Mehr als Worte

Heute kann man niemandem mehr trauen. Vor allem nicht den Medien – sei es den klassischen oder den «sozialen». Fake-News – einst das Modewort schlechthin – sind heute allgegenwärtig. Bilder unterstützen falsche Aussagen zusätzlich. Trotz des Wissens um Fake-News verlangen wir – meist unterbewusst – von journalistischen Aufnahmen, dass wir in ihnen das Echte und Wahre sehen können. Aus diesem Grund neigt der durchschnittliche Bildbetrachter dazu, die Glaubwürdigkeit von Fotos zu überschätzen. Doch welche Techniken der Bildbearbeitung benutzen die Medienschaffenden? Und warum?

Mehr als Worte führt drei Techniken der Bildbearbeitung auf und erklärt, warum sich die Medienschaffenden diesen bedienen.

Die Beispiele für das Aufzeigen der verschiedenen Techniken wurden realisiert mit Modellaufnahmen. Um aber aufzuzeigen, welch schlimme Konsequenzen Bildbearbeitungen mit sich ziehen können, werden die Modellaufnahmen durch Aufnahmen von Medienschaffenden ergänzt.

(sba)

Kritik
von Delia Schafer

Idee & Konzeption
Aus der Intension heraus, mich einmal an einer Spiegelreflexkamera auszuprobieren, ist dieses Digezz Projekt entstanden. Vor dem Studium kannte ich die Begriffe ISO, Blende, Belichtungszeit und weitere nur aus der Theorie. Ich wollte lernen, wie sich diese verschiedenen Einstellungen miteinander kombinieren lassen.

Da ich immer wieder gerne – auch mit der Mobiltelefonkamera – Fotos meiner Liebsten mache, lag es natürlich nahe, auch in diesem Projekt mit einem Model zu arbeiten. Mit meiner Kollegin war auch schnell jemand passendes gefunden.

Da reine Modellaufnahmen aus meiner Sicht für einen Digezz-Beitrag zu wenig Inhalt enthalten, entschied ich mich, es mit der Thematik «Bildbearbeitung der Medien» zu kombinieren.

Vorbereitung
In Literatur und im Internet machte ich mich schlau darüber, wie es um die Bildbearbeitung in den Medienlandschaften steht. Ich brach die Thematik auf drei grössere Unterthemen herunter: Ausschnitt, Manipulation & Inszenierung. Zu all diesen Unterthemen kreierte ich Sketches, welche ich später beim Photoshooting als Inspiration hinzuzog.

Ich machte mich auch schlau darüber, was eine gute Bildkomposition ausmacht und welche Kombinationen der Elemente vom Betrachter als besonders ästhetisch wahrgenommen wird.

Parallel dazu führte ich mit meiner Kollegin Probeshootings durch. Durch diese konnte ich ein erstes Gefühl für die Kamera zu entwickeln. Bei all den Shootings erhielt ich Unterstützung aus meinem Freundeskreis. Denn damit das Model auch optimal in Szene gesetzt werden kann, muss es mit einem Lichtreflektor ausgeleuchtet werden.

Equipment
Canon EOS 5D Mark 3 Set
Faltreflektor 5in1 110cm

Shooting
Trotz den Probeshootings hatte ich zu Beginn sehr mit den Einstellungen zu hadern. Zwar wusste ich von der Theorie, welche Einstellung welche Auswirkungen haben, allerdings war es für mich in der Praxis schwer abzuschätzen, wie ich mit diesen ein schönes Resultat erzielen kann. Ich habe immer wieder an den Einstellungen herumhantiert. Das Model und die verantwortliche Person für das Licht brachten glücklicherweise genügend Geduld für mich auf.

Trotz meinen genauen Vorstellungen im Kopf (und als Sketches auf Papier) ist es mir leider nicht gelungen, meinen Vorstellungen gerecht zu werden. Das Zusammenspiel der Einstellungen hatte sich mir im Zeitpunkt des Shootings noch nicht genau erschlossen. Ich erhoffte, dass ich mit meinen getätigten Aufnahmen in der Postproduction trotzdem zum gewünschten Resultat gelange.

Postproduction
Von den vielen Hunderten Aufnahmen fiel es mir schwer, die passendsten Bilder für das Projekt herauszusuchen. Das intensive Auseinandersetzen mit den Adobe Programmen Photoshop und Lightroom bereiteten mir jedoch enorme Freude. Durch Tutorials lernte ich diverse Funktionen kennen. Diese reichen von der Retusche bis hin zum Hinzufügen von Nebel und weiteren Effekten. Ich bin sicher, dass ich diese Funktionen bei weiteren Projekten wieder anwenden kann und werde.

Die Aufarbeitung der Website, welche doch länger dauerte als ich annahm, machte mir trotz einigen Herausforderungen Freude. Mein Projekt hatte somit endlich an Form gewonnen.

Fazit & Learnings
Obwohl ich mich in diesem Projekt intensiv mit einer Spiegelreflexkamera und den Bildwirkungen auseinander gesetzt habe, reicht mir dies noch nicht zu meiner vollen Zufriedenheit aus. Ich möchte durch mehr Übungen und Praxis bessere Resultate erzielen. Aus diesem Grund ist für mich das Thema «Modellaufnahmen mit einer Spiegelreflexkamera» noch nicht abgeschlossen. Nichtsdestotrotz war es ein gelungener Einstieg in die Welt der Fotografie. Ich sah, welche direkten Auswirkungen die getätigten Einstellungen auf die einzelnen Fotos haben und wie ich diese Auswirkungen beeinflussen kann. Vom Automatikmodus der Kamera habe ich mit diesem Projekt vollumfänglich verabschiedet.

Mein nächster Schritt ist es, optisch herausstechende Bilder zu erstellen. Dies setzt eine eigene Stilfindung voraus – wer weiss, ob diese auch in Form eines Digezz Beitrages stattfinden wird..

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