Pedro Lehmann – Live im Palace

Ohne das Budget einer grossen Produktionsfirma war es früher unmöglich, Videos von Konzerten zu machen. Technische Fortschritte zu einem immer kleiner werdenden Preis haben dies geändert.

Hier kommen wir ins Spiel. Ohne zusätzlich dazugemietetes Material wollten wir Videos produzieren, denen man das mangelnde Budget nicht ansieht. Am letzten Konzert der Tour von Pedro Lehmann im Palace, für welches wir im Vorfeld bereits Visuals produziert hatten, waren wir live vor Ort. Hier seht ihr zwei Songs des Konzerts:

 

Kritik
von Sven Wüst, Philip Gadze und Reto Scherrer

Idee

Nachdem wir bereits die Visuals produziert hatten, wurden wir von Pedro Lehmann gefragt, ob wir nicht auch Zeit und Lust hätten, das letzte Konzert der Tour von 2015 im Palace (SG) zu filmen. Das Ganze sollte eine Low-Budget-Produktion werden. Dieser Herausforderung stellten wir uns gerne und entschieden uns dazu, das Ganze nur mit von uns gestelltem Material zu realisieren, um so keine Mehrkosten durch Miete zu generieren.

Equipment

- Sony Alpha 7s
- Objektiv: Vario Tessar T* FE 34-70mm F4 ZA OSS
- Canon 5D Mark III
- Objektiv: Tamron 24-70mm F2.8 VC
- Objektiv: Canon 70-200mm F2.8 IS
- 2 x GoPro Hero 4 Black Edition
- Sony HDR PJ410

Workflow und Erkenntnisse

Vor Ort: Das düstere Bühnenbild (nur zwei Scheinwerfer hinter den Künstlern + Visuals) brachte uns fast zum Verzweifeln. Obwohl wir eine Sony Alpha 7s (“ISO-Monster”) in unseren Reihen hatten, hatten wir grösste Mühe, brauchbares Material zu bekommen. Die Konzertlocation war extrem dunkel, was unseren Spielraum in der Bildmotivfindung stark einengte. Um dieses Problem zu umgehen, müsste man im Voraus mit der Band sowie deren Lichttechniker das Gespräch suchen. Mit einigen Scheinwerfern mehr auf der Bühne hätte die Situation anders ausgesehen. Zudem hatten wir Schwierigkeiten mit der Absprache untereinander. Da wir in dieser Konstellation das erste Mal ein Konzert filmten, mussten wir einiges an Lehrgeld bezahlen. Oft waren Shots doppelt oder gar unbrauchbar. Um ein optimales Ergebnis zu erreichen, wäre es sinnvoll gewesen, im Vornhinein zu definieren, wer genau was filmt.

Kameras: Die Sony Alpha 7s sowie die Canon 5D Mark III, mit denen wir aus der Hand filmten, brachten mit den lichtstarken Objektiven kombiniert ein optimales Bild zustande. Die Aufnahmen der beiden GoPros 4 Black Edition, welche fest montiert wurden, waren hingegen leider nicht zu gebrauchen. Das ISO-Rauschen war zu hoch, weswegen wir die Daten gleich wieder in den Papierkorb werfen konnten. Die Dunkelheit war für die GoPros schlichtweg zu extrem. Dies führte dazu, dass wir eigentlich zu wenig Bildmaterial hatten. Somit mussten wir auf die Aufnahmen der Sony HDR PJ410 ausweichen, welche eigentlich nur als Backup gedacht war. Die Bildqualität dieser Kamera lässt stark zu wünschen übrig. Ohne diese Aufnahmen wäre es uns jedoch in der Post Production nicht möglich gewesen, die Videos fertig zu produzieren.

Audio: Die Audioaufnahmen des Konzerts speicherten wir direkt vom Mischpult auf einen USB-Stick. Der Sound der Aufnahmen kann nicht mit dem Sound einer Studioaufnahme verglichen werden. Der Mix, der aufgenommen wird, ist speziell auf die Boxen an der Konzertlocation ausgerichtet. Das heisst: An einer solchen Location sind Boxen, welche extrem basslastig sind. Somit muss man zum Beispiel beim Mixen weniger Bässe geben etc. Dies führt dazu, dass eine solche Aufnahme beim Abspielen auf anderen Boxen eher merkwürdig wahrgenommen wird. Um studioähnliche Aufnahmen an Konzerten zu erreichen, muss man dafür vorgesehenes Equipment haben. Dies hätte das Budget dieser Produktion bei Weitem überschritten.

Post Production: Bei der Post Production machte uns vor allem das nichtvorhandene Bildmaterial zu schaffen. Dadurch, dass die Aufnahmen von zwei Kameras nicht zu gebrauchen waren, waren wir leider extrem eingeschränkt beim Schneiden der Videos. Zudem hatten wir Mühe mit der genauen Audiosynchronisation. Trotz dem Verwenden von Plural Eyes (Audio- & Videosynchronisationstool) gab es Verschiebungen, die wir dann von Hand richten mussten. Die einzige Erklärung hierfür ist, dass die Audiospur der Kameras zum Teil so übersteuert wurde, dass das Programm eine genauere Synchronisation nicht machen konnte.

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