OHRiginell

Der Wecker klingelt, laut wie eine Sirene dröhnt es durch den Raum. Nach ergiebigem Ausstrecken stellt man sich unter die Dusche. Das Wasser plätschert am Körper entlang in die Wanne. Eine Morgenroutine, wie wir sie alle kennen. Was aber, wenn das Wasser nicht wie Wasser klingt? Und dich der Wecker nicht mit dem gewohnten Gedröhn, sondern lautem Geschrei aufweckt? Eine ohriginelle Welt.

Das Gehör ist des Menschens wichtigstes Sinnesorgan. Das Ohr schläft nie. Ständig hören wir verschiedene Töne: ob das Atmen des Gegenübers, das Tippen in die Tastatur oder das sommerliche Abendgewitter. Jedes Geschehen hat sein passendes Geräusch. Das «Miau» gehört zur Katze, das «Hatschü» zum Niesen. Was aber, wenn diese Geräusche vertauscht werden? Ein Phänomen, welches wir euch in unserem Film «OHRiginell» näherbringen wollen.

(fms)

Kritik
von Jennifer Meichtry und Julia Huber

Idee

Die Idee zu diesem Projekt kam uns während der Planung eines anderen Films. Als wir über dessen Vertonung gesprochen haben, dachten wir an einen Film, indem die Töne überhaupt nicht zum Gezeigten passen. Quasi eine verkehrte Welt – bildlich dargestellt. Weil die Ideen aus uns raus sprudelten, haben wir die Planung des anderen Projekts für eine kurze Zeit beiseitegelegt. Wir dachten uns alltäglichsten Situationen mit den für uns bekanntesten Tönen aus, die wir durch komplett andere Geräusche ersetzen wollten. So klingt der Staubsauger nicht wie wir ihn kennen, extrem Laut, er hustet stattdessen schlicht und einfach vor sich hin.

Vorbereitung und Planung

Es bedarf viel Vorbereitung bei solch einem Film, denn die Szenen müssen so dargestellt werden, dass man das übliche Geräusch direkt im inneren Ohr hört, ohne es in Wirklichkeit zu hören. So generieren wir einen Überraschungseffekt, wenn das ausgewählte Geräusch erklingt. Was uns wiederum zum wohl schwersten Teil der Planung bringt. Denn es war wichtig, dass die «neuen» Geräusche den Originaltönen nicht zu ähnlich sind, um den gewünschten Effekt zu erhalten. Beispielsweise durfte der Wecker nicht wie eine Alarmglocke klingeln, weil es schlicht zu ähnlich ist. Weiter entschieden wir uns, nicht alle Geräusche abzuändern, denn es würde den Betrachter überfordern und unseren gewünschten Effekt zerstören.

Filmen

Unser Drehort war das Zuhause von Jennifer. Da sie eine grosse Wohnung hat konnten wir in verschiedenen Räumen drehen. Dies auch, um dem Film eine gewisse vielfalt zu geben, da nicht immer die gleiche Kulisse zu sehen ist. Die jeweiligen Aussenszenen filmten wir beim Egelsee. Diesen Ort haben wir bewusst gewählt, um schöne Farben in unseren Film zu bringen.

Schauspieler

Alle Schauspieler sind Freunde von uns, die sich dankbarerweise dafür bereit erklären, uns bei diesem Projekt zu unterstützen. Ein grosses Danke an euch an dieser Stelle!

Postproduction

Sicherheitshalber haben wir sehr viel Material aufgenommen, was wir in der Postproduktion sichten und aussortieren mussten. Dies dauerte einige Zeit. Als wir mit dem Rohschnitt fertig waren, dauerte unser Film rund 8 Minuten, was viel zu lange war. Demnach mussten wir ziemlich viele Stellen kürzen oder sogar ganz aussortieren. Weiter mussten wir passende Geräusche finden, was wohl die schwerste und längste Arbeit war. Es brauchte mehrere Tage, bis wir die für uns passenden Sounds online gefunden haben und perfekt bearbeitet einfügen konnten. Schwierig war auch, die gewählten Geräusche online in guter Qualität zu finden. Mehr oder weniger haben wir hierbei auf die YouTube Library und auf YouTube selber zurückgegriffen.


Material

  • Faltreflektor 5in1 110cm, rund
  • LED Headlight F&V K480
  • Rode Richtmikrofon NTG
  • Sony PXW-FS5 Set
  • XLR-Kabel Kurz
  • Stereo-Kopfhörer MDR-7506 Sony
  • Videostativ Manfrotto

Software

  • Adobe Illustrator CC (2018)
  • Adobe Premiere Pro (2018)
  • Adobe Audition CC (2018)
  • Adobe After Effects CC (2018)

Fazit

Die Idee des Films hat uns von Anfang an gefesselt. Demnach hatten wir auch sehr viel Freude daran zu arbeiten. Das Filmmaterial hatten wir bald einmal im Kasten. Die Geräusche hingegen bereiteten und mehr Schwierigkeiten. Einerseits ein anderes, gut passendes Geräusch zu definieren, andererseits die Gewählten in einer guten Qualität zu finden. Dieser Schritt kostete uns sehr viel Arbeit und Nerven. Nun sind wir aber froh, so viel Aufwand in dieses Projekt gesteckt zu haben und freuen uns, diesen Film mit allen zu teilen.

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