no call is that important

Alkohol als häufigste Unfallursache? Das mag mal so gewesen sein. Denn heute passieren die meisten Unfälle aufgrund von Ablenkung und Unachtsamkeit. Zuvorderst mit dabei: das Smartphone.

Rund 40 Prozent der Autofahrer telefonieren während der Fahrt. 30 Prozent schreiben sogar Textnachrichten oder lesen E-Mails. Dabei haben laut Kantonspolizei Zürich Unfälle aufgrund von Smartphones im Jahr 2016 um satte 33 Prozent zugenommen.

Der erste «Ford Video Award» nimmt sich genau dieser Thematik an. Es geht darum, junge Menschen für die Gefahr von Smartphones im Strassenverkehr zu sensibilisieren. Denn kein Anruf ist so wichtig, wie dein Leben.

(fms)

Kritik
von Nick Schneeberger

Meine persönliche Motivation
Noch während den Semesterferien erreichte mich via HTW – Mail die Einladung zum Ford Video Award. Obwohl ich zwar «für Ferien und so» mal Autofahren gelernt hatte, habe ich eigentlich keine Faszination für Autos. Als ambitionierter Stadtvelofahrer, finde ich das Thema Sicherheit auf der Strasse dennoch von zentraler Bedeutung. Ausserdem nervte ich mich im vorangehenden Semester zunehmend über «schwierig zu koordinierende» Gruppenarbeiten und darüber, dass man bei einem Filmprojekt (logischerweise) selten alle Aufgaben selbst übernehmen kann, bzw. oft die Aufgaben übernimmt, die man sowieso immer macht. So packte ich die Gelegenheit beim Schopf, einmal ein Video von A bis Z selbst produzieren zu können und dann erst noch von einer Fachjury beurteilt zu werden.

Ein Video - zwei Geschichten
Für die Story suchte ich eine Situation, wo man das Handy natürlicherweise auch nicht brauchen würde. So sollte durch gezielte Parallelen ein Vergleich mit dem Autofahren entstehen. Die Suche erwies sich allerdings als schwieriger als angenommen, da es heutzutage kaum noch eine Aktivität gibt, wo niemand sein Smartphone benutzt. Sei es auf der Arbeit oder beim Skifahren. So landete ich auf Umwegen schlussendlich beim Volkssport Sex. Zugegeben: Für viele wohl relativ weit hergeholt. Für Autofreaks allerdings gut vergleichbar.

Ford Focus RS
Ford bot mir die Gelegenheit, gratis ein Auto von ihnen auszuleihen. Denn im Video durfte logischerweise nur ein Ford gefahren werden. Als ich nach wenigen E-Mails ganz unbürokratisch den Schlüssel zum Wagen in die Hand gedrückt bekam, offenbarte sich mir der feuchte Traum eines jeden Autofreaks. Ein «quietschblauer» Ford Focus RS, also die Racing Version des Ford Focus. Eine Lärmtrommel sondergleichen. «Hoffentlich kennt mich bloss keiner», dachte ich nur, als ich die Protzkarre in der Garage meiner Eltern parkte.

Drehtag
Ich verwendete eine Canon 70D, ein Rode Videomic Pro und ein DJI Ronin Gimbal für die Produktion. Der Dreh stellte sich aufgrund der sehr bescheidenen Platzverhältnisse im Sportwagen und dem steten Tanz, um beim Filmen nicht überfahren zu werden, als grosse Herausforderung heraus. Einige Shots mussten abgeändert und oft wiederholt werden. Auch zum Leidwesen der Anwohnerinnen und Anwohner.

Post Production
Beim Schnitt war spannend, die Übergänge der zwei Geschichten passend und auf das Frame genau zu schneiden. Nicht zufrieden bin ich ausschliesslich mit dem Übergang, wo man unters Auto sieht und anschliessend unters Bett. Dort hätte ich näher am Wagen filmen müssen, damit der Übergang flüssig erscheint. Sehr zufrieden bin ich allerdings mit den restlichen Schnitten des Videos und dem Sounddesign. Die Message kommt meiner Meinung nach gut rüber.

Fazit
Zum Verhängnis wurde mir, dass ich mich nicht so gut mit Autos auskenne. So war mir nicht bewusst, dass moderne Autos – im Gegensatz zu unserer Familienkutsche – über Assistenzsysteme verfügen, welche über eine Freisprechanlage das Telefonieren während der Fahrt ermöglichen. Bei Ford sagte man mir sogar, dass das Telefonieren während der Fahrt heutzutage Gang und Gäbe sei und das Problem eher beim Versand von Textnachrichten und «Snaps» liege. Dennoch finde ich, dass das Beispiel des Telefonierens nach wie vor am fassbarsten ist und die innere Logik meines Videos gut aufgeht. Beim Ford Video Award würde ich sofort wieder mitmachen. Allerdings wohl in einem grösseren Team, da man so wesentlich aufwändiger produzieren kann. Auch wenn’s organisatorisch manchmal «mühsam» ist. Mein Ziel, selbst einmal ein Video von A bis Z zu produzieren habe ich erreicht. Von der umfassenden Arbeit konnte ich persönlich stark profitieren.

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar