Making-of: Lippen, Lust und Liebe

Im Rahmen einer Themenserie der Kirche ICF (International Christian Fellowship, Zwänzger) namens «Lust und Liebe» wurde für den Medienauftritt ein Fotoshooting organisiert. Um einen Blick hinter die Kulissen des Shootings zu ermöglichen, wurde ein Making-of-Video gedreht.

Welche Objekte können für das Thema Lust und Liebe passend fotografiert werden, damit es für eine Kirche vertretbar ist und gleichzeitig Jugendliche anspricht? Naheliegend sind Lippen. In verschiedenen Posen wurde dieser Gesichtsteil in Szene gesetzt und abfotografiert.

Das Shooting fand in dem sozial-innovativen Unternehmen «The Dreamlab» statt, welches von der ICF Foundation gegründet wurde. Die finalen Fotos, welche u.a. im Video zu sehen sind, wurden von externen Fotografen generiert.

(fs)

Kritik
von Bianca Meyer

Motivation
Dank der Gelegenheit, bei einem Fotoshooting dabei sein zu können, konnte ich mein erster Behind-the-Scene Film realisieren. Bereits vor diesem Projekt war ich fasziniert von dem Schauspiel, welches sich hinter den Kulissen eines Fotoshootings abspielt. Der Vergleich von einem medialen Endprodukt (Foto oder Film) und deren Produzierung begeistern mich und deshalb wollte ich unbedingt selber einmal solch einen kurzen Clip erstellen. Dem Zuschauer den Prozess und Aufwand eines Fotoshootings aufzuzeigen und ihm dadurch einen Blick in die ‘Realität’ zu ermöglichen - dies war mein Ziel. Neben diesen Ambitionen halte ich gerne spontane Projekte und Anlässe multimedial fest.

Vorgehen
Die Idee des Behind-the-Scene Videos kam ziemlich spontan. Durch eine Anfrage, dieses Shooting anhand eines kurzen Clips festzuhalten, konnte ich das Projekt realisieren. Das Making-of wurde daher auch ohne konkrete Vorbereitungen vor Ort gefilmt. Auch das Equipment wurde erst vor Ort zusammengestellt.

Drehort/Dreh
Der Dreh fand im ‘Dreamlab’ in Wetzikon statt.  Das Dreamlab ist ein sozial-innovatives Unternehmen der ICF Foundation in Kooperation mit rechtlich selbstständigen Firmen. Mehr zu dieser Stiftung findet man unter www.thedreamlab.ch.
Das Fotoshooting verlief laut den Organisatoren wie gewünscht. Alle Models waren da, die Fotografin stand bereit und die Location war optimal ausgelichtet. Die interessante Räumlichkeit und die passende Belichtung, welche für das Fotoshooting installiert wurden, kamen mir beim Filmen sehr entgegen. Ich habe absichtlich mit einem Festbrennobjektiv die Aufnahmen getätigt, wodurch ich mit einem niedrigen Blendewert filmen konnte und genug helle Aufnahmen generiert habe. Aufgrunddessen musste ich mich aber auch mehr bewegen, um die richtige Position zu finden.

Schwierigkeiten
Eine Schwierigkeit war die Belichtung. Da die Location viele Fenster hatte und das Shooting an einem späten Nachmittag startete, war die Sonneneinstrahlung am Anfang viel stärker als am Schluss. Da ich den Weissabgleich nicht genügend beachtet habe, bekamen gewisse Bilder einen extremen Rot-Stich und einen dunklen Look. Für ein nächstes Mal muss ich bei den Aufnahmen also besser auf den Lichteinfall achten, damit die Videoframes am Schluss mehr oder weniger dieselbe Belichtung haben. Somit ist ein regelmässiger Weissabgleich künftig notwendig.

Des Weiteren ist die Tiefenschärfe nicht überall gleich. Ein Fehler dabei war die niedrige Blendeneinstellung. Bei dem Objektiv konnte ich bis zu f:1.4 einstellen, wodurch das Bild zwar schön hell ist, jedoch der Bereich der Tiefenschärfe gering und das Bild nur an einem kleinen Punkt scharf ist. Dies habe ich nicht berücksichtigt, wodurch gewisse Aufnahmen – insbesondere die Close-ups - nicht vollständig scharf sind. Für ein nächstes Mal möchte ich die wichtigen Einstellungen im Vorhinein ausprobieren, auf den Schärfepunkt achten und die Blende nicht zu niedrig einstellen.
Eine weitere Herausforderung war die Positionierung der Kamera, ohne dabei den Fotografen zu stören oder ins Bild zu kommen. Es brauchte also trotz den ‘behind’ Szenen ziemliche Konzentration, um gelungene Aufnahmen zu erhalten.

Material
- Canon 6D
- Objektiv f: 1.4
- Material des Fotoshootings (Blitzsystem, Blitzschirme etc.)

Postproduktion:
Da ich kein Storyboard hatte und mir auch im Vorhinein keinen Plan für die Postproduktion gemacht habe, dauerte der Schnitt ziemlich lange. Deshalb war ich froh, dass ich die Musik noch vor dem Schnitt festgelegt habe und ich dadurch von Anfang an auf den Takt schneiden konnte.

Leider habe ich das Videomaterial nicht im ‚Flatmode‘ aufgenommen, und konnte dadurch in der Post nur ein eingeschränktes Color Grading machen. Dies erschwerte die Farbkorrektur besonders bei den Videos, welche mit einer anderer- oder gar keiner Belichtung aufgenommen wurden.

Fazit
Das Making-of Video war eine spannende Erfahrung. Das Shooting war bereits gut durchgeplant und ich hatte meine Freiheiten beim Hintergrundfilmen. Durch die Einzelarbeit konnte ich viel lernen und es hat enorm Spass gemacht.
Bei einem nächsten Mal möchte ich mir dennoch bereits vor dem Filmen überlegen, in welchem Stil das Video anschliessend bearbeitet werden soll. Überlegenswerte Punkte dazu wären: Soll der Film mit warmen oder kalten Farben gestaltet werden, wie möchte ich die Übergänge darstellen, was könnte ich als Ein- und Abspann benutzen oder welche Aufnahmen brauche ich auf sicher, um meine Idee umsetzen zu können.

Beim Video habe ich vor allem die Fotomodelle gefilmt. Gerne würde ich beim nächsten Mal vermehrt auch die Anwesenden Fotografen und Filmer aufnehmen, damit der Behind-The-Scene Eindruck ausgewogener ist.

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