Multimediale Schneemänner am Weihnachtsmarkt

Eine Schneeballschlacht im September, Schneemänner aus Scherenschnitten und der blinkende Wegweiser zum Winterzauberland: All das gehört zu meiner multimedialen Umrahmung des Weihnachtsmarktes einer Primarschule.

Schon als ich damals die Primarschule Hanfländer in Rapperswil-Jona besuchte, gab es alle vier Jahre einen Weihnachtsmarkt. Alle Kinder bastelten verschiedenste Gegenstände, die anschliessend auf dem Markt verkauft wurden. Das eingenommene Geld wurde jeweils für einen guten Zweck gespendet.

Dieses Jahr haben die Schülerinnen und Schüler zusätzlich in kleinen Gruppen, aus verschiedenen Materialien, Schneemänner gebastelt. Während des Weihnachtsmarktes wurden diese im Schulhaus ausgestellt und die Besucher konnten für die einzelnen Schneemänner Lose kaufen und somit den Schönsten auszeichnen. Ich hatte die Möglichkeit, diese Schneemann-Ausstellung multimedial zu untermalen.

Schneemann-Silhouetten

Für meine Kamera hat die 5. Klasse von Daniel Pfister bereits im September Schneemänner gebaut und zwar in der Turnhalle. Mithilfe von Gymnastik-, Medizin-, Fuss- und Tennisbällen führten sie eine kleine Wintergeschichte als Schattenspiel auf. Die Kinder teilten sich in fünf Gruppen auf, von denen jede einen Teil der Geschichte darstellte. Eine Gruppe führte beispielsweise eine Schneeballschlacht auf, eine baute den Schneemann und wieder eine andere zerstörte diesen wieder.

In der Turnhalle haben wir ein grosses, weisses Tuch aufgehängt und von hinten mit einem hellen Licht angestrahlt. Hinter dem Tuch wurden die Tennisbälle zu Schneebällen und verschieden grosse, aufeinander gestapelte Bälle zum Schneemann. Für diesen gab es auch noch eine Nase aus Karton, einen Hut und einen Besen.

Making-of

Das Video habe ich geschnitten und mit fröhlicher Musik unterlegt. Dann wurde es am Weihnachtsmarkt bei der Schneemann-Ausstellung in einem Schulzimmer auf der Leinwand gezeigt.

Scherenschnitt-Schneemann

Zusätzlich wurden die Fenster des Schulhauses Hanfländer mit selbstgemachten Scherenschnitten verziert. Die Werke der Schülerinnen und Schüler wurden so an den Fenstern angeordnet, dass sie zusammen die Gestalt eines Schneemannes ergaben. Dieses Sujet diente mir als Vorlage für eine Animation. Ich habe einige Scherenschnitte eingescannt, vektorisiert und mit Hilfe von After Effects animiert. Die Besucher konnten auch dieses Video an der Schneemann-Ausstellung in einem Schulzimmer ansehen. Von dem herzigen Scherenschnitt-Schneemann waren vor allem die Kinder fasziniert.

 

Wegweiser

Der Wegweiser diente dazu, die Besucher des Weihnachtsmarktes in den oberen Stock, also zur Schneemann-Ausstellung im «Winterzauberland» zu führen. Er wurde an eine Wand bei der Treppe gebeamt und lief in Endlosschleife.

(bae)

Kritik
von Carolina Alpiger

Schneemann-Silhouetten

An den Ringen in der Turnhalle hängten wir ein grosses, weisses Tuch auf, das von hinten mit einem hellen Licht angestrahlt wurde. Zwischen Tuch und Licht führten dann die Kinder die Wintergeschichte als Schattenspiel auf.

Damit ihre Silhouetten gut zu sehen waren, mussten die Schülerinnen und Schüler sehr nahe beim Tuch sein, je weiter sie sich davon entfernten, desto unschärfer wurden die Schatten. Es war aber nicht immer möglich, dass die Kinder unmittelbar hinter dem Tuch standen, deshalb sind die Silhouetten nicht immer so scharf geworden, wie ich es mir vorgestellt hatte.

Da die Kinder für das Schattenspiel viel herumspringen und mit Bällen werfen mussten, war es eine weitere Herausforderung, die Technik zu schützen und sicherzustellen, dass vor allem das Licht nicht umfallen konnte. Die Klasse machte aber toll mit, immer wenn eine Gruppe hinter dem Tuch war, sahen alle anderen gebannt zu und verhielten sich ruhig.

Die Musik auf die genaue Länge des Videos zu schneiden, war nicht ganz einfach. Ich musste das Stück mehrmals wiederholen, es durfte aber nicht zu hören sein, wann die Musik wieder anfängt. Dies bekam ich nur mit viel Geduld irgendwann hin.

 

Scherenschnitt-Schneemann

Für die Schneemann-Animation scannte ich einige der selbstgemachten Scherenschnitte der Kinder ein und vektorisierte sie im Illustrator. Dann ordnete ich sie zu einem Schneemann an und fügte Hut, Nase, Augen, Mund und Arme hinzu. Im After Effects animierte ich die Scherenschnitte dann so, dass sie zuerst wie Schneeflocken herunterschneien und sich dann nach und nach zu einem Schneemann formatieren. Dann liess ich auch noch die Elemente wie Hut und Nase hereinfliegen oder auftauchen.

Ich kenne After Effects inzwischen so gut, dass ich diese relativ einfache Animation ziemlich problemlos erstellen konnte. Da ich aber jede Schneeflocke einzeln animieren musste, kostete mich das Projekt trotzdem viel Zeit. Ich bin sicher, da gäbe es noch einige, mir bisher unbekannte, Tipps und Tricks, welche die Arbeit im After Effects effizienter und schneller machen.

 

Wegweiser

Die Pfeilform für den Wegweiser zeichnete ich im Illustrator. Auch die Lichter mit dem Farbverlauf und den Text erstellte ich dort. Im After Effects wendete ich dann einen Leuchteffekt auf die Lichter an und brachte sie zum Blinken.

Die Pfeilanimation war das kleinste Projekt von den dreien. Ich hatte zuvor aber noch nie etwas mit Leucht-Effekten im After Effects gemacht. Einen geeigneten Effekt zu finden und richtig anzuwenden, war herausfordernder als gedacht und beanspruchte viel Zeit. Schlussendlich war ich mit der Intensität des Blinkens nicht ganz zufrieden, vor allem beim kurzen Hinschauen auf den Wegweiser, war das Blinken kaum zu bemerken.

 

Fazit

Für meine Videos und Animationen habe ich von Lehrern und Besuchern des Weihnachtsmarktes viel begeistertes Feedback bekommen. Ich selbst bin zufrieden mit meiner Arbeit, weiss aber auch, dass mit mehr Zeit und anderen Mitteln noch sehr viel mehr möglich gewesen wäre. Ich denke aber, dass diese Videos sehr passend für den Weihnachtsmarkt waren, denn es sollte ja in erster Linie um die Schneemann-Ausstellung und den Markt selbst gehen. Ich wollte nicht, dass meine Arbeit zu viel Platz einnimmt. Es war eine tolle Erfahrung, mein Können das erste Mal einem grösseren Publikum vorzustellen und ich war stolz, dass sich so viele Besucher meine Animationen angesehen haben.

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