Passion gefunden

Tierarzt, Rockstar oder Pilot – wir alle hatten ihn: Den grossen Kindheitstraum, über den wir vielleicht heute nur noch schmunzeln. Getrieben von unseren Bedürfnissen und beeinflusst von vielen Impulsen, entwickelten wir aber alle von klein auf Vorstellungen, was wir später einmal sein möchten. So auch der 22-jährige Simon Sonder. Für ihn wurde sein Kindheitstraum jedoch real.

Bei Simon Sonder aus Salouf stand schnell einmal fest: Grosse Maschinen sind seine Passion. Draussen sein, arbeiten und sehen, was man gemacht hat – das zählt für den aus Salouf stammenden Mann. So zog es ihn nach der Schulbank auf den Plantahof nach Landquart, wo er seine Ausbildung als Landwirt absolvierte. Mittlerweile fährt er während des Sommers mit einem Lastwagen und im Winter mit einem Pistenbully in der Ferienregion Savognin. Wie viel es ihm bedeutet, hat er während einer langen Fahrt auf über 2000 M.ü.M. erzählt.

 

(bae)

Kritik
von Bettina Cadotsch

Idee
Die Idee des Projekts war die Leidenschaft eines jungen Pistenbullyfahrers zu zeigen und dazu schöne Bilder aufzunehmen. Es sollte ein schöner Winterabend sein und farblich einen stimmigen Sonnenuntergang geben. Ein Zuschauer sollte während zwei Minuten etwas in die Welt eines leidenschaftlichen Pistenbullyfahrers eintauchen.

Umsetzung
Für den Dreh bin ich einen ganzen Arbeitstag, also von 16 Uhr bis um 2 Uhr in der Nacht mit Simon Sonder mitgefahren. Ich habe verschiedene Aufnahmen gemacht, unter anderem auch beim Sonnenuntergang und bei der sogenannten "magic hour". Anhand eines ausführlichen Interviews wollte ich der Passion von Simon Sonder auf den Grund gehen.

Equipment
Für den Dreh habe ich folgendes Equipment verwendet:

Sony PXW-FS5
Zoom H5 Audiorekorder
Flashmic
Sennheiser Richtmikrofon MKE600
XLR-Kabel
Flashmic

Schwierigkeiten und Learnings
Der Film des Pistenbullyfahrers ist mein erster Film, an den ich mich alleine gewagt habe und von A bis Z alleine umgesetzt habe. Während des Drehs hatte ich ab und zu mit der Kälte und mit dem Schnee zu kämpfen. Meistens konnte ich jedoch auch die schöne Aussicht geniessen. Für den Schnitt habe ich mir von Anfang an genügend Zeit einberechnet, welche auch wirklich notwendig war. Es war schwierig, einen Film zu erstellen, in dem die Übergänge natürlich aussehen, auch wenn man sich hier in einem Zeitraum von mehreren Stunden befindet. Mir war es wichtig, dass man sieht, wie er einsteigt, wie er fährt und wie die Sonne je länger je mehr untergeht. Auch die Magic hour wollte ich auf keinen Fall verpassen.

Lieder hatten wir nur wenige Daten, an denen wir beide konnten und das Wetter am Drehtag war nicht perfekt. In den ersten Bildern sieht man, dass es bewölkt ist. Trotzdem finde ich, dass der Sonnenuntergang und die Aufnahmen oben am Berg schön geworden sind. Anfangs war ich sehr skeptisch, ob es denn auch schöne Bilder geben wird.

Schwierig waren in gewissen Situationen die Temperaturen, obwohl ich feine Handschuhe hatte, spürte ich die Finger teilweise kaum. Auch die Akkus hielten nicht lange, weshalb ich froh war, dass ich genügend ausgeliehen hatte. Beim Ton habe ich versucht, die Übergänge fliessend zu machen, auch wenn es sehr viele Schnitte hat. Dafür habe ich eine Minute lang den Ton aufgenommen, indem wir nichts gesprochen haben und auch kein Radio gehört haben. Während der meisten Zeit lief nämlich Radio und wir sprachen auch sehr viel miteinander. Damit der Ton schliesslich überall schön tönte, musste ich viel herumbasteln. Im Endergebnis ist fast unter keinem Clip nur der Originalton. Am Schluss habe ich mich noch mit dem Colorgrading auseinandergesetzt. Auch hier waren es meine ersten Erfahrungen, Bilder noch etwas stimmiger aufeinander zu machen. Bei einigen musste ich den leicht gelblichen Stich wegnehmen, bei anderen hinzufügen. Bei einigen dunklen Aufnahmen musste ich den Blauton anpassen, damit es besser zusammenpasste.

Positives
In diesem Semester stand für mich von Anfang an fest, dass ich meine Digezz-Projekte alleine realisiere. Zu sehr sucht man sich in Gruppenarbeiten die Aufgaben aus, die man bereits kann. Dem wollte ich mich entziehen und es freut mich, dass die Bilder schön geworden sind.

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