Palettenlounge – DIY

Ferien auf Balkonien? Danach sah es die letzten zehn Wochen aus. Doch wie wird der graue Balkon zu Balkonien? Mit einer kleinen Bastelanleitung kommt man diesem Ziel einen Schritt näher.

Eine tolle Möglichkeit, den eigenen Balkon etwas zu verschönern, ist natürlich eine schöne Sitzlounge. Ich bin mir fast sicher, dass die meisten von euch auch schon mit dem Gedanken gespielt haben, eine solche zu kaufen. Doch hast du dir einmal die Preise solcher Lounges angeschaut? Definitiv nicht fürs Studentenbudget geeignet! Die Lösung heisst DIY – Do It Yourself. DIY erlebte die letzten Monate sicherlich einen Aufschwung. Alle sitzen zu Hause und haben nun endlich Zeit, all die Einrichtungs- oder Dekorationsideen umzusetzen, die schon lange auf der To-Do-Liste standen.
Auch eine Lounge lässt sich in wenigen Schritten selbst bauen. Anleitungen findet man im Internet zuhauf. Meist sind diese Anleitungen jedoch nicht besonders designbetont umgesetzt. Das wollte ich versuchen zu ändern. Ich hoffe es ist mir gelungen und vielleicht inspiriert meine Anleitung auch den ein oder anderen von euch, um Balkonien sommer-ready zu machen. Falls ja – hier kannst du meine Anleitung als PDF downloaden: Palettenlounge- Step-by-Step-Anleitung

(bae)

Kritik
von Jael Fischer

Idee:
Seit zehn Wochen haben wir unser Zuhause nicht mehr wirklich verlassen. Vielleicht einmal um Einzukaufen oder sonstige Besorgungen zu machen, aber die meiste Zeit verbringen wir in unseren vier Wänden. Das Bedürfnis nach Veränderung war irgendwann in diesen Wochen zu gross und so wollte auch ich wieder einmal zur Bohrmaschine greiffen.
Wir hatten noch einige Paletten rund ums Haus stehen und so ist die Idee geboren. Der Balkon wäre ein dankbarer Abnehmer für etwas mehr Komfort. Jetzt sowieso, da er deutlich mehr genützt wird als noch vor dem Lockdown. Nebenbei fehlt mir die handwerkliche Arbeit und daher war das die perfekte Bastelidee.
Ich habe dann nach Anleitungen gegoogelt und bin schnell fündig geworden. Jedoch ist mir aufgefallen, dass diese Anleitungen meist nicht besonders schön designt sind. Da kam mir die Idee. Ich wollte die Palettenlounge selbst zusammenbauen und dazu einige Fotos machen, um dann eine schön designte Anleitung zu erstellen.

Umsetzung:
Ich bin eine leidenschaftliche Handwerkerin. Ich liebe es mit Holz zu arbeiten und daher war der Umgang mit Bohrmaschine und Co. nichts Neues für mich. Da stellt das Designen von Dingen für mich doch eine wesentlich grössere Herausforderung dar. Ich habe also das Internet nach Anleitungen durchsucht, um die wesentlichen Aspekte einer Schritt-für-Schritt-Anleitung zu erkennen. Dann recherchierte ich in Pinterest nach Stylesheets oder sonstigen Design-Ideen abseits vom Thema der Anleitungen. Ich wollte so die bestmögliche Kombination von Design und Praktikabilität herausfinden.
Ich habe mich dann hingesetzt und einige Skizzen gemacht. Sollen die Bilder fotografiert sein oder nur skizziert? Was müsste wie fotografiert werden? Wo platziere ich die Textabschnitte? Das sind nur einige Fragen, die bei der Konzeption aufgetaucht sind. Ich habe mich dann dafür entschieden, die Lounge erstmal zu bauen und dabei jeden Schritt aus verschiedenen Perspektiven zu fotografieren, und mich erst dann der definitiven Darstellung der Anleitung zu widmen.
Als die Lounge dann auf dem Balkon ihren Platz einnahm, ging die Konzeption in die zweite Runde. Ich habe mich auf eine Design-Variante festgelegt und setzte diese im InDesign um. Ich stellte dann fest, dass die Bilder einen zu harten Kontrast zu meinem Design darstellten. Da entstand dann die Idee, den Bildern den finalen Sketch-Look zu verpassen. Gesagt, getan.
Die Bilder bearbeitete ich zuerst im Photoshop, dann gab ich ihnen in ProCreate noch den Sketch-Look. Als die Bilder fertig waren, machte ich mich an die finale Ausarbeitung der Anleitung. Welcher Text ist wichtig zu welchem Bild? Was ist zu viel, was zu wenig? Welche Schriftart wähle ich?
Am Ende bin ich sehr zufrieden mit dem Resultat und glaube, dass ich eine gute Mischung zwischen Design und Praktikabilität gefunden habe.

Selbstflexion:
Dass das Designen nicht gerade meine Stärke ist, habe ich vor der Umsetzung gewusst. Gerade deshalb wollte ich es ausprobieren und sehen wie ich damit umgehen kann.
Die Konzeption dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung kostete mich viel Nerven und Geduld. Wie sich herausstellte, kann ich bei solchen Design-Aufgaben doch sehr perfektionistisch sein. Vielleicht habe ich es auch einfach etwas unterschätzt…
Dank der Vielseitigkeit dieser Arbeit, konnte ich meine Kenntnisse von Photoshop, InDesign und ProCreate auffrischen und vertiefen. Auch das Fotografieren hat mir grossen Spass gemacht, leider musste ich aber feststellen, dass meine alte Nikon langsam aber sicher ausgedient hat.

Einige Learnings:
- Eine Anleitung zu schreiben ist nicht ganz so einfach, wie man sich das vorstellt, wenn man sie jeweils liest.
- Bei einer solchen Arbeit lohnt es sich viel Zeit in die Konzeption zu investieren. Die Umsetzung ist danach einiges einfacher und man verzettelt sich dann nicht so schnell in der Endumsetzung.
- Ich brauche für kreatives Arbeiten einen engen Rahmen, dann kommen bei mir die Ideen. (wie z.B. bei den Bildern mit dem Sketch-Look)

Ich bin mit meinem Endresultat sehr zufrieden und hoffe, dass es einige motivieren kann, auch wieder einmal die Bohrmaschine auszupacken und sich etwas selbst zusammenbauen.

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