Dann bist DU der perfekte Kandidat! Melde dich jetzt an und gewinne… Oh nein, warte! Wenn du deine Reise bloggen willst, so musst du eins wissen: Zu gewinnen gibt es höchstens einen lauwarmen Fleischkäse und kein Reisebüro reibt dir ihre Flugtickets unter die Nase. Spass macht es trotzdem. Nur Freunde hast du nach deiner Reise eventuell keine mehr. Die hassen dich dann alle. Aber Mama wird sich sicherlich freuen, dich wiederzusehen.
Hass und Eifersucht sind übrigens die perfekten Indikatoren, die zeigen, dass du auf gutem Wege zum neuen Blog-IT-Girl/-Boy bist. Bis dahin gibt es aber noch einiges zu tun. Hier die heissesten Tipps einer Leidensschwester:
1. Vorbereitung ist das A und O…
Neben den Wanderschuhen, einem robusten Rucksack und deinen Kameras müssen unbedingt noch drei Dinge mit in die Tasche: Ein Laptop mit den benötigten Programmen wie z.B. Photoshop und Premiere Pro zum Arbeiten, eine HD für die tausend Bilder und der richtige Adapter für deine Ladegeräte. Sonst ist schon nach einem halben Tag die Energie draussen und dein Projekt am Ende. Noch vor dem Spiel «Ich packe meinen Koffer und nehme mit…» solltest du deine Domain sichern und deine Webseite aufsetzen. Oder hast du Lust, im Flugzeug noch eine Webseite aufzusetzen? Nöd so, hä?
2. … deine Motivation aber auch
Draussen scheint die Sonne? Oder vielleicht geht sie gerade unter? Das ist deinem Blog so ziemlich egal. Nimm dich an der Nase oder kneif dir in den Po und plane deine Beiträge nach Erscheinungsdatum oder Reisedestinationen ein. So versandet dein Blog nicht mit ein paar mickrigen Beiträgen in den Weiten des Internets. (Ja, das soll wirklich schon passiert sein.)
3. Stecke deine Zehen in den Sand
Geniesse deine Abenteuer und lass dich vom Blog nicht stressen. Du wirst sehen; nach einem Weilchen beginnen sich die Geschichten und Abenteuer schon im Hinterkopf zum neuen Beitrag zusammenzuspinnen.
4. Ordne
Bist du einmal unterwegs, so kommen hunderte Fotos und gefühlt tausende Eindrücke zusammen. Ordne, schreibe auf und lege ab. UND ZWAR SOFORT. Nimm dir vor dem Einschlafen kurz Zeit, deine Fotos nach Datum und Ort auf der Festplatte zu speichern. Wenn du sie dir dann noch anschaust und die Besten markierst, so kannst du beim nächsten Beitrag viel Zeit sparen für die Bildauswahl. Und noch was: Schreibe deine Eindrücke und Geschichten für den nächsten Beitrag schon mal stichwortartig auf.
P.S. Kann ja auch mal vorkommen, dass deine Kamera unterwegs geklaut wird. Oder du nach einer feuchtfröhlichen Nacht deinen neusten Beitrag und alle «Kopfnotizen» wieder vergessen hast. Das wäre ja dann Sünd und schad um deine Arbeit…
5. Oooom – finde deine Zeichen
Einen Blogbeitrag einfach so mal aus dem Ärmel zu schütteln wird den Meisten nicht mir nix, dir nix in die Wiege gelegt. Nicht einmal, wenn man schon etwas Schreiberlingkenntnisse hat. Denn ein Blogbeitrag ist auch etwas sehr Persönliches. Die Leser lässt du einfach so in deinem Kopf Platz nehmen: Eine peinliche Geschichte für dich? Umso unterhaltsamer für sie. Versuche, deinen eigenen Schreibstil zu finden und vergiss – bis auf die wichtigsten Rechtschreibregeln – was dein Lehrer dir eingepaukt hat. Du magst schweizerdeutsche Ausdrücke, Smileys, Ausrufe oder sonst was Lustiges? Dann nimm es und mach es zu deinem Element. Aber Achtung: Manchmal ist weniger mehr.
6. Press the Button
Gehts dann endlich ans Veröffentlichen, denke daran, deine Fotos fürs Internet entsprechend aufzubereiten: Wenn du verschiedene Kameras wie z.B. eine DSLR und eine Actioncam verwendest, so sollten die Bilder in der Galerie am Ende trotzdem ein und dasselbe Format haben. Etwas Bildretusche können sie ganz bestimmt auch vertragen, aber das muss dir ganz bestimmt niemand sagen. Ist dein Rücken krumm und deine Augen fallen fast zu? Gut so. Jetzt ist es Zeit, den Button zu drücken. Hast du Angst, dass deine Mama, deine beste Freundin oder Onkel Fritz den letzten Rechtschreibfehler gefunden hat? Kann vorkommen, ist menschlich, die Welt geht nicht unter. DRÜCK JETZT DEN VER*** KNOPF. Dein letztes Fehlerli kann sicher auch am nächsten Tag noch korrigiert werden – vorausgesetzt, er fällt überhaupt auf. Ach noch was zum Thema «JETZT»: Halten die meisten deiner Leser jetzt gerade ein Treffen mit dem Sandmann ab? Naja, dann verschiebst du den Post besser auf den nächsten Morgen. Kleiner Tipp: Die Veröffentlichung kann man häufig auch automatisch vornehmen lassen.
7. Abheben
Und nun? Dümpelt dein Beitrag etwas verloren auf deinem Blog herum? Nutze die Macht der sozialen Medien, um deinen neusten Schöpfungen Flügel zu verleihen. Deine lieben Facebook-Freunde und Instagram-Follower sollen alles mitbekommen – Ob sie nun wollen oder nicht. Hat Tante Rosi aus England den neusten Beitrag schon gelesen? Kein Problem. Google Analytics weiss es. Naja, zumindest fast. Was aber Google Analytics ganz bestimmt weiss, ist, wenn du einen Käse zusammengeschrieben hast, den niemanden interessiert. Was übrigens sehr gut zieht: Wettbewerbe oder wenn du Hilfe für ein Problem anforderst – Wie zum Beispiel einen Namen für das krabbelnde Monster unter deinem Bett.
Hast du dir alles hinter die Ohren geschrieben? Wunderbar! Dann ist jetzt die Zeit gekommen, deine Reise nach Hawaii zu buchen.
(fs)