Männerjob? Na und!?

Pascale Rymann ist kein 0815 Mädel. Seit klein auf liebt sie es, handwerkliche Kreationen zu erschaffen. Deshalb hat sie sich nach der Sekundarschule für eine Carrosseriespenglerin-Lehre entschieden und eine Zweitlehre als Carrosserielackiererin angehängt.

Sie hat strenge, lange Tage, macht aber das, was sie glücklich macht. Die Meinung der Anderen hat sie noch nie interessiert. Pascale Rymann ist nun im letzten Lehrjahr als Carrosserielackiererin. Das ist ihre zweite Lehre. Vorher hat sie Carrosseriespenglerin erfolgreich abgeschlossen.

Ich habe sie zwei Tage lang bei Ihrer Arbeit begleitet, um mir einen Eindruck zu verschaffen. Ich wollte herausfinden, was eine Lackiererin genau macht, was Pascale bei ihrem Job begeistert und wie es natürlich ist, als einzige Frau im Betrieb.

Steckbrief:
Name: Pascale Rymann
Alter: 22 Jahre
Beruf: 4. Lehrjahr Carrosserielackiererin
Arbeitgeber: Hallauer Wohlenschwil
Hobbys: Wandern, Fussball, handwerkliche Arbeiten

Dieser Job ist definitiv kein Zuckerschlecken, und verdient höchsten Respekt. Hier mehr über Pascale Rymann.

(lhu)

Kritik
von Aya Baalbaki

Idee
Pascale wohnt in Fischbach-Göslikon, ist 22 Jahre alt, und macht eine zweite Lehre als Carrosserielackiererin. Davor absolvierte sie die Lehre als Carrosseriespenglerin. Das sind beides sehr von der Männerwelt dominierende Berufe, und erfordern körperliche Höchstleistung. Ich bewundere Pascale dafür, dass sie sich nicht unterkriegen lässt und ihr Ding macht. Deshalb wollte ich sie bei ihrer aktuellen Lehre begleiten und verfilmen, wie ihr Alltag aussieht, und wie sie sich durchsetzt. Auf einer Webseite wollten ich für Oberstufenabgänger den Beruf vorstellen.

Planung
Ich plante Pascale 2 Tage zu begleiten. Sie wollte ungestört sein, also ohne Mitarbeitende, und an ihrem eigenen Auto die Seitenwand lackieren. Somit vereinbarten wir ein Wochenende (Samstag, Sonntag).

Tag 1: Vorgespräch
Tag 2: Interview Teil 1, Arbeit Teil 1
Tag 3: Interview Teil 2, Arbeit Teil 2

Pascale war zuerst gegen ein Interview, das sie sehr kamerascheu ist. Deshalb teilte ich das Interview in zwei Teile auf, damit sie sich daran gewöhnen kann, und nicht allzu lange vor der Kamera sitzen muss. Mit diesem Pan war sie einverstanden.

Interview
Ich habe mir im Vorhinein Interviewfragen überlegt. Das Ziel war aber ein natürliches Gespräch.
Die Themen waren Motivation, Männerwelt, Arbeitsalltag, Erfolge, Misserfolge und Zukunft.
Pascale sass im Farbraum auf einem Stuhl. Ich stellte rechts von ihr ein künstliches Licht auf, da es sehr dunkel war im Raum.

Pascale war sehr nervös und wirkte angepannt. Leider konnte sie sich kaum auflockern während des Gesprächs. Sie hat sich oft verhaspelt. Ich merkte ihr an, dass sie sich sehr unwohl fühlte. Es war eine schwierige Situation für beide. Ich probierte immer wieder die Situation aufzulockern, teilweise mit Erfolg. Beide Tage verliefen ca. gleich. Sie erzählte viele spannende Dinge. Es dauerte durchschnittlich einfach länger.

Den Ton habe ich mit einem Lavalier und Kameramik aufgenommen. Beim Licht nutze ich das Available Light und künstliches Licht. Die Kamera war die Sony PXW-70.

Drehorte
Das Interview mit Pascale fand im Farbraum statt. Ich begleitete sie durch die ganze Werkstatt: Farbmischraum, Lackraum, Schleifraum.

Postproduction
Als erstes wertete ich die Interviewinhalte aus, und benannte die Schnittbilder. Somit konnte ich strukturiert weiterarbeiten. Als nächstes ging es darum, einen roten Faden herzustellen. Von den Schnittbildern her wollte ich es so darstellen, dass der Ablauf einer Lackiererei dargestellt wird, so wie es Pascale auch erzählt hat. Das wirkte auf mich logisch. Die meisten haben nämlich das Gefühl, dass Lackierer/-innen nur spritzen. Tatsächlich ist es aber so, dass das Spritzen nur 10% des Berufs ausmacht. Alles weitere ist Schleif- und Polierarbeit.
Bei den Aussagen von Pascale achtete ich darauf, dass die Reihenfolge Sinn macht, und dass es positiv startet und endet.

Feinschnitt
Der Ton beim Interview war zu leise. Ich habe diesen lauter gestellt, und den Athmo-Ton leiser, damit die Lüftung nicht störend wirkt. Zudem musste ich das Licht weiter aufhellen. Es wirkte sehr düster.
Auch bei den Schnittbildern nahm ich Farbkorrekturen vor, um auf das Wesentliche zu fokussieren. Mit Keyframes pegelte ich den Ton. Der war teilweise übersteuert, da die Arbeitsgeräte sehr laut waren.

Website
Ich liebe es, Informationen zu visualisieren. Also dachte ich mir, eine kleine Website zu gestalten, mit Infos über Pascale. Das ganze erstellte ich auf Wix. Ich startete mit einem leeren Template, und füllte diesen in meinem geplanten Design ab. Die ganze Designing- und Umsetzungsphase nahm 4 Tage in Anspruch. Da ich Wix nicht kannte, musste ich mich auch dort erstmals einarbeiten. Mir gefiel es sehr, auf diese Art und Weise Websiten zu produzieren.
Mein Ziel war vom Erscheinungsbild her eine einheitliche Website zu gestalten. Eine Website für Oberstufenabgänger, die mehr über den Beruf erfahren möchten.

Fazit / Learnings
Ich hatte keine einfache Interviewpartnerin. Es war eine Herausforderung, dieses Interview zu führen. Viele Fragen musste ich wiederholen, in der Hoffnung, bessere Aussagen zu erhalten. Pascale war aber überhaupt nicht Schuld! Das war mir von Anfang an bewusst. Ich stellte es mir einfacher vor. Für das nächste Mal versuche ich, das Interview lockerer zu führen, ohne Notizen, damit es nicht wie ein Bewerbungsgespräch wirkt. Ich vermute, sie damit nervöser gemacht zu haben.
Bei den Schnittbildern war es schwierig, die Kamera und den Ton gleichzeitig zu beachten. Ich fokussierte mich mehr auf das Bild. Im Schnitt merkte ich, dass der Ton aber oftmals übersteuert war. Das nächste Mal nehme ich mir für beides Zeit, auch wenn es hektisch sein kann.
Mit dem Endresultat bin ich zufrieden. Mein Ziel, den Beruf darzustellen mit einer Frau als Protagonistin habe ich erreicht.

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