Durch Informationen können Veränderungen entstehen, Regierungen gestürzt und Menschenleben gerettet werden – oder eben auch verloren. Denn auch heute hat die Presse- und Meinungsfreiheit vor allem in Krisenregionen einen schweren Stand. Nicht-autoritäre Regierungen fürchten, durch Berichterstattungen über Unrecht, Machtmissbrauch oder gar Korruption ihren Status zu verlieren. Wenn die Bevölkerung Wissen über alles Schlechte erhält, beginnt sie, sich ihre Meinung zu bilden und sich allenfalls gegen die Regierung zu stellen. Aus diesem Grund werden Journalistinnen und Journalisten wegen ihrer Tätigkeit getötet, inhaftiert oder entführt.
Am Tag der Pressefreiheit – am 3. Mai 1999 – äusserte sich der damaligen UNO-Generalsekretär Kofi Annan mit folgenden Worten:
«Die Pressefreiheit ist ein Grundstein der Menschenrechte. Sie macht die Regierungen für ihre Taten verantwortlich und ist eine Warnung an alle, dass Straflosigkeit eine Illusion ist. Sie fördert Wissen und Verständnis innerhalb der Staaten und zwischen diesen. […] Ja manche sehen in der Redefreiheit etwas, das Ihnen vom Ausland aufgezwungen wird und nicht etwas, das dem ureigensten Wunsch der Menschen nach Freiheit entspricht.
Dieser Einwand wird allerdings nie von der Bevölkerung vorgebracht, sondern von Regierungen; nie von den Machtlosen, sondern von den Mächtigen; nie von jenen, die keine Stimme haben, sondern von denen, die nur sich selbst eine Mitsprache gestatten. Warum unterwerfen wir diesen Einwand nicht ein für alle Mal der einzigen Überprüfung, die wirklich zählt? Lassen wir doch jeden Menschen frei darüber entscheiden, ob sie mehr oder weniger wissen, ob sie gehört werden oder stumm bleiben, ob sie aufrecht stehen oder in die Knie gezwungen werden wollen!»
Im Kampf für die Pressefreiheit veröffentlicht «Reporter ohne Grenzen» jährlich die Jahresbilanz der getöteten, inhaftierten und entführten Journalistinnen und Journalisten. Nachfolgendes Video entstand auf Basis dieser Zahlen und soll darauf aufmerksam machen, dass der Kampf wohl noch lange weiter gehen wird.
(mm)