Pine Cones & Leaves

Wenn der Herbst übers Land zieht, verwandelt er die Natur in ein buntes Kunstwerk. Wind raschelt durch die Bäume und trennt die schwachen Blätter von den Zweigen. Unten angekommen, dienen sie nicht nur als Schutz und Nährboden für Kleintiere. Sie machen sich auch hervorragend als Herbstgestecke, Dekorationen und Bastelwerkzeuge.

Dieser Digezz Beitrag ist inspiriert von den Werken des japanischen Künstlers Raku Inoue. Inoue stellt seine Kunstwerke stets aus natürlichen Materialien her. Der Entstehungsprozess erinnert an das Geschicklichkeitsspiel Mikado. Blüten, Blätter, Zweige und Tannzapfen werden mit höchster Konzentration und Geduld so angeordnet, dass sie wie Tiere und Insekten aussehen.

Entstanden sind dabei folgende Werke:

Zusätzlich habe ich den gesamten Prozess in einem kurzen Video dokumentiert:

(lhu)

Kritik
von Marina Aeby

Die Idee
Die ursprüngliche Inspiration für dieses Projekt kam von Pinterest. Da wir in unserem Studiengang sehr oft digital arbeiten, wollte ich wieder mal etwas analoges herstellen. Ich konnte mich noch gut daran erinnern, wie wir damals in der Primarschule Blätter sammeln gingen und diese dann in Farbe getaucht und auf ein Blatt Papier gedrückt haben. Genau etwas in diese Richtung wollte ich wieder ausprobieren. Deshalb war ich umso motivierter, die Ideen, welche ich auf Pinterest gesammelt habe, selbst in die Realität umzusetzen.

Umsetzung
Als erstes habe ich alles Material, was ich am Wegrand finden konnte, eingesammelt. Ich habe speziell darauf geachtet, dass Blätter darunter sind, die in ihrer natürlichen Form bereits etwas insektenartiges aufwiesen. Zudem habe ich den Sammelprozess aus verschiedenen Perspektiven filmisch festgehalten. Dabei hatte ich teilweise Hilfe von meinem Vater.

Danach habe ich mir aus der Papeterie ein weisses A3 Blatt und einen Leim besorgt. Als nächstes kam der Bastelteil des Projekts. Zuerst habe ich kleine Prototypen erstellt, damit ich ungefähr wusste, was wie angeordnet werden musste. Die Biene, der Fisch und der Schmetterling haben es dann in die finale Runde geschafft. Das Basteln war eine Geduldsprobe. Viele Teile haben sich durch kleinste Bewegungen wieder verschoben, weshalb ich mit höchstem Fingerspitzengefühl arbeiten musste. Nebenbei wurde meine Konzentration immer wieder unterbrochen, da ich alles auch filmisch dokumentiert habe. Nachdem die jeweiligen Figuren fertiggestellt waren, habe ich sie auch noch fotografiert. Einige nervenaufreibende Momente später, war das Werk dann vollbracht.

Ich habe die entstandenen Bilder dann im Photoshop geöffnet und ein wenig überarbeitet. Ziel war es, dass die Bilder in Studioqualität daherkamen. Jedoch mit der Absicht, keine digitalen „Tricks“ zu verwenden, um die Figuren an sich zu verändern. Zum Schluss habe ich die Videoaufnahmen zusammengeschnitten. Ich habe dem Video mit den schwarzen Balken und dem Color Grading einen kinematographischen Stil eingehaucht. Den animierten Titel zu Beginn des Videos habe ich auf dem iPad mit der Procreate App erstellt.

Verwendetes Material für den Dreh

  • 1x Sony a6300
  • 1x Objektiv Sigma 16mm f1.4 DC DN
  • 1x Objektiv Sony 16-50mm f3.5-5.6
  • 1x GorillaPod 3K
  • 1x Stativ Bilora StabiLux II-P

Fazit
Von der Idee bis zur Umsetzung lag einige Zeit dazwischen. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich das Projekt aufgrund mangelnder Motivation eine Zeit lang sogar verwerfen wollte. Ich habe meinen inneren Schweinehund aber überwunden und es trotzdem durchgezogen. Und schlussendlich bin ich froh über diesen Entscheid. Glücklicherweise habe ich die Blätter, Zweige und Tannzapfen bereits anfangs Herbst gesammelt, sodass noch genügend davon rumlag. Beim Basteln habe ich schnell gemerkt, wie schwierig diese Aufgabe überhaupt war. Ich habe es mir in meinem Kopf viel einfacher vorgestellt. Es hat mir jedoch sehr viel Spass gemacht, zur Abwechslung wieder mal was mit meinen Händen zu kreieren.

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