Real Life Doodle Stories – Kitchen Edition

Welche Frucht wäre wohl ein richtiger Draufgänger? Und was ist die heimliche Leidenschaft eines Oreos? Wir haben das Gedankenspiel durchgeführt und unsere Ideen umgesetzt. Adobe After Effects macht’s möglich.

In Real Life Doodles, so heissen die lustigen Kurzvideos nämlich, geht es darum verschiedenen Verbrauchs- oder Konsumgütern Leben einzuhauchen. Und wie der Name schon sagt, Situationen aus ihrem «echten Leben» wiederzugeben.

Momentan sind sie auf Social Media und im Internet der Hit. Die Videos überzeugen mit abstrusen Situationen und guten Pointen. Wir Multimedia Producerinnen liessen es uns natürlich nicht nehmen, den Trend zu testen.

Wir haben zwei Kitchen-Stories entwickelt und produziert, die den Zuschauer zum Lachen, oder zumindest zum Schmunzeln, bringen sollen. Sei gespannt, was unsere Lebensmittel in ihrem Alltag erleben.

Viel Spass beim Anschauen der beiden Kitchen-Stories mit Oreo und Banana!

(lhu)

Kritik
von Jasmin Stammler und Laura Calchini

Idee
Unser Ziel war es, etwas zu produzieren, was wir noch nie gemacht haben. Da wir beide ab nächstem Semester die Vertiefung Branded Motion gewählt hatten, wollten wir unbedingt Erfahrungen mit After Effects sammeln. Bisher hatten wir nur im ersten Semester einen Tag eine Einführung und wir hatten beide vor dem Studium noch nie Kontakt mit dem Programm.

Entsprechend aufwändig war die Vorarbeit. Es brauchte einige Lynda Tutorials, um in das Thema zu finden.

Wir wollten etwas spielerisches machen, was Spass macht zum animieren und für “Anfänger-Niveau” geeignet ist. Nach einer kurzen Recherche-Phase sind wir auf die “Reallife Doodles” gestossen. Darin versucht man gewöhnlichen Alltagsgegenständen, meistens Esswaren, Leben einzuhauchen. Dies wird im Normalfall in Form von sehr kurzen Geschichten mit einer witzigen Pointe gemacht. Genau das wollten wir auch machen. Das Ziel war es (zu Beginn vier am Schluss zwei) Geschichten zu kreieren, die Menschen zum Lachen oder mindestens zum Schmunzeln bringen. Zudem wollten wir auch schauen was man mit einfachen Linien und Formen animier-technisch alles rausholen kann.

Vorbereitung & Dreh
In einem ersten Schritt haben wir uns verschiedene Geschichten überlegt, die lustig und
von den Gegenständen her umsetzbar sind. Da wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten, wie aufwändig das animieren ist, haben wir für vier Geschichten ein exaktes Storyboard entworfen. In einem nächsten Schritt haben wir das Material ausgeliehen, den Dreh organisiert und durchgeführt.

Für den Dreh benutzten wir folgendes Material:

  • Videostativ Sachtler System Ace L MS
  • LED Headlight
  • Audiorecorder Zoom H6
  • Sony a7 III -> die Kamera bietet die Möglichkeit 100 Bilder pro Sekunde aufzunehmen, was gute Slow-Motions erlaubt.

Als Drehort wählten wir die Küche von Laura’s WG. Sie ist sehr hell und hat eine Kücheninsel, auf der wir gut drehen konnten.

Von den vier Storyboards haben wir dann drei Geschichten gedreht. Der Dreh gestaltete sich aufwendiger als gedacht. Vor allem die Oreos haben sich mit aller Kraft gegen uns gewehrt. Es war sehr mühsam sie immer wieder von neuem mit den Schnürchen zu präparieren.

Das Licht hat uns beim Dreh etwas Probleme gemacht. Die Küche ist dank dem Tageslicht zwar sehr hell, jedoch ändert sich das Licht im Laufe des Tages stark. Vor allem weil es an diesem Tag bewölkt war draussen. Bei einem nächsten Mal, würden wir eine besser kontrollierbare Lichtsituation wählen. Ein weiterer Punkt, den wir anders machen würden, ist die Wahl des Objektivs. Wir hatten Mühe das Objekt scharf zu stellen, als wir mit der Kamera ganz Nahe waren und voll hinein gezoomt hatten.

Illustration (AI)

Als nächstes haben wir die Gesichter der Figuren im Illustrator gezeichnet. Auch hier haben wir zuvor recherchiert was beim Reallife Doodle üblich ist und wie in Illustrator gezeichnet werden muss, damit es im After Effects optimal verwendet werden kann. Zum Beispiel, muss jedes Objekt (z.b. Mund), welches sich bewegen muss auf eine separate Ebene. Wir haben die Gesichter für beide Videos im gleichen Stile gemacht. Dies dient der Wiedererkennung unserer beiden Videos. Um eine gewisse Palette an Emotionen abzubilden, haben wir ca. zehn verschiedene Gesichter gemacht, die sich frei miteinander kombinieren lassen.

Animation (AE) und Schnitt (PR)

Nach dem Dreh machten wir uns an den Schnitt im Premiere Pro. Wir entschieden uns zuerst einen groben Rohschnitt zu machen, da wir nicht genau wussten wie lange die Szenen sein werden. Beim animieren kürzten oder verlängerten wir die Sequenz via Adobe Dynamik Link.

Um aber mit dem animieren beginnen zu können, mussten wir einige Tutorials anschauen. Beide haben bei Null begonnen und sich die Anwendungen im After Effects selber beigebracht. Wir haben gelernt, wie ein After Effects Dokument organisiert und aufgebaut wird, wie man Männchen korrekt zusammenbaut (Ankerpunkte setzen etc.), wie man mit Nullebenen und Masken arbeitet, wie Motion Tracking und Maskentraking funktioniert und wie man Austauschanimationen in Unterkompositionen einsetzt.

Zum Motion- und Maskentracking muss gesagt werden, dass beides nicht besonders gut funktioniert hat und praktisch alles mit grossem Aufwand von Frame zu Frame animiert werden musste. Dies liegt entweder daran, dass wir vielleicht nicht die richtigen Tricks kannten, um es gut einzusetzen oder es schlicht und einfach fürs Programm schwer war unsere Objekte zu tracken.

Beim Oreo war das Animieren sehr mühsam gewesen, da es sich praktisch im Sekundentakt drehte, wendete und vorwärts bewegte. Beim Bananen-Video dagegen waren die Gesichter der Füchte sehr aufwändig. Sie mussten teils mit den Bewegungen mitgehen und tauchten in der einen Szenen auf und in der anderen wieder nicht und mussten so immer wieder neu positioniert werden.
Für die Musik im Hintergrund wählten wir etwas klassisches, das man mit lustigen Sketches verbindet. Wir fanden dieses Musikstück in der Audio Library von Youtube. Des Weiteren arbeiteten wir mit Soundeffekte aus freesound.org. Falls wir keinen passenden Sound fanden, nahmen wir ihn selber auf.

Fazit
Wir haben auf jeden Fall die Grundlagen von After Effects gelernt und somit unser “Digezz-Ziel” des Semesters erreicht. Das Animieren war viel viel aufwändiger als am Anfang vermutet. Auch wenn es (vor allem beim Oreo) nicht immer perfekt aussieht, wurde praktisch alles Frame zu Frame animiert. Dies hätte wahrscheinlich im Nachhinein mit einem grösseren Wissen im After Effects effizienter gestaltet werden können.

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