Newcomerin in der Musikmetropole

Um als «Newcomer» dem Musikmarkt standzuhalten, muss man heutzutage einiges mitbringen. Individualität, Kreativität und Emotionen sind in der Musikszene gefragt. Sophie Louise wagt den Schritt: Als Solo-Künstlerin will sie in Berlin im Musikbusiness Fuss fassen. Dafür braucht sie entsprechendes Repräsentationsmaterial.

Als junge Musikerin in einer Musikmetropole wie Berlin aufzufallen, ist schwer. Wer aber Talent mitbringt und Wille zeigt, kann es durchaus schaffen. In Berlin hat die junge Songwriterin ihre EP promotet, welche im Januar 2017 erscheint. Für die kommende EP benötigte sie aber ein frisches Design. Aus der Anfrage für die neue CD, inklusive neuem CD Cover, kamen der Auftrag für ein Musikvideo zum Song «Layla-lay» sowie diverse Updates der Webseite dazu. Dieses Repräsentationsmaterial soll Sophie Louise helfen, Kontakte in der Musikszene zu knüpfen und auf sich aufmerksam zu machen.

Beim Cover waren die Vorstellungen der Musikerin schnell klar, wodurch von Anfang an in eine Stilrichtung gestaltet werden konnte. Für das Musikvideo musste jedoch mehr Zeit investiert werden – wodurch wir uns in diesem Beitrag insbesondere darauf konzentrieren. Das Konzept dahinter: ein simples Musikvideo, bei dem die Stimme und Akustik voll zur Geltung kommen.

Sophie und Musiker

CD – Cover

(mm)

Kritik
von Bianca Meyer und Sina Lou Ravasio

In der Kritik fokussieren wir uns insbesondere auf den Videodreh, da die Website-Updates nicht zwingend ersichtlich sind. Zudem wurde das CD Cover in kurzer Zeit entwickelt und da es keine Interaktivität aufweist, wollen wir vor allem das Video und die gesamte Planung und Durchführung analysieren.

Motivation
Sophie Louise wurde durch den Cheerleader Video (www.digezz.ch/broncos-cheerleader) auf uns aufmerksam, und fragte uns aufgrund dessen, ob wir ihr zur Erstellung medialer Repräsentationsmaterialien verhelfen. Wir packten diese Chance und konnten für die junge Sängerin neben einem Musikvideo, ein CD Cover produzieren, sowie Unterstützung bei der Webseite bieten.

Die Sängerin
Sophie Louise ist eine 22-Jährige Solo Künstlerin aus Zürich. Bereits als Kind besuchte sie jahrelang wöchentlich den klassischen Gesangsunterricht. Die Leidenschaft zur Musik begleitete sie durch ihre gesamte Teenager-Zeit, bis sie Anfang Zwanzig die Musikrichtung von Klassisch zu Pop änderte.
Als Maturarbeit produzierte sie eine Musik CD, wobei sie von der klassischen Stilrichtung zum Singer und Songwriter in die Popmusik umgestiegen ist. Als sie das Medizinstudium begann, war die Musik ihr stetiger Hobby-Begleiter. Nach der Bachelorstufe nimmt sich Sophie nun ein Jahr Auszeit, um sich voll und ganz auf die Musikbranche konzentrieren und Fuss fassen zu können.

Vorgehen
Alles begann mit der Anfrage für ein CD Design. Während Sina Lou an der Bearbeitung des CD Covers arbeitete, kam die weitere Anfrage für ein Musikvideo. Nach und nach wurde die Planung für das Musikvideos gemacht. Nebenbei benötigte die Sängerin noch Unterstützung bei der Bearbeitung ihrer Webseite.

CD Cover
Sophie Louise hatte eine genaue Vorstellung für ihr CD Cover. Sie wollte ein schwarzweisses Design mit schlichter Aufschrift. Ihre genauen Angaben vereinfachten das designen erheblich. Zudem konnte die Schriftart des letzten CD Covers übernommen werden. Dieses aufgefrischte Corporate Design wurde dann im Video übernommen, wodurch die Schriftart beim In- und Outro dieselbe ist.

Webseite
Sophie Louise hatte bereits eine vorhandene Webseite, welche mit PHP codiert war (www.sophielouise.ch). Die Updates beinhalteten unter anderem die Erneuerung des Titelbildes, die Aktualisierung der Konzertdaten sowie einen Text über die Sängerin, welcher auf der Webseite publiziert wurde. Neben dem wurden weitere kleine Anpassungen von Sina Lou gemacht.

Video
Im Gegensatz zum CD Cover gestaltete sich die Erstellung des Videos eher schwierig. Die gesamte Erstellung des Musikvideos kostete somit am meisten Zeit und Elan, wodurch wir im folgenden Abschnitt detailliert auf den Filmprozess eingehen.

Videodreh
Als die Location und die Musiker festgelegt waren, recherchierten wir mögliche Videostile, welche die Musikerin zuvor favorisiert hatte und erstellten ein grobes Konzept. Es soll ein Video mit warmen Farben und wenig Nebenaktionen entstehen, welches eine Leichtigkeit versprüht. Sophie Louise wollte einen möglichst alltagsnahen Bandauftritt (ähnlich wie Blogothèque www.digezz.ch/an-r-r-session) zeigen und den Ton live vor Ort aufnehmen.
Die Zusammenarbeit auf dem Set war effizient, sowie der Auf- und Abbau des Materials ging schnell von statten. Es waren insgesamt drei Musiker (1 Gitarrist, 1 Gesang und Gitarre, 1 Trompete) und zwei Kamerafrauen vor Ort.

Drehort
Sophie Louise sah die Flumserei Halle bereits in einem anderen Video und wollte unbedingt in dieser Location drehen. Die Halle war auch unserer Meinung nach stimmungsvoll sehr passend. Die Säulen und die warmen Hintergrundfarben verhalfen, die gewünschte Atmosphäre zu repräsentieren.

Herausforderungen des Musikvideos
Vorgehen
Bei der Planung gab es mehrmals einige Umstrukturierungen. Zuerst stand ein Konzept für ein Musikvideo mit verschiedenen Szenen und Positionen der Sängerin – wofür wir bereits eine Shotliste gehabt haben. Nach Rücksprache mit der Musikerin sollten wir jedoch ein One-Take Video erstellen. Mit den Annahmen, das Lied in einem Mal aufzunehmen, haben wir auf dem Set dementsprechend gefilmt.

Dreh
Auch beim Dreh gab es einige unvorhergesehene Hürden zu bewältigen. Zum einen betrifft es die Beleuchtung. Da der Ständer bei einem Scheinwerfer nicht mehr funktionstüchtig war, mussten wir die eine Lampe am Boden positionieren. Zudem hatten wir bei den Canon-Kameras kein ‘Follow Focus’ und wir mussten die Schärfe manuell einstellen, wodurch wie keine durchgehend scharfen Bilder generieren konnten.

Neben dem Licht und der Kameraführung darf man den Ton natürlich nicht unterschätzen. Die Audioaufnahmen machten wir live parallel zur Videoaufnahme, mit einem Zoom H5 und vier Mikrofonen. Einmal vergassen wir bei der Aufnahme der Instrumente, den Ton der Trompete aufzunehmen. Dadurch hatten wir anschliessend kein Referenzton, was uns in der Postproduction ziemlich forderte. Zudem benutzte die Band bei den Videoaufnahmen kein Metronom, wodurch das Tempo immer schneller wurde, was die anschliessende Weiterverarbeitung des Filmmaterials deutlich erschwerte.
Durch den Zeitdruck der Musiker, mussten die Aufnahmen nach einigen Shots stehen. Pro Kameraeinstellung hatten wir nur ca. 1-2 Aufnahmen gemacht, wodurch die Auswahl beim Filmschneiden begrenzt war.


Postproduction

Bei der vorherigen Videogenerierung haben wir die Aufnahmen auf einen Onetake ausgerichtet und zur Sicherheit noch einige fixe Totalen und Grossaufnahmen der Musiker gemacht. Vor der Postproduktion entschied sich die Sängerin für eine Audioaufnahme, die sie im Video haben wollte. Diese Tonaufnahme entstand jedoch bei einer fixen Videoaufnahme, wodurch sich folgendes Problem ergab. Das ganze Video durchgehend in einer Totalen zu zeigen wäre sehr langweilig gewesen, jedoch einfach ein anderes Video zu der Audioaufnahme zu nehmen ging auch nicht, da es dann nicht Lipsync gewesen wäre. Wir entschieden uns also, doch einen Video mit Schnitt zu machen. So konnten wir die Videosequezen auf die Audioaufnahme abstimmen.
Dies hatte viel Aufwand zur Folge. Zuerst musste Videomaterial gefunden werden, welche zu der Audioaufnahme passten. Dann mussten sie so über die Tonspur gelegt werden, dass die Lippenbewegung so aussah als würde sie es live singen. An diesem Teil arbeiteten wir 2 Monate lang sehr intensiv. Regelmässige Absprachen mit Sophie führten dann schlussendlich zu einer videomässigen Endversion.
Anschliessend wurde der Ton extern professionell abgemischt. Dies verzögerte das Projekt zusätzlich, da aufgrund Unzufriedenheit der Sängerin, zwei verschiedene Audiotechniker den Ton bearbeitet haben. Die 3. Version war dann wunschgemäss und wir konnten den neuen Ton unter das Video legen. Titel und Colorgrading wurden noch gemacht und das Video war fertig.

Material
- Canon 5D
- Canon 60D
- 2x Fotostative
- Licht Headlight
- 1x Baustrahler
- 1 LED Lampe
- Mikrofon Rode und Mikrofonschuh
- Zoom H5
- 2x Reflektor (nicht gebraucht)
- Musikboxen
- Objektive, Canon 50mm f/1.8, 24-105mm f/4L
- Schiebewagen (Anstelle von einer Dolly)

Resultat und Fazit:
Video
Mit dem Endresultat des Videos sind wir zufrieden. Obwohl es nicht dem ursprünglichen Videostil entspricht, gefällt uns die jetzige Version. Unserer Meinung nach strahlt es durch die verschiedenen Film-Schnitte mehr Professionalität aus, hingegen, wenn wir es an einem Stück belassen hätten. Uns gefällt besonders die natürliche Erscheinungsweise der Band und die Leichtigkeit, die das Video vermittelt.

Bei einem nächsten Mal wollen wir jedoch noch vor den Videoaufnahmen absprechen, wie das Video am Schluss konkret geschnitten oder das Audio hinzugefügt werden soll. Dies erspart viel Zeit in der Postproduction. Zudem ist ein Metronom künftig ein «Muss»! Der Taktgeber ist das A und O für eine anschliessend rhythmisch übereinstimmende Ton Synchronisierung.

CD Cover
Aufgrund rascher stilistischer Übereinstimmung zwischen der Sängerin und uns, konnte Sina das Design in kurzer Zeit erstellen. Das Resultat kam wünschenswert heraus.

Urheberrecht:
Medienmaterial, welches nicht von uns stammt: Die Bilder der CD Covers bekamen wir von Michael Pfister, welcher somit das Urheberrecht der Bilder besitzt. Das Mastering der Musik hat Oliver Pont übernommen.

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