Plantahof – Zukunft unserer Landwirtschaft

Auf der Suche nach Nachhaltigkeit deckten wir immer tiefer liegende Fragen auf und landeten beim Ursprung vieler Entscheidungen, die in der Landwirtschaft tagtäglich getroffen werden: dem Bildungszentrum für Bauern und Bäuerinnen der Kantone Graubünden und Glarus, dem Plantahof. Der Agronom Martin Roth erzählt, was hinter den Fassaden des Plantahof alles geschieht.

Bio ist sein Ding

Martin Roth steht am Plantahof für alles, was mit Bio zu tun hat. Der Plantahof in Landquart im Churer Rheintal ist das Bildungs- und Beratungszentrum der Kantone Graubünden und Glarus für nachhaltige Landwirtschaft. «Für mich ist es eine Herzensangelegenheit, Wissen bezüglich nachhaltigen Anbaus zu vermitteln.» Als Berater im Biolandbau verfügt Martin Roth über ein fundiertes Wissen und eine breite Erfahrung. Er berät Bauern in fachspezifischen Angelegenheiten, unterstützt bei finanziellen Lösungsfindungen und doziert das Fach «Biologischer Landbau». Er beschäftigt sich intensiv mit dem nachhaltigen Anbau von Lebensmitteln. Wer mit Martin unterwegs ist, erfährt schnell, wie die perfekte Futtermischung für die Bakterien in der Pankreas der Kühe riecht, welche Kräuter als Tiermedizin gebraucht werden und welches Wurzelwerk den Boden optimal bearbeitet.

Der Plantahof – weit mehr als ein gewöhnlicher Bauernbetrieb

Drei landwirtschaftliche Betriebe inklusive der Alp Parpan gehören zum Plantahof. Mit den Betrieben ist das ganze Spektrum der landwirtschaftlichen Produktion abgedeckt: Milch- und Mutterkühe, Geissen, Schafe, Hühner, Obst- und Weinbau, teils Bio-zertifiziert.

Neue Technologien und Methoden werden hier entwickelt, ausprobiert und vermittelt; die Versuchs- und Demonstrationsbetriebe bilden Anschauungsgrundlage für den praxisnahen Unterricht der künftigen Landwirte. «Wir sind sozusagen das Schaufenster der modernen, nachhaltigen Landwirtschaft und engagieren uns für die zukunftsgerichtete Aus- und Weiterbildung von Bauern und Bäuerinnen.»

Wissen vermitteln, um nachhaltig zu wirken

Landwirtschaft steht in der Verantwortung, die Artenvielfalt zu erhalten und zu fördern. Martin gibt mit weiteren Dozenten eine Wissensbasis an die nächste Generation der Landwirte weiter, welches sie wirkungsvoll in die Praxis umsetzen können.

Martin zeigt mir – trotz schlechtem Wetter – den Acker, in welchem noch die letzte Ernte steckt, die Karotten. Dahinter, auf einer unscheinbaren Fläche mit Hecken, kleinen Hochstammbäumen und Steinhaufen, bleibt er stehen: «Auf dieser ökologischen Ausgleichsfläche werden keine Nahrungsmittel produziert. Sie dient ausschliesslich der Förderung der Artenvielfalt, indem sie Lebensräume für Tiere schafft.»

Bildung

Neben dem Berufsfachschule für angehende Landwirte bietet der Plantahof Weiterbildungsmöglichkeiten bis hin zum Meisterlandwirt oder Agrotechniker HF. Praxisnaher Unterricht bedeutet, die gelernte Theorie direkt auf den Betrieben anzuwenden und zu verbessern. Zusätzlich werden über 70 Kurse pro Jahr angeboten, welche sich auch an externe Interessenten richten. Die Themen der Kurse erstrecken sich von Bienenhaltung über Holzernte, Agrotourismus, Kräuterheilkunde bis hin zu Vermarktungskursen. Das Credo lautet nicht von ungefähr «Lernerlebnis Plantahof».

Eigenproduktion

Im Tagungszentrum, einem lichtdurchfluteten Speisesaal, essen täglich Schülerinnen und Schüler, Dozierende sowie Tagesgäste aus Kursen und gemieteten Räumen. An den gemeinsamen Mittagstischen entsteht trotz überwiegend fremden Gesichtern eine familiäre Stimmung. Gekocht wird mit frischen, Hof-eigenen Produkten, getrunken wird Apfelsaft, an manchen Tagen sogar Wein aus dem eigenen Wingert in Malans.

Gut zu wissen: Die Produkte werden zusätzlich in Hofläden in Landquart und Chur der Allgemeinheit zugänglich gemacht. Ganz frisch und regional!

Und als Geheimtipp: Wirf doch nach deinem Einkauf einen Blick auf die hübschen Bündner Strahlgeissen!

(lhu)

Kritik
von Fiona Tischhauser

Idee:
Die Idee dieses Beitrages entstand innerhalb des Majors Digital Communication Management im Zusammenhang mit dem Event easynachhaltig und ist ein "Überschuss- Produkt" meiner Arbeitswut.

Die Suche nach regionalen Betrieben und Geschäften, die einen Beitrag für die Nachhaltigkeit leisten, führte unter anderem zum Plantahof. Da sich viele Mitstudenten nichts unter dem Namen Plantahof vorstellen konnten, obwohl sie Teils wie ich in der Region aufgewachsen sind, kam ich auf die Idee diesen Beitrag auf Digezz zu veröffentlichen.

Umsetzung:
Dort, am Plantahof Landquart traff ich Martin Roth der den Betrieb vorstellte. Auch sind Aufnahmen am Plantahof in Chur entstanden. Die Planung und Umsetzung waren sehr kurzfristig.
Die Herausforderung ist, alleine alles im Überblick zu behalten und auf Probleme sofort zu reagieren. Gerade das Lavalier bereitete mir mit seinen Funktionsstörungen Schwierigkeiten. Leider bemerkte ich erst bei den Schneidarbeiten, dass bei der Abspeicherung einiger Aufnahmen etwas schiefgegangen war. In einer Szene musste ich so den Ton des Ersatzmikrofons aufwendig säubern und als Ersatz verwenden.

Reflexion:
Während den Aufnahmen war ich durch die örtlichen Umstände und technischen Bedingung etwas am Limit. In Zukunft würde ich wieder lieber zu zweit filmische Projekte umsetzten. Der Beitrag entspricht verglichen mit dem Aufwand nicht meinen Qualitätsvorstellungen, habe aber viele Erfahrungen gesammelt. Gerne möchte ich mich aber noch verbessern.

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