Natürlich Offline

Immer und überall erreichbar, ständig im Internet und jederzeit auf dem neusten Stand. Das Internet ist fast nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken. Wie wäre es mit einem kalten Entzug?

Im digitalen Zeitalter ist es fast normal, dass wir zu jedem Zeitpunkt an jedem Ort auf der Erde mit der virtuellen Welt, dem Internet, verbunden sind. Kurz den Facebook-Status aktualisieren, sich mit den Freunden per Whatsapp verabreden oder die neusten Ferienfotos auf Instagram laden. So sieht inzwischen der Alltag von vielen (vor allem) jungen Leuten aus.

Wie wäre es aber, wenn wir das Handy einfach einmal ausschalten und die Zeit offline geniessen? Die Naturschule Woniya organisiert jeweils im Sommer unter anderem Tipilager für Kinder und Jugendliche im Bündner Domleschg. Dort erlebt man nicht nur die Natur sondern auch eine Woche ohne Internet und elektronische Geräte. Auch das junge Leiterteam ist in diesen Lager (mehr oder weniger) offline.

(le)

Kritik
von Gregor Juon

Idee

Die Idee zu diesem Video entstand im Zusammenhang mit einem Imagevideo-Dreh für die Naturschule Woniya. Dies beinhaltete eine Woche in einem Tipilager mitten in der Natur filmen. Damit ich neben dem Imagevideo noch einen Beitrag für Digezz machen konnte, entschied ich mich, Interviews mit Leuten aus dem Leiterteam zu machen. Dabei habe ich Fragen zur Natur, zur Abhängikeit vom Internet und zur Naturschule Woniya gestellt. Dabei bekam ich interessante Antworten, wie es ist, eine Woche (fast) offline zu sein. Daraus entstand das Video "Natürlich Offline - Eine Woche (fast) ohne Internet".

Vorbereitung

Da dieses Lager mitten in einem Wald war, wo ich nirgens Strom zur Verfügung hatte, musste ich mir gut überlegen, wie ich meine Akkus vor Ort laden konnte. Nach Absprache mit dem Hauptleiter durfte ich einen Stromgenerator mitnehmen. Diesen sollte ich aber so wenig wie möglich benutzen, da die Kinder in diesem Lager der Natur näher kommen sollten. Deshalb habe ich mit dem Generator eine 12 V Gel-Batterie geladen die Akkus dann mithilfe eines Wechselrichters an der Batterie aufgeladen.

Desweiteren musste ich im Vorhinein überlegen, was ich den Leitern für Fragen stellen möchte, damit ich passende Antworten zum Thema bekomme.

Drehwoche

Während einer Woche lebte ich zusammen mit Kindern und dem Leiterteam in Indianertipis. Dabei war die grösste Schwierigkeit, die Akkus zu laden. Da die Gel-Batterie durch die Kälte über Nacht mehr Spannung als erwartet verlor, musste ich den Generator öfter als geplant einschalten. Dieser lief in der Zweiten Hälfte des Lagers jeweils 2 Stunden am Tag. Das war nicht so geplant, gab aber nicht grössere Probleme, da ich den Generator ein wenig ausserhalb des Lagers laufen liess.

Postproduction

Da ich mit der Canon C100 vor Ort war, konnte ich die Aufnahmen ziemlich flach (Cinema Locked) filmen. Dies gab mir in der Postproduction die Herausforderung aber auch die Chance für ein anspruchsvolles Color Grading. Ich hatte noch keine Erfahrungen mit dem Programm "DaVinci Resolve". Mir wurde jedoch gesagt, dass sich dieses sehr gut für das Color Grading eignet. Dank lynda.com fand ich mich rasch zurecht im Programm und wurde positiv von meine Resultat und dem Programm überrascht.

Selbstkritik

Wegen der Kälte musste ich den Generator häufiger verwenden als geplant. Glücklicherweise hat dies nicht zu grösseren Problemen geführt, jedoch muss ich solche Fälle zukünftig besser voraussehen und auch dem Kunden kommunizieren.

Die Aufnahmen habe ich oft ohne Stativ direkt aus der Hand gefilmt. Dies hatte zur Folge, dass ich viele Bilder im Nachhinein stabilisieren musste. Wenn man die Arme abstützen kann, kann man mit der Canon C100 gut aus der Hand filmen, sobald dies aber nicht möglich ist, sollte man ein Stativ verwenden. Sonst geht in der Postproduction einfach einiges an Bildqualität verloren.

Obwohl  ich noch sehr unerfahren im Color Grading bin, sind die Farben des Videos zwar nicht unpassend, jedoch muss ich noch üben, wie man einen einheitlicheren Look über das gesamte Video hinbekommt.

Inhaltlich bin ich persönlich von den Antworten fast entäuscht, da diese nicht so heftig ausgefallen sind, wie ich es erwartet habe. Viele dieser Leiter sind schon im Alltag nicht so starkt digital vernetzt wie ich. Somit war es für sie nicht so schwierig, diese Woche offline zu sein. Aus eigener Erfahrung kann ich aber auch sagen, dass es auch für einen Digital Native nicht so schwierig ist, das Handy einfach einmal auszuschalten. Man machte so viele Dinge in diesem Lager, dass nicht viel Zeit für das Handy blieb. Trotzdem ist es eine Erfahrung wert, über längere Zeit ohne Handy zu leben.

Equipment

  • Canon C100 Set mit Ersatzakkus und 24-105 mm Objektiv
  • Monitor-Set
  • Ersatzakku für Monitor
  • Funksetz AVX (Lavaliermikrofon)
  • Headlight
  • UV-Filter
  • Richtmikrofon NTG-2 mit XLR-Kabel und Windschutz
  • Gaffa-Tape
  • Videostativ Manfrotto Tripod
  • Schulterstativ
  • Schwebestativ Glidecam
  • Badehauben und Regenpelerinen zum Schutz der Kamera
  • Generator
  • Gel-Batterie 12 V
  • Batterieladegerät für Gel-Batterie
  • Sinus-Wechselrichter
  • Messgerät

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