab zu viele Indikatoren, welche wir nicht vorab definitiv klären konnten. Wie viel Belastung halten die LED-Strips aus? Wie gut skaten die angefragten Skater überhaupt, also was für Shots sind mit ihnen überhaupt möglich? Wir entschlossen uns zusätzlich eine Facebook-Page zu erstellen, um unser Projekt anzukünden und den Teaser zu veröffentlichen. So wollten wir Freunde und Bekannte auf unser Projekt aufmerksam machen sowie neue Zuschauer anlocken. Ebenfalls wollten wir Skater ansprechen, die Interesse haben, beim nächsten Dreh mitzuwirken. Des Weiteren wollten wir uns auch mit Facebook als Social-Media Kanal auseinandersetzen und damit experimentieren, wie viele Leute wir für unser Projekt erreichen können. Online ging die Seite ungefähr 2 Wochen nach dem Dreh. Mit kleinerem Posts versuchten wir, unsere Freunde auf die Seite aufmerksam zu machen. Danach folgten Fotos vom Dreh und die Ankündigung des Teasers. So wollten wir optimal Spannung aufbauen und das Interesse der Facebook-Freunde wecken.

Dreh
Nun konnten wir uns auf die Vorbereitungen für den Dreh konzentrieren. Wir reservierten relativ viel Material bei der Ausleihe um auf alle möglichen Situationen vorbereitet zu sein. Gerade bei den Lichtquellen waren wir uns nicht sicher, wie viel wir brauchen würden. Es sollte im Endeffekt nicht zu dunkel aber auch nicht zu hell sein. Punktuelle Strahler sind in der Ausleihe leider relativ rar.

An Material hatten wir folgendes dabei:

1 x Sony PXW-FS5 Set
1 x Sony A7
1 x Videostativ Manfrotto
1 x LCD-Monitor Set
1 x Schwebe-Stativ Glidecam
1 x LED-Panel SWIT
1 x Litepanels Sola Lichtkoffer
1 x Worklight
3 x Lichtstativ 3-Bein

Als wir am Drehtag in der Halle ankamen, hatten wir zuerst einen Schockmoment. Der Boden der Stadthalle war nass, obwohl man uns versichert hatte, dass die Putzmannschaft die Reinigung am Vorabend durchführen würde. Für die Skater ist dies enorm suboptimal und auch gefährlich, da die Skateboards auf dem nassen Belag nur noch herumrutschen. Zum guten Glück hatten wir uns früh genug getroffen, so konnten wir noch alle Türen und Fenster öffnen, um den Belag immerhin an gewissen Stellen trocknen zu lassen. Dafür fanden wir in der Stadthalle eine Rampe vor, welche an der Bühne angebracht war. Diese war wohl ein Überbleibsel von der Higa und eignete sich natürlich optimal für die Skater um Geschwindigkeit aufzubauen oder als Hilfsmittel beim Absprung.

Als die Skater dann abends ankamen, war ein kleiner Teil der Halle wieder trocken. Wie es mit Skatern halt so ist, starteten sie sogleich mit der Auskundschaftung der Halle und skateten wild umher. Anfangs hielten wir uns recht genau an die Shotlist, die wir im Vorhinein erstellt hatten - gerade für die Close-up’s war dies sehr wichtig. Bei den eigentlichen Trick-Shots wollten wir den Skatern Freiraum lassen, um auch für uns zu sehen, welche Fähigkeiten sie mitbringen.

Der Dreh dauerte ungefähr sechs Stunden. Die Skater hatten einen enormen Elan und sehr viel Energie, weshalb auf grössere Pausen verzichtet wurde.

Fazit / Erkenntnisse
Nach dem Dreh erstellten wir eine Liste mit Problemen auf die wir während dem Dreh gestossen waren:

  • Nicht direkt ins Licht filmen
    Indirekte Belichtung sieht definitiv besser aus. Für Fotos eignet sich Gegenlicht gut, es gibt einen spannenden Effekt. Beim Filmen ist dieser Effekt leider nicht derselbe. Deshalb werden wir beim nächsten Dreh versuchen, die Skater nur seitlich und indirekt zu beleuchten.
  • LED an Obstacle schaltet erst beim Vorbeiflug ein
    Das nächste Mal müssen wir unbedingt mehr Hindernisse mit Lichtquellen ausstatten. Wenn man diese so steuert, dass sie genau dann einschalten, wenn der Skater darüber springt, gibt dies einen spannenden Effekt.
  • Die Kameras benötigen Monitore bei Nachtdrehs
    Ohne Monitore ist es beinahe unmöglich zu kontrollieren, ob die Shots später scharf sein werden oder nicht – im Dunkeln ist es dann doppelt so schwierig.
  • Besser nur mit manuellem Fokus arbeiten, besonders bei DSLR Kameras
    Der automatische Sucher bei DSLR Kameras hat bei so wenig Licht absolut keine Chance.
  • Einzelne Shots/Tricks besser planen
    Da wir nicht alle Skater persönlich kannten, wussten wir nicht, was wir von ihnen an Tricks erwarten konnten. Beim nächsten Dreh wird das nun um einiges einfacher.
  • Aufpassen bei Kameraschwenker
    Kameraschwenker können gut aussehen – aber nur bei gleichmässiger Bewegung und in die richtige Richtung.
  • Nur ein Skater pro Aufnahme
    Da die Skater es jeweils kaum erwarten konnten, über ein Hindernis oder dergleichen zu springen, wurde der Dreh ein bisschen chaotisch. Man hatte kaum Zeit, die Kamera wieder richtig auszurichten, da fuhr auch schon der Nächste über ein Hindernis. Beim nächsten Mal müssen wir unbedingt mehr Anweisungen geben, um dies zu vermeiden.

Wir sind froh, dass wir uns dazu entschlossen haben, erst einmal einen Teaser zu veröffentlichen. Der Lerneffekt beim Dreh war enorm. Wir können es kaum erwarten, das Gelernte anzuwenden, da die Skater von der Idee begeistert waren, einen grösseren Film zu realisieren. Wir finden unser Projekt hat noch mehr Potential und wir möchten dies nun voll ausschöpfen.

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