On my Way

Alessia alias Mercee ist Vollblutmusikerin. Seit sie fünf Jahre alt ist, weiss sie, dass sie im grossen Musikbusiness mitmischen will. Vor vier Jahren wurde ihr Traum war. Endlich konnte sie ihre Musik professionell produzieren.

Im März 2019 hat Mercee ihre Debüt EP «Hypnotized» auf den Markt gebracht. Die neuen Songs hat sie alle selbst geschrieben und mit Hilfe eines kleinen Teams produziert. Die Quelle für Mercee’s Inspiration sind ihre eigenen Gefühle, von denen sie sich beim Produzieren leiten lässt. Für das Schreiben ihrer fünf Songs auf der aktuellen EP benötigte sie lediglich ein halbes Jahr. Ihre Musik soll nicht nur gut klingen, sondern vor allem Emotionen wecken und zum Nachdenken anregen.

Wer Mercee’s Lieder wie zum Beispiel «Hypnotized» oder «Who hold you tight» hört, wird eventuell Parallelen zu Amy Winehouse sehen. Dies ist kein Zufall, denn die englische Soullegende trägt einen bedeutenden Teil zu Mercee’s Inspiration bei. Mercee’s rauchige Stimme kombiniert mit den R’n’B-Beats und ihrem gefühlvollen Gesang erinnern an die einzigartige Musik von Amy Winehouse.

Mercee selbst definiert ihre Musikrichtung als eine Mischung aus Jazz, Soul, R’n’B und nennt diese Neo-Soul. Das neue Musikgenre entstand in den 90er Jahren und wurde erst 10 Jahre später populär. Neo-Soul verbindet zeitgenössischen RnB, Soul aus den 70er Jahren mit Elementen aus dem Hip-Hop.

Obwohl ihre EP erst seit kurzem auf dem Markt ist, denkt die Schweizer Newcomerin schon an ihre nächsten Schritte. Neben den folgenden Konzerten möchte sie bereits an ihrem neuen Album arbeiten. Wir sind gespannt, mit was für neuer Musik uns Mercee überrascht.

Für ihren Song «On my Way» durften wir das Musikvideo produzieren.

 

(bae)

Kritik
von Till Eberli, Manuel Matti und Kathrin Häseli

Idee & Konzeption
Der Auftrag für Mercee ein Musikvideo zu drehen erhielten wir von einem MMP Studenten, welcher mit der Musikerin befreundet ist und auf einem Track als Produzent tätig war. Die Idee und das Storyboard hat uns Mercee bereits vorgegeben und sie hatte eine klare Vorstellung davon, wie das Video später aussehen soll. Bei der Konzeption konnten wir entsprechend nicht allzu viel Mitentscheiden und kümmerten uns so in erster Linie hauptsächlich um das Bereitstellen des Materials und unsere Vorstellungen, wie die einzelnen Szenen aussehen und miteinander kombiniert werden könnten.

Dreh
Während dem Dreh stellte sich heraus, dass die Planung alles andere als optimal verlaufen ist. Lange Wartezeiten und Unwissenheit waren an den beiden Tagen normal. Das Storyboard wurde seitens Mercee bis zum Dreh nicht mehr überarbeitet und wies entsprechend ein Wirrwarrs von verschiedenen Locations, Ideen, Konstrukten und nicht zu Ende gedachten Überlegungen auf. Nichtsdestotrotz haben wir es geschafft das Musikvideo aufzunehmen. Die vielen verschiedenen Orte haben wir schliesslich nicht alle besucht, da wir mit der Zeit genügend Aufnahmen hatten und ein Location-Wechsel für das Storytelling gar keine Notwendigkeit hatte. Die meisten Szenen drehten wir im 25hours Hotel in Zürich und im Nachtclub Spacemonki. Dies hat uns einiges an Material-Schleppen erspart und war für uns von Vorteil, da wir zu Dritt gar nicht die Ressourcen hatten das ganze Material zu transportieren. Alles in allem war der Dreh teils ein Durcheinander, da die Rollenverteilung auf Missverständnissen basierte und die Managerin von Mercee uns während der Produktion oft in die Arbeit geredet hatte.

Postproduction
Zurück in Bern haben wir uns gleich an den Schnitt gewagt. Was uns bereits während des Drehs bewusst war, bestätigte sich am Schnittplatz. Die intendierte Aussage des Videos war nicht klar – und sie ist es uns bis heute nicht. Laut Mercee soll es verschiedene Liebesgeschichten zeigen, und der Text «On my way» soll den Weg zur nächsten Liebe beschreiben. Schlussendlich wird ihr aber das Herz gebrochen, weshalb sie in der letzten Einstellung weinend zu sehen ist. Um den Zuschauern die Geschichte einigermassen nachvollziehbar zu erzählen, haben wir versucht das Video möglichst chronologisch aufzubauen. Zu unserem Bedauern passte Mercee der Schnitt nicht, weshalb wir einiges wieder umstellen mussten. Wir sind der Meinung, dass das Video nun nicht wirklich verständlich ist und der rote Faden ein wenig fehlt. Dies liegt sicher daran, dass wir als Videoteam nicht in der Planung und Konzeption dabei waren. Wir sind überzeugt, dass wir sonst ein besseres Video hätten produzieren können. Vor Allem fällt auf, dass verschiedene Szenen nicht die Tiefe erreichen, die sie sollten und müssten.

Herausforderungen
Vor dem Dreh haben wir Mercee und die weiteren Protagonisten noch nicht gekannt. Am ersten Drehtag sind wir uns somit zum ersten Mal begegnet. Wir wussten also nicht, mit wem wir die nächsten zwei Tage zusammenarbeiten werden. Darum konnten wir die Drehtage auch nicht wirklich im Voraus planen. Zum Glück sind wir gut ausgerüstet und mit genug Leuten aufgetaucht, denn die Lichtverhältnisse waren teils sehr schwierig. Eine weitere Herausforderung war, dass wir das Musikvideo für eine Künstlerin und nicht für uns selbst produziert haben. Das heisst, unsere Meinung rückte öfters in den Hintergrund, während die Ansicht der Künstlerin ihre Relevanz behielt. Dies ist keineswegs unnormal, doch leider konnten wir somit unser Wissen nicht mit dem Video verbinden und einige Szenen besser produzieren und inszenieren, als sie im finalen Produkt dastehen.

Fazit & Learnings
Im Grossen und Ganzen sind die Drehtage und die Postproduction gut über die Bühne gegangen. Für ein nächstes Musikvideo wäre es sicher hilfreich den Künstler im Voraus besser kennenzulernen. So kann man Abklären, welche Vorstellungen für das Musikvideo vorhanden sind und Unklarheiten kann man direkt aus der Welt schaffen. Zudem hat man so noch genügend Zeit um eigene Inputs einzubringen. Weiter haben wir den Fakt, dass kein richtiges Storyboard vorhanden ist, zu wenig ernst genommen und haben einfach mal drauflosgearbeitet. In Zukunft ist es sicherlich von Vorteil, die Locations und die Schauspieler auch zu kennen. Schlussendlich hat es oft an der Kommunikation gelegen, welche wir für einen zukünftigen Dreh optimieren müssen.

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