Loop it!

Ob bei einem Strassenmusiker oder auf einer grossen Konzertbühne – es werden Gesänge, Instrumente und Takte in Schleifen gesetzt. Für Musiker ist diese Technik beliebt und weit verbreitet. Ich wage mich an diese Art Musik zu machen heran.

Es fasziniert mich immer wieder, wie man innerhalb von Sekunden eine ganze Band erklingen lässt und das ganz alleine! Dies kann man mit einem sogenannten Loop-Effekt erzeugen. Oftmals macht man dies mit Looping-Pedale wie die der Marke „Boss“. Geräusche, Instrumente und Takte werden in eine Schleife gesetzt und dann gesteuert.

Ich möchte dies auch Mal ausprobieren und wage mich an einen eigenen Loop. Dazu verwende ich aber kein solches Looping-Pedal, sondern nur die Software Adobe Audition. Es entstand eine etwas experimentelle Musiksequenz, welches mit einem Lächeln zu geniessen ist.

Hier das Resultat. Kopfhörer anziehen und los geht’s!

Kritik
von Yasemin Salman

Idee
Ich wollte schon immer Mal eine kurze Musiksequenz machen mit eigenen Geräuschen und Beats welche ich loope. Bevor ich aber anfing diese aufzunehmen, wollte ich mich inspirieren lassen. Dazu habe ich diverse Videos angeschaut, wie zum Beispiels eines vom Schweizer Rapper Knackeboul.

Ich wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, ob mein fertiger Track ausschliesslich aus Loops bestehen wird oder nur teilweise. Diesen Punkt wollte ich mir offenlassen.

Aufnahmen/Produktion
Ich habe mir überlegt, welche Elemente ich drin haben möchte und mir eine Liste erstellt. Damit ging ich dann ins Radiostudio und habe zuerst den Grundbeat aufgenommen. Dabei war ich erstaunt, wie gut die Aufnahmen im Radiostudio klappten. Dieser Grundbeat habe ich dann in eine Multitrack Ansicht im Adobe Audition reingezogen. Mit der Loop-Funktion habe ich diesen Beat bis auf drei Minuten lang gezogen um Mal ein Gerüst zu haben. Die Takte darin dienten mir auch als Orientierung für die anderen Geräusche.

Um nun die anderen Geräusche aufzunehmen, spielte ich den Grundbeat mehrmals ab. Auf einer anderen Multitrack Spur nahm ich diese auf den richtigen Takt des Grundbeats auf. Ich habe aber auch Wortschnipsel unabhängig vom Grundbeat aufgenommen und diese dann passend eingefügt, da es schwierig war, immer den richtigen Einsatz zu erwischen.

Ich wollte bewusst keiner der aufgenommenen Dateien in seinem Ursprung verändern. Aber damit trotzdem ein kleiner Effekt im Ganzen vorhanden ist, habe ich den Panoramaregler benutzt. Damit verändere ich den Raumklang des Hörers, respektive die Richtungswahrnehmung. Dieses sogenannte „Panning“ kommt mit Kopfhörern besonders gut zur Geltung.

Schwierigkeiten
Am Anfang musste ich ein bisschen reinkommen in die Aufnahmen der verschiedenen Takte und Wortschnipsel über den Grundbeat. Weil die Schwierigkeit dabei war es, im richtigen Takt einzusetzen und dann wieder aufzuhören. Dies gelang mir nicht immer, so musste ich oft neu Ansetzen und brauchte viel Zeit.

Zudem gab es immer eine kleine Verzögerung der Aufnahmen. Dies machte es zusätzlich schwierig, eine saubere Rhythmik hinzubekommen. Durch dieses Problem musste ich oft die einzelnen Takte und Geräusche manuell anpassen. Teilweise auch auseinanderschneiden und richtig auf den Schlag vom Grundbeat setzen. Dabei musste ich bei dieser Arbeit sehr ins Detail gehen und ständig die Beats anhören. Bereits bei dieser Länge der Musiksequenz war das sehr mühsam und hat viel Zeit gekostet.

Fazit
Ein solches Projekt kann, wie ein Loop, unendlich sein! Ich hätte noch viel mehr Geräusche, Beats oder Wortschnipsel einbauen können. Aber ich denke, wenn es zu wild und abstrakt wird, wird es für den Hörer viel zu anstrengend. Das schöne und spannende bei solch einem Projekt ist, dass es viel Platz für Improvisation und Kreativität bietet. Wenn sich jemand für Klänge und Sounddesign interessiert, sollte man solch ein Projekt unbedingt ausprobieren. Auch wenn viel Arbeit dahinter steckt, der Spassfaktor ist garantiert!

Um einen gute Loops zu kreieren, ist die Variante mit dem Adobe Audition möglich, aber aufwendig. Man sollte mehr Zeit für die Feinarbeit einplanen, weil eine Nachbearbeitung sicher gemacht werden muss. Man kommt aber auf den Geschmack und möchte noch mehr machen. Es ist sicher eine tolle und einfache Möglichkeit, Musik zu produzieren. Wer aber professionelle Beats und Loops aufnehmen möchte, sind Geräte wie die der Marke „Boss“ unabdingbar. Damit geht es viel schneller und es ist effizienter. Für Musiker sicher ein Must-have.

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