Musikvideo – Scheiss egau

Die Thuner Band «Chapeau» will mit ihrem Song «Scheiss egau» durchstarten!
Der Bandleader, Lars Oester, schreibt seine Songs, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Zusammen mit Schlagzeuger David Haari gründete er 2018 die Mundart Punk-Rock Band «Chapeau».

Mit einer ordentlichen Portion Energie und einem beträchtlichen Mass an Sarkasmus reisst das Duo das Publikum mit. Mit einem humorvollen Unterton und viel Spielfreude bestreiten sie ihre Auftritte – eine gute Mischung aus «Gassenhauern» und gesellschaftskritischen Songs.

Im Rahmen von Digezz haben wir, vier MMP-Stundentinnen aus Bern, ein Musikvideo für Chapeau produziert. Ganz nach dem Motto – Scheiss egau – haben wir ein Konzept für das Video entwickelt.

Mehr zu Chapeau findet ihr hier.

 

(bae)

Kritik
von Svenja Tschannen, Svenja Schafer, Amanda Manse und Nicole Rösch

Idee:

Zum Lied „Scheiss egau“ wollten wir ein Video produzieren, welches den Spirit der Band widerspiegelt. Bereits zu Beginn stand fest, dass wir eine ironische und lustige Stimmung rüberbringen wollen. Da Lars und Dave in Fracks auftreten, entschieden wir uns dafür das Video in schwarzweiss zu zeigen. À la Charlie Chaplin sollte Lars im Frack alltägliche Situationen, wie beispielsweise Einkaufen oder Fahrradfahren, bestreiten. Schlussendlich haben wir uns dafür entschieden verschiedene Shots der Band zu filmen und Lars inmitten von hetzenden Menschen aufzunehmen. Hier gehen wir insbesondere auf den Lied-Ausschnitt „aues sött no schneuer gah“ ein. Das Video soll die Message des Liedes transportieren.

Planung:

Nachdem die Idee für das Musikvideo stand, haben wir uns Gedanken zur Umsetzung gemacht. Wir haben einen Tag für die Tonaufnahme und zwei Tage für den Filmdreh eingeplant. Um Schlagzeug, Bass, Gitarre und den Gesang aufzunehmen, haben wir das Tonstudio an der HKB reserviert. Schlussendlich stellten wir jedoch fest, dass dieses Studio nicht geeignet ist für Schlagzeug-Aufnahmen. Daher haben wir uns kurzfristig umentschieden, die Aufnahme im Bandraum von Chapeau zu machen.Für den ersten Filmtag haben wir Aufnahmen von der spielenden Band in Uetendorf auf einer Wiese geplant. Dafür haben wir zwei Kameras und eine Drohne für verschiedene Shots organisiert. Am zweiten Filmtag sollte Lars in verschiedenen Einstellungen gefilmt werden. Unter anderem in einer schnell vorbeiziehenden Menschenmenge. Dafür wollten wir das Lied verlangsamen, damit Lars den Songtext in diesem Tempo mitsprechen kann und wir anschliessend die Aufnahmen auf 300% vorschnellen können.

Für die beiden Drehtage haben wir folgendes Equipment benutzt:

  • Zwei Videokameras HD/Sony HXR-NX70E
  • Zwei Videostative/Manfrotto 501HDV
  • Eine DJI Drohne
  • Zwei Reflektoren/Lastolites
  • Zwei Richtmikrofone/Rode NTG-1
  • Eine Filmklappe

Produktion:

Erstmals ging es darum, den Song aufzunehmen. Wie bereits erwähnt, konnten wir die verschiedenen Spuren im Bandraum von Chapeau aufnehmen.Nach der Tonaufnahme ging es dann ans Bildmaterial. Die ersten Aufnahmen haben wir auf einer Wiese in Uetendorf mit Panorama auf den Thunersee, Eiger, Mönch und Jungfrau gemacht. Diverse Faktoren, wie beispielsweise eine wütende Anwohnerin, brennende Hitze und neugierige Kühe, erschwerten uns den Dreh um einiges. Schlussendlich hatten wir jedoch nach einem anstrengenden und spannenden Filmtag die ersten Shots im Kasten.

Am zweiten Drehtag war Spontaneität gefragt. So haben wir beispielsweise einen Shot vor einer Graffiti-Wand aus dem Auto gefilmt. Weitere Aufnahmen von Lars machten wir in der Thuner Innenstadt, im Schadaupark und am Aare-Quai. Interessierte Passanten hielten uns sogar für Angestellte des Schweizer Radio und Fernsehen. Schwierigkeiten beim zweiten Filmtag waren erneut die Lichtverhältnisse. Die Sonne schien zuerst ziemlich stark und mit der Zeit wurde der Himmel sehr grell.

Postproduction:

Erstmals musste das ganze Material gesichtet werden. Dies nahm sehr viel Zeit in Anspruch. Danach ging es ans Synchronisieren der Bildaufnahmen mit der Tonspur. Trotz Filmklappe konnten wir nicht alle Spuren direkt mergen. Zudem war es sehr schwierig, gewisse Patzer der Bandmitglieder rauszuschneiden oder zu überdecken, ohne den Fluss des Videos zu unterbrechen. Zusätzlich bemerkten wir, dass die verschnellte Aufnahme von Lars inmitten von vorbeigehenden Menschen etwas zu langsam waren. Der geplante Effekt hätte eigentlich stärker sein sollen. Des Weiteren entdeckten wir weitere Pannen, wie beispielsweise gespiegelte Reflektoren in der Gitarre oder Sonnenbrille der Bandmitglieder.

Unsere Learnings:

  • Termine frühzeitig definieren und fixen
  • Locations vorher auschecken (evtl. Absprache mit Anwohnern)
  • Konzept detaillierter ausbauen
  • Das Tonstudio in der HKB ist nicht für Schlagzeug-Aufnahmen geeignet
  • Probleme bei der Synchronisation > immer alles genau aufnehmen (mit Gesang und Tonklappe)

Fazit:

Im Grossen und Ganzen sind wir und Chapeau mit dem Endergebnis sehr zufrieden. Wir haben alle viel Neues dazu gelernt und werden dies bei einem nächsten Dreh sicherlich berücksichtigen.

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