Das Mittelalter begeistert immer mehr Menschen jeder Altersklasse. Spätestens seit den Fantasy-Erfolgen wie «Game of Thrones» oder «The Hobbit», welche an das europäische Mittelalter erinnern, hat uns alle das Mittelalter-Fieber gepackt. Und so erfreuen sich Mittelaltermärkte immer grösserer Beliebtheit. Auch das Schloss Lenzburg verwandelt sich alljährlich in einen mittelalterlichen Jahrmarkt und lässt die Zeit der Ritter und Burgen für jedermann erlebbar werden.
Taucht mit uns in die Welt des Mittelalters ein, und erlebt, wie edle und längst verschwundene Handwerke oder Künste einst ausgeübt wurden.
Waffenschmied
Hammer, Amboss, Eisen und Feuer. Der Waffenschmied, ein privilegierter Beruf, fertigte mit diesen vier Elementen Waffen wie Morgenstern, Hellebarde oder Langschwert an. Auch Rüstungen mit Helm, Kettenhemd oder Schild schaffte er für die mutigen Ritter der Zeit. Es erfordert Kraft, Leidenschaft und Genauigkeit, um dieses Handwerk in Perfektion zu betreiben.
Küche
Der Duft von frischen Kräutern, der Rauch der offenen Feuerstelle steigt in die Nase. Das Mehl, der mehr oder minder fein gemahlenen Getreidekörner, rinnt durch die Finger. Getreideprodukte wie Brot, Suppen oder Brei waren im Mittelalter wichtige Hauptnahrungsmittel. In der mittelalterlichen Küche steckt viel sorgfältige Handarbeit.
Falkner
Anmutig und prachtvoll. Mit seinen spitzen Flügeln und seinem langen Schwanz dient der Falke als Jagdgehilfe bei der «Beizjagd». Die Beizjagd ist ein Privileg des Adels und ein Ereignis von gesellschaftlichem Rang. Es ist eine Kunst – die Kunst des Falkners – seinen Falken mit viel Mühe und Geduld abzutragen, so dass er für die Jagd nach Feder- und Haarwild bereit ist.
Schwertkampf
Schwertkämpfe dürfen im Mittelalter natürlich nicht fehlen. Das Geräusch von Schwerthieben und kreuzenden Klingen können wir beim blossen Gedanken daran in unserem inneren Ohr hören. Dahinter steckte nicht einfach nur sinnlose und rohe Gewalt, es war eine Kunst. Diese historische Fechtkunst zeigt die Gruppe «Freywild» in ihren spektakulären Schwertkampf-Vorführungen.
Musik
Harmonische Melodien erklingen aus einer Flöte. Pfeifen und Flöten gehören wohl zu den ältesten Instrumenten überhaupt. Die Blockflöte ist ab dem 12. Jahrhundert durch Abbildungen belegt. Musikinstrumente dienten im Mittelalter fast ausschliesslich zur Gesangsbegleitung. Instrumentale Stücke wurden nur beim Tanz oder als soldatische Begleitmusik gespielt.
Steinmetz
Er übt ein kunstvolles Handwerk aus – der Steinmetz. Grobe Steine in detaillierte Skulpturen zu verwandeln oder Steine für den Hausbau anzufertigen, sind seine Leidenschaft. Seine Werkzeuge sind unterschiedlich geformte Steinhauen für die Grobbearbeitung sowie Meisseln für die Feinarbeit.
Was am Mittelalter so faszinierend ist, und woher das Phänomen «Faszination Mittelalter» kommt, bringt uns Hanspeter Stephan – Historiker, Pilger und Mitglied des Zähringervolks – im folgenden Video näher.
(mm)