Sagen Sarganserland

Schaudern, sich fürchten und wundern, hinterfragen, in der Vergangenheit schwelgen – die Rede ist von Sagen. Als Leser tauchen wir in die Vergangenheit ab. Emotionen werden geweckt und wir werden mit den Ängsten der damaligen Zeit konfrontiert. Vergessenen Sagen Leben einzuhauchen und sie interessant zu visualisieren: das war das Ziel unserer Arbeit.

Das Buch «Sagen aus dem Sarganserland» von Alois Senti war der Grundstein für diese Arbeit. Wir kannten das Buch zwar, hatten es bis dahin aber weder gelesen, noch uns mit Sagen beschäftigt. Unsere Heimatregion, das Sarganserland, wollten wir zum Thema machen. Die Sagen gaben uns die Möglichkeit, den Heimatbezug mit etwas Geheimnisvollem zu kombinieren. Bereits nach den ersten gelesenen Sagen war klar, dass diese kurzen Geschichten Potential haben.

Wir sind begeistert von den Erzählungen aus früherer Zeit und wollen diese in der heutigen Generation bekannter machen. Wir stellten die Geschichten mit Stimmungsbildern dar, um im Zuschauer Bilder zu erzeugen. Ziel ist es, Emotionen zu wecken und die längst vergessen geglaubten Sagen in neuem Licht zu zeigen.

Auf unserer Webseite warten die Sagen darauf, entdeckt zu werden!

(fms)

Kritik
von Michelle Baumann, Nadine Hinder und Robin Wildhaber

Die Idee

Was uns, Nadine, Michelle und Robin verbindet ist unsere gemeinsame Heimatregion. Allesamt sind wir im Sarganserland verwurzelt und fühlen uns mit der Region verbunden. Schnell war klar, ein Digezz Projekt mit Heimatbezug soll es werden. Einige Sitzungen und viele verworfene Ideen später stand unsere Idee fest. Grundlage des Ganzen ist das Buch Sagen aus dem Sarganserland von Alois Senti.  Dieser trug alle Sagen der Region zwischen Bad Ragaz und Walenstadt zusammen, heraus kam eine grosse Sammlung mit Geschichten und Mythen. Doch bei den Jungen sind diese Sagen kaum noch bekannt, auch wir haben nur wenige der Sagen gekannt. Das möchten wir ändern und deshalb haben wir einen Weg gesucht, wie wir Sagen etwas interessanter und spannender darstellen können. Die kurzen Videos mit Erzähler und Stimmungsbildern sind das Ergebnis.

Vorbereitung

Wir kauften das Buch und lasen uns die Sagen durch. Eine Herausforderung war, dass die Geschichten auf Dialekt verfasst sind, was sie unheimlich schwer verständlich macht. Nach langem Hin und Her einigten wir uns auf vier Sagen, welche wir umsetzen wollten. Der nächste wichtige Schritt war die Suche nach einem geeigneten Erzähler. Eine ruhige, tiefe Stimme und der einheimische Dialekt waren dabei die Kriterien. Ernst erfüllte diese und erklärte sich bereit, die Rolle des Erzählers zu übernehmen.

Dreh bei Ernst

Überzeugt, dass Ernst diese Aufgabe meistern würde, fingen wir mit der Planung an. Noch etwas unsicher fragte Ernst aber, ob er eine Probe machen dürfe. Daher sind wir einen Abend lang zu Ernst gegangen, und haben den Ablauf getestet und ihn gefilmt. Er stellte sich sehr gut an vor der Kamera und seine letzten Bedenken konnten wir so beiseite wischen. Der endgültige Dreh bei Ernst fand dann einige Tage später statt. Wir drehten die Sagen aus mehreren Perspektiven, da wir noch unsicher waren, aus welcher wir ihn nachher zeigen wollten. Wir legten beim Dreh viel Wert darauf, eine hohe Audioqualität zu erreichen. Denn uns war klar, die Stimme des Erzählers musste perfekt klingen, um in den Zuschauern Bilder auszulösen.

Planung Bilder

Nachdem wir die Sagen aufgenommen hatten, hörten wir sie uns oft an. Wir sassen lange beisammen und haben uns genau überlegt, welche Bilder wir in welcher Sage brauchen. Eine lange Liste entstand mit vielen verschiedenen Drehorten. Teils originalgetreu, wie zum Beispiel das Bergwerk im Gonzen oder das Schloss Sargans. Wir haben uns damit mehr Arbeit aufgehalst als wir bis dahin vermutet haben.

Stimmungsbilder

Anfangs noch optimistisch, dass ein Drehtag reichen würde, machten wir uns an die Arbeit. Wir fuhren zu den verschiedenen Orten und drehten Bild und Tonmaterial. Schnell wurde klar, dass solche Stimmungsbilder zu erzeugen gar keine leichte Aufgabe ist.

Problem mit den Bildern

Beim ersten Rohschnitt kam dann die Ernüchterung. Zu wenig Bildmaterial war vorhanden, um die vier Sagen zu bebildern. Wir wollten alles perfekt machen und die Bilder waren alle passend ausgewählt, aber leider reichten sie nicht aus. Deshalb folgte der dritte Drehtag. Nochmals machten wir uns auf, um die letzten Aufnahmen zu drehen.

Schnitt und Bearbeitung

Wir brauchten drei Drehtage, um das Bildmaterial zusammen zu bekommen. Endlich konnten wir mit den Rohschnitten weiter machen. Im Feinschnitt haben wir Ernst maskiert, um ihn bewusst bei gewissen Szenen einzublenden. Dabei war die Schwierigkeit zu entscheiden, wann es Sinn macht ihn zu zeigen und wann nicht. Einige Absprachen später waren die Schnitte soweit, um die Audiobearbeitung bzw. das Sounddesign zu machen. Viel Zeit ging dabei drauf, die verschiedenen Ambi Geräusche aufeinander abzugleichen, da die vielen Szenen in unterschiedlichen Gegenden gedreht wurden und somit alle einen anderen Klan aufweisen. Zu guter Letzt folgte das Color Grading und die Videos wurden fertig gestellt. Wir wollen in den Videos eine mystische, etwas dunklere Stimmung zeigen. Da wir aber im Tageslicht gefilmt haben, war das Color Grading eine Herausvorderung. In der Dämmerung zu Filmen wäre eine gute Alternative gewesen, wegen des kurzen Zeitfensters haben wir uns aber dagegen entschieden.

Webseite

Eine komplett selber programmierte Webseite bildet die Grundlage für unser Projekt. Auf ihr befinden sich die Videos, die Sagen in Dialekt und übersetzt ins Hochdeutsche und einige Infos zu Alois Senti und unserem Team.

Learnings

Die Zusammenarbeit im Team hat einwandfrei funktioniert. Wir hatten alle das Ziel, etwas abzuliefern, worauf wir stolz sein können. Wir wollten unsere Heimatorte – unser Sarganserland in einem guten Licht präsentieren.

Beim nächsten Mal werden wir darauf achten sicher genügend Material zu filmen, um spontane Zusatzdrehs zu vermeiden. Ausserdem wurde uns Bewusst, dass nicht gleich jeder gerne vor einer Kamera steht und spricht. Es braucht daher Verständnis für den Hauptdarsteller und eine Drehprobe ist eine gute Methode um dem Protagonisten Sicherheit zu geben.

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