Ode an den Entwurf

Worte sind mächtig. Sprache ist Identifikation und Kommunikation ist lebensnotwendig. Doch manchmal bleiben die Botschaften stecken. Dies ist eine Hommage an all die verlorenen Nachrichten, die ihren Zweck nie erfüllen konnten.

Bestimmt kennst du es. Wenn dir die Worte im Hals stecken bleiben und du sie nicht herausbekommst. Wenn du dich mit jemandem oberflächlich unterhältst und so vieles ungesagt in der Luft schwebt. Vielleicht hast du sogar schon Botschaften ausformuliert. Sie in dein Handy getippt oder per Hand auf Papier verewigt, nur um dann im nächsten Moment zu zögern. Den Daumen über Senden, den Brief schon beinahe bei der Post. Und in diesem kurzen Moment hast du es dir anders überlegt. Hast dich nicht getraut, die Nachricht gelöscht und den Brief zerknüllt. Vielleicht denkst du manchmal daran, wie dein Leben heute aussehen würde, wenn es diese Rückzieher nie gegeben hätte. Wenn aus dem inneren Monolog ein realer Dialog geworden wäre. Wenn du deinem Gesprächspartner gesagt hättest, was du denkst. Wenn du mit offenen Karten gespielt hättest. Die ganze Wahrheit.

In diesem Video widme ich mich diesen ungeborenen Kindern der Kommunikation. Der Text wird begleitet mit kleinen Zeichentrick-Animationen und Musik. Darum lasst uns Zeit nehmen, um den vielen Entwürfen zu gedenken, die blieben, was sie sind und nie die Möglichkeit erhielten, gesendet, empfangen und verstanden zu werden.

(sba)

Kritik
von Sharon Rieser

Idee

Den Text habe ich anfangs Semester geschrieben, zunächst ohne Intention ihn für Digezz weiter zu bearbeiten. Im letzten Semester hatte ich bereits ein Slam Poetry Projekt publiziert. Als Verbesserungsvorschlag erhielt ich den Tipp, das nächste Mal  Audio einzubinden. Auch wollte ich nicht noch einmal eine Website gestalten, sondern mal zur Abwechslung, und als Lehre für mich, ein Video.
Da mir jedoch ein reines Textvideo mit Audio zu wenig war, suchte ich nach einer weiteren Komponente, die meine Gedanken zusätzlich illustrieren konnte.
Dank des Sketch&Draw 4 Kurses über Zeichentrick-Animation, kam ich anschliessend auf die Idee, kurze skizzierte Animationssequenzen mit den jeweilig passenden Absätzen einzublenden.
Schlussendlich entschied ich mich, das fertige Video mit einem leichten Hintergrundsound zu verfeinern, da es mir ohne diesen zu leer und unfertig vorkam.

GIFs

Die Animationen habe ich mit dem Programm SketchBook erstellt. Mit dem IPad als Zeichnungstablet, zeichnete ich die 23 GIFs mit je ca 100 Frames. Dies nahm eine gewisse Zeit in Anspruch, aber da ich dieser Arbeit sehr gerne nachging, vergingen die Stunden wie im Flug.

Video

Die Textanimation sowie das Einsetzen der GIFs erledigte ich in After Effects. Es tat gut, wieder einmal mit dem Programm zu arbeiten. Da ich dies sehr selten tue, brauchte ich als Anfängerin auch etwas Zeit mich zurecht zu finden.
Das spätere Zusammensetzten mit dem Gesprochenen & der Hintergrundmusik erledigte ich in Premiere.

Audio

Für die Aufnahme des gesprochenen Textes benutze ich das Radiostudio in der Education Zone. Bisher hatte ich meine Aufnahmen immer in den Aufnahme-Boxen gemacht, da dort jedoch die Klimaanlage oft störende Geräusche verursacht, wollte ich es mit dem Radiostudio versuchen. Leider erweist es sich auch dort, als Störgeräusch anfällig. Das ständige Tür-Geknalle hinterliess seine Spuren auf meinen Aufnahmen, sodass ich oft nochmals anfangen musste. Die fertigen Audiofiles bearbeitete ich dann leicht mit Audition.
Den Hintergrund-Sound kreierte ich in Cubase Elements 10. Hierfür verwendete ich Strings & Drum Loops, denen ich noch eine einfache Basslinie mit insgesamt 6 Akkorden hinzufügte. Lange musste ich mit den verschiedensten Instrumenten und Styles herum experimentieren, bis ich die passenden fand.

Fazit

Ich bin sehr zufrieden mit dem Endprodukt. Zu Beginn war ich mir sehr unsicher, ob das Ganze funktionieren würde, doch mit fortschreitendem Arbeiten, erkannte ich immer mehr das Potenzial des Videos. Besonders stolz bin ich auf die musikalische Untermalung und die gezeichneten Animationen.
Hätte ich allerdings mehr Zeit gehabt, hätte ich die Buchstabeneinblendung besser auf die Stimme angepasst. Auch könnte man darüber streiten, ob die Animationen mehr Inbetweens zwischen den einzelnen Frames vertragen hätten. Ich empfinde, den leicht ruppigen Stil jedoch ansprechend und passend für den Sketch Look.

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