Moment

Die Berner Gastroliebhaber können sich freuen. Seit einem guten Jahr befindet sich an der Postgasse 49 / Gerechtigkeitsgasse 56 in der Berner Altstadt das Restaurant Moment. Eröffnet wurde es von zwei jungen Gastronomen, welche das Restaurant mit Herzblut betreiben. Innerhalb von kürzester Zeit messen sie sich bereits mit den besten Gastronomen in der Hauptstadt.

Moment steht für regional und saisonal. Mit diesen Voraussetzungen kocht Florian Stalder jeden Tag zwei verschiedene Menüs. Zudem werden sehr viele regionale Produkte wie Wein oder Bier angeboten. Für Florian Stalder und Sven Stauffer ist das Restaurant Moment eine Herzensangelegenheit. Jedoch ist für beide klar, dass das Projekt Moment nur eine Zwischenstation am Anfang ihrer Karriere sein wird. Um ihre Schöpfung festzuhalten, verfilmten wir ihr Werk – das Moment.

(ae)

Kritik
von Dominic Walser und Gion-Andrin Gloor

Idee und Organisation

Vor einem Jahr öffnete das Restaurant Moment seine Türen. Schnell etablierten sich die zwei Junggastronomen und langjährigen Freunden Sven Stauffer und Florian Stalder unter den Gastronomen. Sven ist ein guter Freund von Gion-Andrin, welche sich mittlerweile schon seit einigen Jahren kennen. Für die beiden gelernten Köche ist das Moment ein Herzensprojekt. Als Sven mir im Sommer den Wunsch von einem Video über seinen Betreib geäussert hat, wurde mir schnell bewusst, dass dies ein sehr interessantes Projekt werden könnte. Dominic Walser schloss sich der Idee gleich an. Zuerst gab es verschiedene Ideen wie der Film gestaltet werden sollte. Als erstes wurde abgeklärt, was der Film für eine Aussage haben soll. Wie der Name Moment verrät, wird von Florian nur saisonales Gemüse in der Küche verwendet. Zudem sind die Produkte alle regional. Ein Wunsch von Sven war es, dass wir diese Message in unserem Film einbinden können. Des Weitern war es für alle Beteiligten wichtig, dass es keinen Werbefilm werden sollte. Aus diesem Grund war uns schnell klar, dass der Film mit schönen und ruhigen Aufnahmen einem Tagesablauf aufzeigen soll. Den beiden jungen Gastronomen ist es bewusst, dass dieses Projekt “Moment“ nur eine Zwischenstation ihrer noch so jungen Karriere sein wird. Die Verwirklichung solcher Projekte im Ausland bleibt beiden ein ständiger Traum. Um ihr momentanes Werk festhalten zu können, realisierten wir den Film.

 

Restaurant Moment

Das Restaurant befindet sich an der Postgasse 49 in Bern. Es wurde vor einem Jahr übernommen und wird nun von Sven und Florian bewirtschaftet. Zu essen gibt es am Abend immer zwei verschiedene Menus. Ein Vegetarisches sowie eins welches mit Fleisch serviert wird. Die Produkte werden wie oben bereits erwähnt aus der Umgebung verwendet. Es ist ein sehr innovatives und zeitgemässes Unternehmen. Nebst dem regionalen Essen hat es auch viele lokale Getränke, wie z.B. diverse Bernerliquers, aber auch Berner IPAs, im Angebot.

Planung

Im Oktober trafen wir die beiden ein erstes Mal um das Filmprojekt zu planen. Dabei schauten wir den Betrieb von innen an und überlegten uns bereits was wir verfilmen könnten. Das erste Treffen war etwas schwierig, da zeitgleich noch eine Wein Degustation durchgeführt wurde. Somit trafen wir Sven noch einmal nach der Projektwoche von Berlin. Der November und der Dezember sind die zwei strengsten Monate für Gastronomen. Deshalb war es nicht leicht den Film neben dem laufenden Betrieb aneinander vorbei zu koordinieren.
Zur Vorbereitung liessen wir uns durch Video von professionellen Restaurants inspirieren. Unser Entscheid fiel schnell auf Slow Motion. Mit den Slow Motion Shots wollten wir eine gewisse Ruhe kreieren und ihre Professionalität hinüberbringen.Daraufhin zeichneten wir ein Storyboard, wo wir den Verlauf des Films grob festhielten. Vor dem Verfilmen stöberten wir durch verschiedene Musikanbieter die Songs durch. Die Entscheidung fiel auf einen eher emotionalen Track der das ganze verkörpern soll. Die Aufnahmen auf dem Bauernhof fanden an einem Morgen um 08:00 Uhr statt. Wir wollten bewusst so früh am Tag drehen, damit wir die kalte Winterzeit am besten aufzeigen können. Der Bauernhof in Graffenried ist der Lieferant fürs Moment und ist mittlerweile auch ein guter Freund der beiden Köche. Der ehemalige Grafiker willigte gleich ein, obwohl er am diesem Tag auch früh aufstehen musste ;-).
Weiter planten wir für einen Tag die Küchenshots, sowie einen weiteren Tag wo wir den Abend sowie die Stimmung aufnehmen wollten. Leider bemerkten wir, dass bei den Aufnahmen am Abend ein grosser Streifen (Siehe unten), welcher durch die spezielle Lichtfrequenz ausgelöst wurde, die Bilder kaputt machten. Somit planten wir einen weiteren Abend ein um zu Filmen. Dabei erwies sich dieser Abend leider auch als eine grosse Herausforderung. Die Kunden willigten zwar bis auf eine Ausnahme ein, nichts gegen die Dreharbeiten zu haben. Jedoch stellte Sven der Geschäftsführer klar, dass wir sehr dezent Filmen müssen um den Gästen den Abend nicht zu ruinieren. Dies machte das Ganze zu einer riesigen Herausforderung und stellte uns mit den gewonnenen Aufnahmen auch nicht zufrieden. Ebenfalls bemerkten wir, dass wir keine Nahaufnahmen machen können, bei welchen wir tolle Gesichtsausdrücke einfangen konnten. Dies war uns jedoch ein grosses Anliegen. Somit organisierten wir dafür an einem weiteren Abend Statisten die wir von nahe filmten. Uns war das sehr wichtig, denn das Moment soll Emotionen zeigen. Auch Filmten wir ein drittes Mal in der Küche, da wir beim ersten Zwischenrohschnitt bemerkten, dass das Ergänzen von weiteren Aufnahmen den Film bereichern würden.

Das ganze Projekt entwickelte sich für uns zu einem „kleinen Monsterprojekt“. Zuerst rechneten wir mit einem kleineren Aufwand. Doch gewisse Umstände zwangen uns und unsere Ansprüche an uns selbst, mehr Zeit zu investieren. Da uns auch die ersten Aufnahmen auf dem Bauernhof sehr zufrieden stellten, wollten wir unbedingt den Film mit der gleichen Qualität weiterführen.

Technik:

Kameras

Canon 5d Mark 4 - Objektiv 24-105

Sony Alpha 6500 - Objektiv 18-105

Kamera Material Steadicam, Zhiyun Cran 2 Stative

Weiteres Material

-LED Licht 100V

-LED Licht 50V

-2x Lichtstativ

-Zoom H1

-Kopfhörer

-3x Faltreflektor

Verbesserungen

Beim ersten Dreh in der Küche haben wir noch ohne zusätzliches Licht gearbeitet. Bereits während dem Dreh wurde uns aber Bewusst, dass wenn wir tolle Aufnahmen haben wollen, braucht es gezielt zusätzliches Licht. In Zukunft können wir bereits im Vorhinein solche Sachen planen. Weiter möchten wir in Zukunft bereits Probeaufnahmen von der Location machen. Das Problem welches wir mit dem gedämmten Licht bei der Abendsequenz hatten, hätte man durch Probeshots verhindern und umgehen können. Dies hätte uns eine Menge Zeit gesparrt. Wir würden bei einem ähnlichen Dreh nun auch bereits von Anfang an nur mit Statisten Filmen.

Bei diesen zwei Bildern sieht man den schwarzen Streifen deutlich. Während dem Dreh haben wir diesen leider nicht bemerkt. Aus diesem Grund mussten wir an einem zusätzlichen Abend die Stimmungs- bzw. Essensshots nachdrehen.

Zum Schluss

Das Projekt war für uns ein grosser Erfolg. Wir hatten trotz diversen Hindernissen nie die Motivation verloren. Die Zusammenarbeit mit den Gastronomen war trotz ihrer hohen Auslastung und dem enormen Tagespensum von Teils 14 Stunden sehr angenehm. Wir beide sind mit dem Endprodukt sehr zufrieden, auch dadurch, dass wir uns nicht mit den erstbesten Aufnahmen zufriedengaben. Auch der Chefkoch Florian und Geschäftsführer Sven waren überglücklich und meinten, dass sie diesen Film nun einmal ihren Grosskinder zeigen können.

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