Ideenfindung
Da ich seit meinem 5. Lebensjahr im Turnverein tätig bin, war mir klar, einmal ein Video für den TSV Rohrdorf zu produzieren. Schon lange war die Rede von einem kleinen Imagefilm / Motivationsvideo für das Kunstturnen. Doch wie soll ich das umsetzten? Einfach Bilder zusammenschneiden? Ein ganzes Training begleiten? Auf einen Turner fokussieren? Mir war jedoch klar, dass das Video neue Turner bringen soll, Kinder motivieren, um in die Halle zu gehen zu wollen und etwas zu lernen. Ihren Körper benutzen, Kraft, Beweglichkeit. Darum wollte etwas Action und gleichzeitig Inhalt in meiner Produktion haben.
Vorbereitung
Zur Vorbereitung habe ich mit dem hauptverantwortlichen Trainer geeignete Drehtage herausgesucht, an welchen möglichst viele Kinder in der Halle sind und an welchen ich den Turnbetrieb nicht stören würde.
Nach den Terminabklärungen habe ich allen Eltern eine E-Mail geschrieben, ob es für sie in Ordnung geht, wenn ihr Kind im Video vorkommt. Damit keine Reklamationen entstehen, wenn ihre Kinder auf youtube zu sehen sind. Zusätzlich habe ich die Eltern gebeten, den Kindern sicher Tenues als Trainingskleider mitzugeben, damit die Bilder auch nach Kunstturnen aussehen.
Als nächster Schritt habe ich für die zwei verschiedenen Tage Material aus der Ausleihe reserviert. Leider konnte ich die Cannon 5D Mark III, welche ich für beide Drehtage brauchen wollte nur einmal ausleihen.
Technik:
- Canon 5D Mark III
- Canon EOS 60D
- Manfrotto Videostativ
- Kameraslider
- GoPro 3
Umsetzung
An den Drehtagen in der Halle habe ich versucht, möglichst viele Shots aus verschiedenen Blickwinkeln und von derselben Bewegung zu machen. Ausserdem habe ich darauf geachtet, dass ich Bilder von Elementen von der Übung bis zur Ausführung habe. Nachdem ich viele verschiedene Shots hatte, habe ich alles durchgeschaut und mir die besten herausgenommen. Schnell wurde mir klar, dass ich nur mit einem Kameratyp hätte filmen sollen.
Produktion und Postproduktion
In der Produktion habe ich versucht, mich an die Zielgruppe zu halten, weshalb ich die Kinder selbst mit ins Video einbezogen habe und im Schnitt, verschiedene, bekannte Elemente von Anfang bis Schluss zu filmen, damit man sieht, wie die Kunstturnbewegungen von Grund auf gelernt werden. Um einen narrativen Aufbau in das Video zu bringen, habe ich einen Jungen die Frage wiederholen und ihm erst am Schluss die Antwort dazu geben zu lassen. Ausserdem habe ich die Tempi der Musik genutzt, um dem Video eine Story zu geben. So, dass es ruhig, mit Kraftelementen, Beweglichkeit und Trainerhilfe beginnt und gegen den Schluss immer intensiver und schwieriger von den Elementen her wird. Um die Elemente zu verbinden, habe ich im Schnitt auf die Bewegungen geachtet und sie so geschnitten, dass die Bewegung vom einten in den anderen Shot überfliesst.
Die Musikauswahl fiel mir vergleichsweise leicht. Ich habe mich auf premiumbeat.com durch verschiedene Stücke geklickt, bis ich ein passendes gefunden habe. In der Postproduktion ist es mir schwer gefallen, die unterschiedlichen Bilder auf eine einheitlichen Farbe zu bringen. Ausserdem hatte das Mikrofon ein leichtes rauschen, das mit aufgezeichnet wurde und etwas stört.
Selbstreflexion und Learnings
Bei dem Dreh des Videos habe ich gemerkt, dass es sehr darauf ankommt, dass man nur einen Typ Kamera benutzt. Auch wenn die Kameras vom selben Hersteller sind, gehen die Farben der Bilder doch ziemlich weit auseinander. Ausserdem ist mir bewusst geworden, wie schwierig es ist, mit Kindern etwas filmisch umsetzen zu können. Wenn sie vor der Kamera sprechen müssen sind sie meist perplex und wissen nicht, wie antworten. Um das richtig hinzubekommen, braucht man viel Zeit und Geduld. Kunstturnen ist ein sehr dynamischer Sport. Mit vielen und grossen Bewegungen. Es war für mich schwierig, alles mit der Kamera einzufangen. Ausserdem ist es schwierig, wenn man die Kamera statisch auf einem Stativ befestigt hat. Um bessere und bewegungsreichere Bilder machen zu können, wäre ein Gimbal bestimmt von Vorteil gewesen.Ausserdem habe ich das erste mal mit einem Slider gearbeitet. Es hat mich viel Zeit gekostet, diesen einzurichten und zu begreiffen, wie er am besten handzuhaben ist. Das Training dauert nur zwei Stunden, und wenn man alleine ist, ist es ein riesen Stress, wenn man möglichst viele verschiedene Bilder machen will. Deshalb würde ich das nächste Mal alles besser planen, mehr Zeit einrechnen, evt. ein Storyboard machen und jemanden zur Hilfe nehmen.
Zu Verbessern
- Erste Ideenfindung vor dem ersten Shot
- Nur mit dem selben Kameramodell drehen
- Nicht alleine arbeiten
- Mehr Dynamik in die Bilder
- Mehr Zeit einplanen
- Den Kindern länger Zeit lassen beim Interview, mehr Unterstützung
Fazit
Die Produktion war eine gute Erfahrung für mich. Ich habe gemerkt, dass es schwierig ist, grosse und schnelle Bewegungen mit der Kamera einzufangen. Ausserdem ist es wichtig, bei einem solchen Video mit viel Bewegung schon den nächsten Schnitt im Kopf zu haben, wenn man am filmen ist. So fällt einem der Schnitt wesentlich einfacher.