Neue Flügel für Papillon Kosmetik

Das Kosmetikstudio Papillon in Bern erstrahlt in neuem Kleid. «Nach über 30 Jahren erfolgreichem Bestehen war es Zeit für eine Veränderung», so die Besitzerin Daniela Wenger. Das neue Design überzeugt durch Schlichtheit und Eleganz, ganz nach dem neuen Slogan «mit Leichtigkeit schön».

Papillon Kosmetik ist ein Ein-Frau-Betrieb. Daniela Wenger pflegt und verwöhnt ihre Kundinnen und Kunden nun seit 35 Jahren. Deren Bedürfnisse stehen für sie stets im Mittelpunkt. Sie legt zudem besonderen Wert auf eine sorgfältige und exakte Arbeitsweise. «Diese Werte sollen sich auch im Logo widerspiegeln», erklärt Frau Wenger. Das alte Erscheinungsbild war veraltet und nicht mehr zeitgerecht. Das neue Logo und die überarbeiteten Kommunikationsmittel erscheinen in einem schlichten, eleganten Design. Der neue Auftritt gefällt. «Ich erhielt bisher nur positives Feedback, das freut mich natürlich sehr», erzählt Daniela Wenger. Auch die neue Webseite hat schon Wirkung gezeigt. Es seien bereits erste Neukunden durch die neue Internetseite auf Papillon Kosmetik aufmerksam geworden, erklärt die Besitzerin.

kosmetik-papillon.ch

Zusammen mit der Kosmetikerin habe ich den neuen Auftritt entwickelt und schliesslich realisiert. Die Texte stammen von Judith Urfer von konfettipr.ch

(nsc)

Kritik
von Seline Freiburghaus

Idee

Das Kosmetikstudio Papillon in der Aarbergergasse in Bern existiert bereits seit rund 30 Jahren. Seit der Eröffnung wurde das CI (Corporate Identity) / CD (Corporate Design) nicht mehr angepasst und wirkt veraltet. Also habe ich mir zum Ziel gesetzt, ein neues modernes CI/CD zu entwickeln. Dazu gehört das Gestalten eines neuen Logos, das Layouten aller Printprodukte und das Programmieren einer Webseite (bis anhin hat kein entsprechender Werbekanal existiert).

Umsetzung

Als erstes vereinbarte ich ein Treffen mit der Besitzerin des Kosmetikstudios. Ich versuchte ihre Bedürfnisse und Anliegen zu verstehen. Zusammen definierten wir, welche Werte (jung, frisch, dynamisch) sie mit dem neuen CI/CD vermitteln will. Anschliessend begann ich mit der Entwicklung des Logos. Nachdem ich erste Skizzen erstellt hatte, traf ich mich wieder mit Frau Wenger. Sie entschied sich für drei Entwürfe, welche ich weiterverfolgte und ausarbeitete. Schliesslich erarbeitete ich in Illustrator drei Logovorschläge. Nach langen Überlegungen und Umfragen im Bekanntenkreis entschied sich die Besitzerin von Papillon Kosmetik für einen Vorschlag. Im letzten Schritt ging es um den Feinschliff. Details wie Logogrösse, Proportionen und die definitive Schriftwahl standen während dieses Prozesses im Vordergrund.
Nach der Fertigstellung des Logos begann ich mit der Umsetzung der Printmedien. Dazu gehörte das Layouten von:

  • Einladung zum OpenDoor (Neueröffnung des Studios)
  • Briefpapier
  • Kuvert
  • Marken
  • Postkarten
  • Korrespondenzkarten
  • Gutscheine
  • Schaukasten
  • Terminkarten
  • Visitenkarten

Ich begann mit dem Gestalten der Einladung in InDesign, da der Event schon bald bevorstand und die Gäste genug früh informiert werden mussten. Anschliessend erstellte ich alle anderen Printprodukte. Das Ziel bei allen Medien war, ein einheitliches Erscheinungsbild zu schaffen. Das wichtigste Element dabei war der Einsatz des Schmetterlings, unterstützt wird der einheitliche visuelle Auftritt aber auch durch die Logofarbe und die Schrift.
Der Druckauftrag wurde an eine Druckerei in Bern vergeben.

Als nächstes befasste ich mich mit der Aussenbeschriftung des Studios. Der Raum liegt im obersten Stock eines Gebäudes mitten in der Stadt Bern. Ich gestaltete die Leuchtkasten-Beschriftung und die Etagen-Kennzeichnung neu.

Nun galt es, einen Entwurf für die neue Website zu erstellen (Skizzen). Hier stand die Funktionalität im Fokus und noch nicht das Design. Nach Absprache mit Daniela Wenger und ihrer Zustimmung zum Mockup, begann ich mit der Ausarbeitung der Gestaltung. Sobald das definitive Layout stand, begann ich mit der Programmierung der Webseite (HTML 5, CSS, Bootstrap, JavaScript). Ich programmierte die Webseite ohne CMS, was für die Kundin bedeutet, dass sie die Inhalte nicht selber wird bearbeiten können. Diese Entscheidung habe ich im Vorfeld mit ihr abgesprochen.
Während der Entwicklung berücksichtigte ich stets Mobile und Web. Eine responsive Gestaltung ist in der heutigen Zeit unumgänglich.

Ein weiteres Teilprojekt meiner Arbeit war das Fotografieren am OpenDay und das Aufnehmen der Fotos für die Webseite.
Im Laufe des Projekts (CI/CD Refreshs) entschied sich die Besitzerin von Papillon Kosmetik, die Studioeinrichtung ebenfalls zu erneuern. Sie schaffte einen neuen Boden, neue Lampen und Einrichtungsmöbel an. Anlässlich des OpenDays lancierte sie dann offiziell das neue CI/CD und sie hat den Kundinnen und Kunden die neue Einrichtung präsentiert. Ursprünglich war angedacht, dass ich an diesem Tag vor Ort bin und Event-Fotos schiesse. Wegen eines Unfalles war ich in dieser Zeit jedoch an Krücken unterwegs, das Fotografieren war so für mich leider nicht möglich. Als Ersatz engagierte ich Juliette Niedermaier, sie übernahm für mich das Fotografieren an diesem Event. Trotzdem war ich vor Ort.

Die Fotos für die Webseite habe ich selber geschossen, mit Ausnahme zweier Bilder (Portrait von Daniela Wenger und Foto zum Menüpunkt «Angebot»). Ich entschied mich, mit der Canon 60D und dem Zoomobjektiv 18-135mm zu fotografieren. Mit kleiner Blendenzahl (grosse Öffnung), der richtigen Distanz zum Objekt und passender Brennweite konnte ich eine schöne Tiefenunschärfe erzeugen.
Im Vorfeld habe ich den Bildstil passend zum ganzen Auftritt von Papillon Kosmetik festgelegt (Moodboard). Nach dem Fotografieren folgten die Selektierung und Bearbeitung der Fotos in Photoshop.

Die Texte auf den Printmedien und der Webseite stammen von der Texterin Judith Urfer (konfettipr.ch).

Schliesslich erstellte ich auf Wunsch von Daniela Wenger einen Instagram Account und schulte sie in der Verwendung dieser Applikation.

Herausforderungen

Bei der Gestaltung des Logos hatte ich zu Beginn Mühe mit der Textmenge. «Papillon» und «Kosmetik-Studio» wollte Daniela Wenger in ihrem Logo haben. Dies liess das Logo weniger elegant und überfüllt erscheinen. Zudem wirkte der Schriftzug (Kosmetik-Studio) zum Haupttext (Papillon) sehr klein. Schliesslich war sie aber einverstanden, meinem Vorschlag, den Text zu kürzen, zu folgen. Das Problem tauchte wenig später jedoch wieder auf, als sich die Besitzerin von Papillon Kosmetik einen Slogan wünschte und diesen gerne in das Logo integriert gehabt hätte. Aus ästhetischen Gründen habe ich ihr davon abgeraten. Wir haben dann eine andere, bessere Lösung gefunden, wie der Claim eingesetzt werden kann.
Bei der Entwicklung des Logos galt es zu beachten, dass die Bildmarke, die Farbe sowie die Schriftwahl zu den Unternehmenswerten passen. Durch die Befragung von potentiellen Kunden zu Gestaltungsideen gelangten wir schliesslich zu einem konstruktiven Ergebnis.

Bei der Entwicklung der Printmedien bestand die Herausforderung darin, dass Layout sowohl für ein Quer- wie auch für ein Hochformat nutzbar zu machen und an unterschiedliche Grössen anzupassen.

Für die Aufbereitung der Printmedien habe ich die definitiven Farbwerte in den unterschiedlichen Modi festgelegt. Mit Hilfe eines Pantone-Farbfächers habe ich den Pantone-Wert definiert. Beim Gut zum Druck mussten wir dann leider feststellen, dass der CMYK- und Pantone-Wert gedruckt nicht identisch aussah. Die Druckerei hat uns darum vorgeschlagen, zwei Pantone-Farben zu mischen/kombinieren, so konnte das gewünschte Resultat schliesslich doch erreicht werden.

Bei der Konzeption der Webseite war die Herausforderung, ein Layout zu erstellen, das für kurze und informative Texte geeignet ist und zudem ansprechend und benutzerfreundlich daherkommt. Eine weitere Anforderung war das Ansprechen junger Leute. All diese Wünsche und Bedingungen brachten mich auf die Idee der OnePage in Kombination mit einem Boxen-Layout. Daniela Wenger war glücklicherweise sofort davon begeistert, so musste ich keine weitere Zeit in die Entwicklung neuer Ideen investieren.

Für die Schulung von Instagram musste ich etwas mehr Zeit aufwenden. Daniela Wenger war bis anhin nicht aktiv auf sozialen Medien. Also begann ich beim Vermitteln von Grundwissen. Durch ihre Offenheit für Neues gelangten wir ans gewünschte Ziel und erstellten einen Account, den sie nun selber mit Bildern abfüllen kann.

Fazit

Ich habe geschätzt, als Gestalterin alleine an diesem Projekt arbeiten zu können. So war ich jederzeit flexibel und musste keine Zeit in die Koordination und Absprache mit Gruppenmitgliedern investieren. Zudem vereinfachte sich die Vereinbarung von Terminen, da immer nur zwei Parteien anwesend sein mussten.
Wenn ich Unterstützung oder einen Rat brauchte, habe ich Personen gefragt, die bisher nichts mit dem Projekt zu tun hatten. Darin sehe ich einen Vorteil, denn Inputs von aussen sind immer hilfreich, die Sicht auf die Dinge erfolgt stets von einer anderen Perspektive. Daraus ergeben sich oft fruchtbare Gedankenanstösse.
Während des Projekts habe ich gelernt, dass es sich lohnt, den Auftraggeber persönlich zu sprechen. Anliegen sind so einfacher zu verstehen als bei einem Telefongespräch oder per Mail.

Mit dem Endergebnis bin ich sehr zufrieden. Das neue CI/CD wurde im Juli 2018 das erste Mal öffentlich präsentiert und ist seither in Verwendung. Ich habe viele positive Rückmeldungen erhalten, was mich natürlich sehr freut.

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