Entstehung:
Ein WhatsApp kurzes Protokoll:
Fabio, Donnerstag, 22:00 "https://talentscreen.com/de/talentscreen - Bisch debi?"
David, Donnerstag, 22:06 "Ah geil! :)"
David, Donnerstag, 22:06 "Jo eh, mache eh nüt bessers..."
Fabio, Donnerstag, 22:10 "Luegemer morn."
David, Freitag, 10:10 "wi machemers mit schauspieler??
Fabio, Freitag, 10:10 "Joo d'frog isch ob mier überhaupt bruchend"
David, Freitag, 10:11 "true that, und sus müessemer jewils vor d kamera??♂️"
Fabio, Freitag, 10:11 "Yes, aber das isch nöd mis ding ??"
Um 12:00 startete das Abenteuer.
Story:
Das Thema war klar: "Ich bin KEIN Star, holt mich hier raus." Nach einigem überlegen, hatten wir beide jeweils zwei Geschichten ausgedacht und trafen uns zum Zoom-Meeting. Wir entschieden uns für "Locked"Down", da die Story einfach ist und das Ganze einigermassen gut zu zweit umsetzbar ist, da auch nie mehr als zwei Personen im Bild zu sehen sind. Das Drehbuch musste innerhalb von einem halben Tag gemacht werden, deswegen wurde an vielen Teilen gespart.
Dreh
Am Samstagmorgen trafen wir uns. Wir besprachen noch einmal die Shots und erstellten eine einfache Shotlist. Der Vorteil war nun, dass wir vor Ort waren. So erkannten wir Probleme, an welche wir am Vortag noch nicht gedacht haben. Zum Beispiel war ein hässlicher Lüfter an der Luke, durch welchen der Papierflieger ursprünglich raus sollte. Oder die Überlistung des automatischen Lichtschalters im Keller, welcher sich nicht so einfach ausschalten liess. Somit mussten wir an einigen Stellen der Geschichte umdenken. Zuerst filmten wir die Szenen unter der Erde, da dort kein Tageslicht hereintrat. Die Geschichte spielt ja auch in der Nacht. Anschliessend folgten die Szenen im Restaurant und zum Schluss im Wohnzimmer. Wir bemerkten, dass wir definitiv nicht genug Zeit für den Dreh eingeplant hatten. Vor allem weil wir noch nie vor der Kamera waren, brauchten wir für einige Shots viel Zeit und viele Versuche. Ein weiterer Schwierigkeitsfaktor war das Timing. Die selbstschliessenden Türen und Fenster wurden mit Nylonfäden zugezogen. Da sich ein Faden erst spannen muss, bevor er die Zugkraft entwickelt, war dies nicht einfach. Wenn man zu fest zog, riss der Faden. Die Uhr zeigte Sonntag 03:30, als die Dreharbeiten beendet waren.
Post Production
Wir teilten uns auf, einer machte den Rohschnitt, der Andere fertigte die Animationen. Nach der jeweiligen Fertigung tauschten wir die Plätze und überarbeiteten die Arbeit des Anderen. So ging es dann auch weiter mit Musiksuche, Produktion des Radio-Audios, Feinschliff, Audio Rohproduktion und zum Schluss Audiomix und Color-Grading. Motto der Post Production: Kill your Darlings. Einige der Szenen wurden in einem Stück gedreht. Wir liebten diese. Jedoch zählte jede ausgelassene Sekunde, da das Video gemäss Vorgaben maximal 120 Sekunden dauern durfte. Der Rohschnitt war mehr als eineinhalb so lang. So mussten wir sehr vieles "tight" schneiden und auf vieles verzichten.
Fazit
Zum einen sind wir stolz darauf, was wir in dieser kurzen Zeit erschaffen haben. Jedoch würden wir heute einiges anders machen, hier einige Beispiele:
- Weniger Zeit beim Planen des Drehs verlieren, vor allem vor der Inspektion des Drehorts
- Clips umgehend nach dem Dreh aussortieren, auch wenn man bereits etwas müde ist
- Mögliche Musik bereits vor dem Dreh, wenn der Stress noch nicht extrem ist, suchen
- Der letzte Shot des Papierfliegers mit min. 50 fps drehen und länger zeigen
- Letzter Shot: Papierflieger ersichtlicher machen (ist einigen, wenigen Zuschauern nicht aufgefalen)
Wir blicken aber zufrieden auf das Resultat, da wir eine Menge gelernt haben und aufregende Ostern erlebt haben.