Mixed Reality im Tourismus

Das Reiseziel in 360-Grad-Sicht schon aus dem Wohnzimmer besichtigen? Oder antike Ruinen an ihrem ursprünglichen Ort wieder in vollem Glanz erleben? Virtual und Mixed Reality machen es möglich. Das sind zwei Varianten, wie diese Technologien in der Reisebranche bereits eingesetzt werden.

Es ist unbestritten, dass Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und Mixed Reality (MR) ein grosses Potential für die Erlebnisgestaltung bieten. Dieses wird an Reise-Destinationen auch rege von Anbietern und Touristen genutzt. Im Vorfeld zur Reiseplanung existieren aber nur begrenzt kreative und interaktive MR- und VR-Angebote, trotz des grossen emotionalen und visuellen Potentials der Reiseindustrie.

Diese Bachelorarbeit untersucht, wie eine Tourismus-Destination mittels einer MR-Anwendung vorgestellt werden kann und welche Anforderungen an eine solche Anwendung in Bezug auf User Experience und Inhalt bestehen. Dafür wurde anfänglich anhand von Literatur die Technologie aufgearbeitet. Experteninterviews mit Reiseberatern von Globetrotter, die bereits VR eingesetzt haben, gaben Aufschluss über die inhaltlichen Anforderungen und die Möglichkeiten von MR und VR in der Reiseberatung. Die bereits verwendeten VR-Anwendungen brachten verschiedene Probleme mit sich, welche einer positiven Nutzererfahrung und einer sinnvollen Anwendung für die Berater im Weg standen.

Aufgrund dieser Erkenntnisse entstand als Lehrprojekt ein Prototyp einer Augmented Reality-Applikation. Die Nutzer können anhand von vier verschiedenen Objekten Informationen über Costa Rica erkunden. Dabei erfahren sie Wissenswertes z.B. über mögliche Ausflüge oder die Tierwelt. Der Prototyp wurde abschliessend in einem User Testing überprüft.

Die Ergebnisse zeigen, dass AR sich wie VR sehr gut eignet, um die Aufmerksamkeit und das Interesse von Kunden zu wecken. Verschiedene Hemmschwellen von VR werden mit AR umgangen. Der Einsatz von verschiedenen Medien (Bild, Ton, Text) fördert die Immersion und erhöht damit die Aufmerksamkeit, welche die Anwender dem Inhalt entgegenbringen. Für eine positive Nutzererfahrung sollten die Inhalte divers und medial unterschiedlich aufgebaut sein sowie Interaktionen anbieten. Für vertiefte Informationen eignet sich MR begrenzt, jedoch kann eine solche Anwendung Anreize schaffen, sich verstärkt mit einem Reiseziel auseinanderzusetzen.