Mein Körper spricht mit mir

Was die Medien und das grosse Kino dir vermitteln, ist nur die halbe Wahrheit, wenn es um weibliche Intimität geht. Dieser Kurzfilm zeigt dir die Realität und lädt zum Umdenken ein, was das Wort «Intimität» wirklich bedeutet.

Oft wird in der Alltagssprache Intimität lediglich mit sexuellem Kontakt gedeutet. Die eigene Erfahrung ist in der Realität jedoch viel weitreichender. Der Film «Mein Körper spricht mit mir» ist den Situationen gewidmet, die normalerweise nicht mal die Lippen verlassen. Nun aber kriechen sie über die Zunge raus in den Äther und noch weiter, so dass diese intimen Momente erneut für uns erlebbar werden. Die Sammlung dieser Momente soll uns helfen, die Definition «Intimität» zu überdenken und vor allem in Bezug auf die Frau, wo das Stigma des Wortes durch die Medien und das Kino gross ist, neu zu deuten. Ein Zustand der seelischen Vertrautheit, welchen man für gewöhnlich nur in der Präsenz des eigenen Körpers verspürt, erreicht jede Person auf ganz individuelle Art. Während alltäglichen Situationen oder in einem zufälligen Augenblick. Die eigene Intimität ist eng verbunden mit dem Erleben unseres puren Seins und entspringt unserer tiefsten Gesundheit.

Ob während dem Schneiden von Gemüse, dem Gefühl des Bodens unter den nackten Füssen oder dem musikalischen Ausdruck am Klavier – unsere Protagonistinnen teilen mit uns ihre intimsten Momente und Gedanken und lassen uns dort teilhaben, wo selbst Familienmitglieder und Partner unerwünscht sind.

«Mein Körper spricht mit mir» wird am Kurzfilmfestival Winterthur die Premiere feiern und ist anschließend auch hier, auf Digezz, zu sehen.

(sba)

Kritik
von Ananda Schmidt und Lorena Lucek

Gut war dass wir mit allen Protagonistinnen ein Vorgespräch führten. Dabei haben wir ein Gefühl für sie bekommen und eventuellen Fragen oder Unsicherheiten im Vorfeld abklären können. Auch konnten wir sie persönlich darüber informieren, was unsere Filmidee ist und worauf sie sich einlassen würden. Wir waren, und sind es immer noch, sehr dankbar um das Vertrauen der einzelnen Personen welches wir mit ihnen durch das Gespräch aufbauen konnten.

Sehr hilfreich war, dass wir uns vor allen Dreharbeiten ausgiebig mit dem Material auseinandergesetzt haben, es hat uns Sicherheit gegeben und wir sind vorbereitet an die Sache ran. Technisch gesehen hatten wir mit der Ausleihe einige Schwierigkeiten, da wir in einer Periode gedreht haben in der die meisten StudentenInnen ihre Dreharbeiten realisierten und alles Material bereits reserviert war.  Was dazu führte, dass wir externe Technik beziehen mussten, was ziemlich kostspielig ist. Sinnvoll gewesen wäre, wenn wir uns etwas früher um die Verfügbarkeit der Geräte gekümmert hätten.
Ein anderer Punkt den wir im nächsten Projekt unbedingt besser machen müssen, ist das Zeitmanagement. Wir haben gemerkt, dass die Postproduktion viel mehr Zeit in Anspruch nimmt als erwartet. Vor allem der Rohschnitt war ein richtiger “pain”, da wir viele und lange Einstellungen hatten, die wir unbedingt integrieren wollten, die aber wiederum unserem Film einen monotonen Nachgeschmack verliehen. Also mussten wir nochmal ran und nochmal und nochmal und nach der Methode “Kill your Darlings” jede einzelne Szene überarbeiten. Als wäre der komplexe Rohschnitt nicht genug gewesen, hatten wir in der Postproduktion einige Schwierigkeiten mit dem Audio abmischen, besonders bei den Szenen am Klavier, haben wir den Aufwand unterschätzt und sind in den Stress geraten (!!). Auch die verschiedenen Interviews richtig abzumischen war eine richtige Herausforderung, einige hatten eine sehr laute Stimme wiederum andere eine extrem leise Stimme. Die Schwierigkeit war es eine Balance zu finden, bei der beide Stimmen ungefähr gleich laut sind und das die Hintergrundgeräusche nicht als Störgeräusche wahrgenommen werden.
Ausserdem ist uns während dem Bearbeiten aufgefallen, dass einige Aussagen der Protagonistinnen nicht genug aussagekräftig waren und es an Intimität fehlte (was das Kernthema unseres Filmes ist). Daher entschieden wir uns kurzfristig, zwei von vier Protagonistinnen erneut zu interviewen und dieses Mal mit den Fragen tiefer zu gehen.

Was die Webseite betrifft, müssen wir ehrlich sagen, haben wir unsere Bootstrap Kenntnisse überschätzt. Das bedeutet, dass wir eine, technisch gesehen, sehr komplexe Webseite anstrebten welche sich dann als äusserst schwierig umsetzbar herausstellte. Aufgrund des schlecht organisierten Zeitmanagements, haben wir uns entschieden die Webseite zu einem späteren Zeitpunkt zu erstellen und uns dafür voll und ganz auf den Film zu konzentrieren.

Nachträglich sind wir froh um diese Entscheidung und dass wir so penibel und perfektionistisch dahinter gegangen sind, denn es hat sich gelohnt.

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