Nadima Nieveling – Im Osten jebor’n

Sie hat den Berliner Mauerfall 1989 miterlebt. Als sechsjährige ist Nadima Nieveling mit ihrer Mutter aus Ost-Berlin in den Westen geflüchtet.

Mit fünfzehn hat sie die Schule geschmissen und hat ein Praktikum bei einer PR-Firma gemacht, wo sie ihre späteren Arbeitgeber die Fantastischen Vier kennengelernt hat. Kurz darauf zog sie nach Köln, lief beim Musiklabel Jive Records rein und bekam dort einen Job. So ist sie dann später unter anderem Junior Product Managerin für Justin Timberlake und Britney Spears geworden. Mittlerweile hat sie aber mit Plattenfirmen nichts mehr am Hut. Heute wohnt Nadima in Freidrichshain und ist in der ganzen Welt unterwegs. Sie baut grosse Stadium Bühnen und setzt sich mit der Technik von Live-Musik auseinander. In der Berlinwoche haben wir Nadima besucht und ein Portrait über sie gemacht.

Kritik
von Tamara Schori

Idee & Vorbereitung

Für das Fach Foto & Film sind wir (die beiden mmp13 Klassen) anfangs Oktober 2014 nach Berlin gereist. Dies natürlich nicht ohne Grund: Wir hatten einen Auftrag. Es sollte ein Portrait mit einer Person entstehen, welche vor dem Mauerfall in Berlin gelebt hatte. Schon im Vorfeld habe ich mich deshalb bei Freunden, welche aus Berlin kommen, erkundigt, ob sie jemanden kennen der zu diesem Thema etwas spannendes zu erzählen hat. Ich hatte Glück. Mir wurde die im Osten Berlins aufgewachsene Nadima Nieveling empfohlen. Nach rascher Kontaktaufnahme, machten wir einen Termin aus.

Interview

Am Abend vor dem Interview konnte mir Nadima noch nicht recht sagen, ob sie dabei sein kann. Sie hatte die Tage zuvor eine heftige Grippe erwischt. Trotzdem entschied sie sich dafür, mir Red und Antwort zu stellen. Für das Hauptinterview haben sich Nadima und ich für ein schnuckeliges Kaffee in Friedrichshain entschieden. Bewaffnet mit ein paar Fragen begaben wir uns an den besagten Ort. Da das Kaffee recht gut besucht war, mussten wir sehr vorsichtig mit dem Ton sein. Mit dem Licht haderten wir anfangs auch, da es relativ dämmrig war. Mit den richtigen Kameraeinstellungen und Aufhellern klappte aber alles. Wir haben das Interview mit zwei Kameras (eine Kamera auf dem Stativ, eine Handkamera) aufgenommen. Durch Nadima's lockere Art konnten wir fast ein „normales“ Gespräch führen. Die Antworten schweiften dann aber zum Teil etwas ab vom Hauptthema, sodass wir die vier wichtigsten Fragen nochmals kurz und knackig aufnahmen. Nach dem Hauptinterview haben wir Nadima auf der Strasse zu einem ihrer Lieblingsplätze in Berlin begleitet: die Modersohnbrücke. Obwohl Nadima viel unterwegs ist und sich sozusagen im Dauerstress befindet, lud sie uns noch zu sich nach Hause ein. Wir filmten dort noch einige Begleitbilder, was mir dann später beim schneiden des Filmes zugute kam.

Schnitt & Postproduction

Zuallererst sortierte ich das gesamte Videomaterial. Mir wurde langsam aber sicher bewusst, dass ich eigentlich nur ein Interview vorzuweisen hatte. Gerne hätte ich Nadima bei ihrer Arbeit begleitet oder sie sonst wo in Action gefilmt. Nun musste ich aber das Beste aus meinem Filmmaterial machen. Das Interview an sich fand ich recht gut gelungen und es fiel mir nicht sehr schwer, die wichtigen Passagen herauszufiltern. Nun galt es, eine Story rund um das Interview mit Bildern zu erzählen. Dies machte mir deutlich mehr Mühe (durch das Fehlen von mehr Filmmaterial). Deshalb: Immer genügend Begleitbilder machen! Bei der Postproduction musste ich vor allem auf das Color Grading und den Ton acht geben. Bei der Auswahl eines passenden Songs habe ich dann zum Schluss noch viel Zeit verbraten.

Fazit

Durch diesen Auftrag habe ich nochmals deutlich gelernt, wie wichtig eine gute Vorbereitung ist. Was ich das nächste mal besser machen möchte:

- Deutlichere Vorstellungen vom Endproduktion

- Vorgespräch mit dem Protagonisten

- Kein Stress beim Interview

- Mehr Standbilder

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