Stop Motion Videos faszinierten mich schon länger. Aber noch nie hatte ich wirklich einen Grund selbst eines zu machen. Es hat mich sehr gewundert, wie so eines überhaupt zu Stande kommt. Die Stop Motion Videos sehe so witzig aus. So dachte ich mir, dass auch die Herstellung lustig sein könnte. Ich hatte aber keine Ahnung, was mich erwartet.
Um ein flüssiges Video zu erhalten, benötigt es mindestens 25 Bilder pro Sekunde. Das spannende an Stop Motion ist, dass es nicht fliessend sein soll. Um diesen Effekt zu generieren, ist es ratsam nur ca. 10- 15 Bilder pro Sekunde zu brauchen. So scheint es, als ob sich von Geisterhand, die Sachen im Bild, wie von selber bewegen. Nur nach gefüllten drei Stunden, konnte sich mein Rücken nicht mehr bewegen. Dazu später mehr. Fangen wir erst von vorne an.
Schritt Nr. 1: Die Idee
Jeden morgen zum Frühstück mache ich mir ein gesundes Super Power Müesli. Ich finde es so toll, dass ich es gerne mit meinen Mitmenschen teilen möchte. Ein blosses Video zu kreieren schien mir für ein Müesli viel zu langweilig. Also kam mir die Idee ein Stop Motion Video zu produzieren. Mein aller erstes überhaupt. Wie lustig könnte es aussehen, bunte und sehr gesunde Zutaten in meine Müeslischale rollen zu lassen, dachte ich mir.
Schritt Nr. 2: Der Einkauf
Erst nachdem ich mir eine Einkaufsliste erstellt habe, um auch ja nichts zu vergessen, ging ich einkaufen. Da ich das Video nicht gleich gemacht habe, sind meine Himbeeren und Erdbeeren verfault. Einige Zutaten liessen sich nicht in das Video einbauen, da sie ohne Verpackung nicht auf dem Tisch liegen konnten und ich die Marken der Produkte bewusst nicht im Bild haben wollte.
Schritt Nr. 3: Fotoshooting in der Küche
Erst musste ich mir überlegen, wie ich den Esstisch so drehe, dass er genug Tageslicht bekommt und ich einen guten Ausschnitt für meine Produktionsfläche finde. Es war unheimlich schwer mein Handy auf dem Mini-Stativ, welches gerade mal 20cm hoch ist, so zu positionieren, dass genug Fläche zu sehen war. Ich musste also erfinderisch werden. Auf die Schüssel einer Popcornmaschiene, die unten Flach ist habe ich einige Gefässe gestellt, in welche ich das Stativ stellen wollte. Diese sind aber allesamt immer umgekippt. Er der Krug meines Phillips Fruchtsaftmixers war standhaft genug. Nicht so optimal, aber eine Lösung war gefunden.
Mein Handy hat weder ein Licht. Jedes Mal als sich das Licht von aussen her änderte oder ich mich bewegte und einen Schatten warf, veränderte sich mein Bild. Das war gar nicht optimal. Auch habe ich keine Ferndruckknopf Bedienung. D.h. ich musste jedes Bild auf dem handy auslösen wobei ich es jedes Mal bewegt habe.
Ich dachte mir, das Handy zu brauchen, machte mir die Arbeit einfacher als mit meiner Nikon D5500 zu fotografieren. Das Problem war aber, dass mein Handy nur einen Punkt fixieren macht und diese scharf stellen kann, und nicht die gesamte Fläche. Das selbe mit dem Licht. Entweder machte es dunkle Stellen hell oder helle dunkel. So blieb ein Teil des Bildes immer in schlechtem Licht.
Und zum Schluss das aller Schlimmste. Mein Rücken. Nach fast drei Stunden knipsen, Zutaten verschieben, Knipsen und wieder alles einen Millimeter schieben, konnte ich vor Schmerzen nicht mehr. Ich habe meine Idee verflucht. Das Hauptproblem war der Tisch. Er war leider nur ca. 70 cm hoch und ich war über die ganze Zeit gebückt. Das zog übelst in meinem Kreuz.
Bearbeitung
In Premiere Pro habe ich alles Bilder eingefügt. Bevor das aber möglich war, musste ich mir alle Bilder, es waren nicht gerade wenig, über Airdrop vom Handy auf den Computer übertragen lassen. Insgesamt fast 500 Bilder sind entstanden. Aus unerklärlichen Gründen kamen die Bilder "kaputt" an. Ich habe mehrere Male versucht sie zu übertragen doch immer waren die files komisch weiss und es erschien kein Bild. Am nächsten Tag habe ich es noch einmal versucht und da ging es teilweise. Mir fehlte immer noch fast die Hälfte der Bilder. Ich konnte leider nicht herausfinden woran es lag. Ev. daran, dass die Bilder irgendwo in der Cloud liegen und nicht geladen wurden? Ich weiss es nicht. Aber es raubte mir den letzten Nerv.
Bevor ich einen Stop Motion Effekt erlangen konnte, musste ich erst ein Tutorial schauen. Ich hatte kein Ahnung, wie es funktioniert. Zum Glück war es keine sehr grosse Hexerei, denn das wichtigste ist die Zeitdauer der einzelnen Bilder. Diese mussten gesenkt werden. Mit den einzelnen Geschwindigkeiten habe ich etwas gespielt. Zum Schluss habe ich noch alle störende Bilder, die unscharf waren oder meine Hände versehentlich drauf hatten, entfernt.
Fazit
Ich hätte Lust noch ein weiteres Stop Motion Video zu produzieren, dann aber professionell. Am besten nicht alleine und in einem richtigen Studio oder dann eines mit Menschen, die bewegt werden, draussen in der Natur.
Equipment
Iphone XS
FilmMic Pro App
Manfrotto Stativ
Rode Mikrofon
Anmerkung: Das Digezz-Logo am Ende des Videos konnte nicht mehr eigefügt werden, da Premiere meine original Videodateien, obwohl diese im iCloud und auf einer externen Festplatte vorhanden sind, nicht lokalisieren. Erst habe ich das Video ohne Logo als MP4 Datei exportiert. Als ich dieses noch einfügen wollte, hatte meine Pr Datei keinen Inhalt. Nach mehreren Versuchen diese neu zu lokalisieren, habe ich aufgegeben.
